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1734 - Hexenhand

1734 - Hexenhand

Titel: 1734 - Hexenhand
Autoren: Jason Dark
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ich es kaum glauben, doch es stimmte.
    Vor seinen Füßen lag die Hexe auf dem Boden und rührte sich nicht mehr...
    ***
    War sie tot? Hatte Suko sie erledigt? War das Problem damit gelöst worden?
    Ich wusste es nicht. Er würde es mir sagen. Jedenfalls sah er aus wie ein Sieger, als er auf die am Boden liegende Person schaute. Wir waren ja nicht allein hier im Bereich des Eingangs, und plötzlich fingen die Kollegen an zu klatschen, die Zeugen gewesen waren, aber darum kümmerten wir uns nicht.
    Suko schaute mir entgegen, als ich auf ihn zukam. Auf seinem Gesicht malte sich ein schwaches Lächeln ab. Er nickte und sagte mit leiser Stimme: »War leichter, als ich gedacht habe. Ich würde nicht mal von einem Problem sprechen.«
    »Ja, das kann man so sehen, muss man aber nicht.« Ich blieb stehen und schaute auf die Frau, die sich Sandrine nannte.
    »Welche Bedenken hast du, John?«
    »Keine konkreten, ich muss dir nur sagen, dass alles ein wenig plötzlich gegangen ist.«
    Seine Schultern zuckten. »Das sehe ich auch so. Aber wir haben sie. Das steht fest, und deshalb müssen wir auch etwas unternehmen.« Er hielt die Handschellen bereits in der Hand und bückte sich. Er legte sich die Frau zurecht und fesselte sie mit der Acht.
    Auch mir gefiel es, was hier passiert war. Ich wollte nur nicht von einem Sieg sprechen. Davon waren wir noch weit entfernt, ich nahm es als einen Teilerfolg hin und als einen langen Schritt auf dem Weg zu einer Erklärung, denn nach wie vor kannten wir die Motive dieser Person nicht.
    »Was machen wir mit ihr?«, fragte Suko. »Ich wäre dafür, dass wir sie nach oben bringen.«
    »Sicher. Dort können wir sie dann verhören, wenn sie aus ihrem Zustand erwacht ist.«
    Suko zwinkerte mit zu. »Ihr Motiv, nicht wahr?«
    »Genau das brennt mir auf der Seele. Ich will wissen, warum sie mich jagt, warum sie sich an mir rächen will. Und für was. Das begreife ich nicht. Nur müssen wir auch damit rechnen, dass sie so leicht nicht aufgibt.«
    »Klar.« Suko bückte sich. Er hob die regungslose Person an und wuchtete sie über seine linke Schulter. Dort blieb sie wie ein längliches Paket liegen.
    Die Kollegen schauten uns an. Einige stellten Fragen, die ich zwar hörte, jedoch nicht beantworten wollte. Das hier war ein Fall, der nur uns etwas anging.
    Wir drückten uns in den Lift und fuhren nach oben. Glückliche Gesichter zeigten wir dabei nicht. Keiner von uns sah aus wie ein Sieger, sondern eher wie ein Mensch, der wusste, dass noch etwas nachkam, es noch einen Zuschlag gab.
    Ob es richtig war, dass wir sie in unser Büro brachten, konnten wir auch nicht sagen. Vielleicht wäre es besser gewesen, das Verhör in den unteren Räumen durchzuführen, doch jetzt waren wir schon mal unterwegs und dachten auch nicht daran, kehrtzumachen.
    »Wie denkst du darüber?«, fragte Suko. »Wird sie reden?«
    »Keine Ahnung. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass sie uns Probleme bereiten wird. Sandrine ist zwar im Moment ausgeschaltet, aber das wird nicht für immer sein. Sie wird wieder erwachen und dann kommt es darauf an, wie wir reagieren und sie natürlich. Außerdem wird es nicht reichen, dass sie Handschellen trägt. Eine wie sie wird immer Möglichkeiten finden, etwas zu unternehmen.«
    Der Ansicht war Suko ebenfalls. Die nahe Zukunft jedenfalls sah sehr spannend aus.
    Auf dem Flur begegnete uns niemand. Ich öffnete die Bürotür und ließ Suko mit seiner menschlichen Last den Vortritt. Glenda befand sich an ihrem Arbeitsplatz. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, ihre Augen so weit offen gesehen zu haben wie in diesem Moment. Wir traten über die Schwelle. Sie flüsterte etwas, was wir nicht verstanden, und schüttelte den Kopf.
    Suko ging direkt durch bis in unser gemeinsames Büro, ich blieb noch bei Glenda.
    »Ähm – Sir James hat mir erzählt, dass dort unten einiges schieflief. Er sprach auch von dieser Hexe. Und jetzt ist sie hier, oder habe ich sie mir nur eingebildet?«
    »Hast du nicht.«
    Glenda fuhr durch ihr dunkles Haar. Sie räusperte sich und schüttelte erneut den Kopf. »Ist sie denn erledigt?«, fragte sie mit einer Stimme, in der Unglaube mitschwang.
    »Nein, das ist sie eigentlich nicht. Nur ausgeschaltet.«
    »Und wie habt ihr es geschafft?«
    Ich erklärte es ihr.
    »Das war schon gut.« Dann kam sie auf Sir James zu sprechen. »Soll ich ihm Bescheid geben?«
    »Nein, lass das mal lieber. Geh mal davon aus, dass wir noch Stress haben können.«
    »Ja, das denke ich
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