Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1729 - Kristallbrand

Titel: 1729 - Kristallbrand
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
frühestens in einer Woche zurück sein.
    Aber du weißt selbst, daß wir sehr wahrscheinlich noch viel länger auf ihn warten müssen. So lange können und werden wir diesem Thema nicht ausweichen."
    Der Ennox rutschte unbehaglich in seinem Sessel hin und her. Er bereute wohl bereits, daß er zu dem Arkoniden gegangen war. Das Spiel mit den Figuren und Symbolen war der Hauptgrund dafür gewesen. Vor wenigen Tagen hatte er sich mit Atlan bei diesem Spiel gemessen und verloren. Er wollte eine Revanche. Und jetzt kam der Arkonide ihm mit seiner Fähigkeit des Kurzen Sprungs und einem Einsatz im Arresum.
    „Es hat sich gezeigt, daß du auch auf der Minusseite des Universums von jedem beliebigen Ausgangspunkt zu jedem angepeilten Punkt kommen kannst."
    „Richtig", bestätigte Philip. „Das war kein Problem - bis es diesen Fehlschlag gab."
    Damit erinnerte der Ennox an den Unfall, den er hatte, als er völlig entkräftet nach Mystery verschlagen wurde.
    Atlan schüttelte den Kopf. Das sich abzeichnende Argument Philips wollte er nicht gelten lassen, und er trat ihm schon entgegen, bevor er es geäußert hatte.
    „Dieser Unfall ist ja nur passiert, weil du versucht hast, per Kurzem Weg direkt vom Arresum ins Parresum zu gehen", erwiderte er. „Dir hätte von Anfang an klar sein müssen, daß so etwas nicht möglich ist."
    In rascher Folge fügte er eine Reihe von Figuren und Symbolen zusammen, bis sie eine achtzehnteilige Kette bildeten. Philip blickte sie prüfend an und gab zu, daß der Arkonide mal wieder eine Aufgabe gelöst hatte und somit ein deutlich besseres Spielergebnis vorweisen konnte als er.
    „Wenn du solche Experimente in Zukunft unterläßt", fuhr Atlan fort, „kann dir nichts geschehen. Und zum Schutz gibt es ja längst die SERUNS für Ennox."
    „Ich werde darüber nachdenken."
    Der Ennox stand auf und machte Anstalten, den Raum zu verlassen.
    Doch damit war Atlan nicht einverstanden. Er erhob sich ebenfalls und folgte ihm bis zur Tür.
    „Einen Moment noch."
    Philip blieb stehen. Er wich Atlans Blicken aus.
    „Um es klar zu sagen: Ich erwarte, daß du von nun an aktiver wirst, dich weniger um deine geistige und körperliche Erholung kümmerst und bei künftigen Vorstößen in die Todeszone der Abruse auf einem der drei Rochenschiffe mitfliegst."
    „Das erwartest du."
    „So ist es."
    Philip lächelte stolz.
    „Es ist mir gleich, was du erwartest."
    „Du weigerst dich?"
    „Meine Zusammenarbeit mit dir und jedem anderen war bisher stets freiwillig", betonte der Ennox. „Und so wird es auch in Zukunft bleiben."
    Abermals wollte er den Raum verlassen, doch dieses Mal ging Atlan einen Schritt weiter. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und hielt ihn fest. Langsam drehte sich der Ennox um.
    „Was gibt es noch?"
    Atlan ließ ihn los. „Wir werden das Gespräch nicht so beenden, Philip", beharrte er. „Wir werden zu einem Ergebnis kommen."
    Philip blickte ihn ernst und durchdringend an. Seine Miene drückte Ablehnung aus.
    „Ich bin für mich zu einem Resultat gekommen, und das genügt mir", entgegnete er.
    „Das genügt nicht. ES hat dir einen Unsterblichkeitschip verliehen, und das ist nicht ohne Grund geschehen."
    „Sicher nicht."
    „Der Chip bringt gewisse Verpflichtungen mit sich, die ganz sicher nicht im Müßiggang liegen", betonte der Arkonide. „Wir stehen vor einer großen Aufgabe, und wir haben uns der kosmischen Verantwortung zu stellen."
    „Große Worte", spottete der Ennox.
    „Sie treffen den Kern der Geschichte. Du wirst deiner Verantwortung nicht länger ausweichen."
    Philip atmete tief ein, hielt die Luft einige Sekunden lang an und atmete dann tief und lange aus. Er kehrte zu seinem Sessel zurück.
    „Vielleicht hast du recht", entgegnete er. „Der Chip bringt in der Tat Verpflichtungen mit sich."
    „Also?"
    „Ich werde an Bord der BASIS bleiben und den nächsten Einsatz mitmachen", versprach Philip.
    „Dann bist du bereit, erneut im Arresum den Kurzen Weg zu gehen?"
    Der Ennox ließ sich viel Zeit mit seiner Antwort.
    „Wir werden sehen", erwiderte er schließlich ausweichend.
    Mehr war ihm nicht zu entlocken. Er wandte sich wieder dem Spiel zu, und der Arkonide ließ ihn vorerst in Ruhe.
     
    *
     
    „Wir denken alle so", bekräftigte Alex Bullet.
    Gucky schüttelte den Kopf; jetzt kam sein Nagezahn wieder zum Vorschein. Telekinetisch bewegte er eine der Kraftmaschinen. Krachend schossen die schweren Gewichte im Gestänge hin und her.
    „Da staunst du, was?"
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher