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1732 - Avanatas Armada

Titel: 1732 - Avanatas Armada
Autoren: Unbekannt
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diesmal sollte er nicht die Oberhand behalten.
    Als er seine Entscheidung gerade verkünden wollte, als er fast schon Atlans sarkastische Gegenrede hörte, schwebten zwei Gestalten neben ihn.
    Es waren Mila und Nadja Vandemar.
    Durch ihre Helmscheiben zeigten sich zwei schweißglänzende, verzerrte Gesichter. Für irgend etwas hatten sie sehr viel Mutantenkraft verwandt.
    „Hör zu, Perry...", flüsterte Nadja. „Wir glauben, daß wir hinter diesen Vorhang blicken können. Da ist ein Objekt. Etwas Festes, Materie."
    Rhodan ballte beide Fäuste. Er hatte nicht den geringsten Zweifel daran, dieser Aussage zu vertrauen.
    Einmal mehr erwies sich die Fähigkeit der Schwestern als ungeheuer wertvoll. Blick hinter den Spiegel - eine poetisch angehauchte Umschreibung dessen, was wirklich geschah. Mila Vandemar als Strukturseherin war imstande, jeden Gegenstand von innen und von außen gleichzeitig wahrzunehmen. Normalerweise war sie zwar auf kleinere Objekte beschränkt. In diesem Fall aber hatte sie den gelben Schirm durchdrungen.
    Du darfst dieser leichtfertigen Aussage keinen Glauben schenken, wehrte die Projektion. Es ist keinesfalls möglich, von außen Aussagen über den Inhalt der Sphäre zu treffen.
    Rhodan schüttelte den Kopf. Mehrfach, ruckartig, fest entschlossen.
    „Calfi, wir schalten diesen Vorhang ab."
     
    *
     
    Das gelbe Schimmern erlosch in derselben Sekunde. Einen Augenblick lang schloß Rhodan die Augen. Kein Wirbel aus Energie, keine tödlichen Felder. Ein treibendes Ungetüm aus Metall kam zum Vorschein, wie es die Zwillinge prophezeit hatten. Das Ding mußte uralt sein. Man konnte deutliche Spuren von Verwitterung sehen, aber keinen Hinweis, woher sie rührten. Rhodan war sicher, daß es sich um die Innensektion eines Raumschiffes handelte.
    Abgeschnittene Korridore und Verbindungsstücke ließen diesen eindeutigen Schluß zu.
    Rhodan kniff die Augen zusammen.
    Die Außenhülle wies an einer Stelle ayindische Schriftzeichen auf, die er aus der Entfernung nur teilweise entziffern konnte.
    Im ayindischen Alphabet waren mehr als 4000 Schriftzeichen enthalten.
    Und das erste dieser Zeichen entsprach eindeutig dem terranischen Laut „Booc".
    „Die BOOCRA", sagte Atlan laut - und brach damit den Bann, der über der Szene lag. „Keine Frage, wir sehen das letzte Überbleibsel vor uns. Ich bin gespannt, was sich im Inneren befindet."
    Die Aktivatorträger schwebten mit aller Vorsicht auf das Objekt hinab.
    Weshalb hatten die Ayindi ausgerechnet dieses Stück für die Nachwelt erhalten? Doch wohl nur, so hoffte er, weil es die Datenspeicher der BOOCRA enthielt!
    Calfi sprach kein einziges Wort mehr. Hätte die Projektionsgestalt etwas zu sagen gehabt, sie hätte es gewiß getan. Da sie jedoch über die Existenz des Ungetüms keinerlei Information besessen hatte, lag der Gedanke nahe, daß sie auch jetzt nicht helfen konnte.
    Rhodan begriff, daß sie auf sich gestellt waren.
    Die Sektion maß ungefähr 100 mal 50 mal 35 Meter. Ein spezieller Zugang war nicht zu erkennen. Vielleicht konnte man einen der abgeschnittenen Korridore nutzen.
    Jeder für sich nahmen die Aktivatorträger die Suche auf. Allein Rhodan versuchte mehrfach, über die reichlich vorhandenen Schaltungen von außen ein Schott zu öffnen. Es war unmöglich. Nicht einmal Tolot oder Kantor, die begabten Techniker, erzielten einen Erfolg.
    Wieder versammelte sich Rhodans Gruppe über dem Artefakt. Ratlos diesmal - bis auf Atlan, den Arkoniden.
    Rhodan sah, wie die Augen des alten Freundes salziges Sekret absonderten. Ein weinender Arkonide empfand jedoch nicht Trauer oder Schmerz, sondern besondere Erregung.
    „Hör zu, Perry... Wir wissen, daß dieses Stück zur BOOCRA gehört, richtig? Wir glauben, es transportiert jene Daten, die Avanatas Armada vor vier Millionen Jahren gesammelt hat. Richtig? Denkt ihr nicht," daß diese Daten gesichert sind? Daß nur befugte Personen Zugang haben sollten?"
    „Ganz genau, Arkonide. Aber was willst du damit sagen?"
    Atlan grinste breit. „Ich behaupte, wir sind befugt! Ist doch ganz einfach, nicht wahr?"
    Er sprach wenige Worte in den Translator seines SERUNS; und der strahlte diese per Normalfunk, in antikem Aylos, auf das nächstbeste Schott des Artefaktes ab.
    AVANATA/Armada/Stellvertreter. 223 224 458 223.
    Dieselbe Kombination, die damals Voltago verwendet hatte, um Avanatas Bunker zu durchsuchen.
    AVANATA/Armada/Stellvertreter...
    In der folgenden Sekunde schwang ein Schott auf. Dahinter kam ein
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