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1722 - Abrutians Boten

Titel: 1722 - Abrutians Boten
Autoren: Unbekannt
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reichte.
    DURCHMESSER OBEN: 1323 METER, meldeten die Bordcomputer.
    HÖHE: UNBEKANNT.
    Unter dem Landebelag kam das obere Ende eines riesenhaften, geradezu titanischen Zylinders zum Vorschein. Das Objekt erhob sich wie ein Fahrstuhl zum Himmel, aus dem Erdreich unterhalb des Hafens. Zhanth, die Zweimillionenjährige. Die erste Stadt, die damals von den Barayen im ASYL gegründet wurde.
    Der Zylinder fuhr weiter aus der Erde empor. Die ersten fünfhundert Meter wurden sichtbar, ohne daß der Prozeß sein Ende gefunden hätte.
    An Bord der Rochenschiffe verfolgten sie den Vorgang mit staunenden Augen, obwohl Saedelaere etwas in der Richtung angedeutet hatte. Die Barrayd entlang der Hafenumzäunung erstarrten wie unter der Geburt eines Gottes.
    In den Horchtürmen der Quesch wimmelten körperlose Wesen in hellem Aufruhr umeinander. Das, was zwei Millionen Jahre lang verborgen gewesen war, wurde zum Vorschein gebracht. Die ganze Zeit über hatten sie den Turm ausschließlich in entstofflichtem Zustand erreicht - denn einen Transmitter oder Tunnel hatte es nicht gegeben.
    Geheimnisse kommen immer ans Tageslicht, irgendwann. Manchmal schnell, manchmal erst nach zwei Millionen Jahren.
    Von Saedelaere wußte Bull, daß es sich um ein ehemaliges Fluchtraumschiff der Barayen handelte. Nach dem Rückzug ins ASYL hatte es als einziges den Wiederaufbau überstanden.
    Der Zylinder brauchte zehn Minuten, bis er in vollem Umfang aus dem Boden ragte.
    DURCHMESSER AN DER UNTEREN BASIS: 1022 METER.
    HÖHE: 4089 Meter.
    Der Turm Utiekks besaß damit eine Ausdehnung, die sich durchaus mit einstigen Großraumschiffen Terras messen konnte, zum Beispiel der MARCO POLO oder der SOL. Von den Auswüchsen und Schrunden des Schiffes rieselte Erdreich gleich tonnenweise herab. Das meiste verschwand in den Tiefen des Abgrunds, den der Turm unter sich geschaffen hatte.
    Aus dem Horchturm der Quesch erreichte eine Funkbotschaft die Rochenschiffe: „Komm, Alaska Saedelaere! Es ist soweit."
    Der ehemalige Maskenträger erhob sich, schloß wortlos seinen SERUN und verließ die CADRION. Bull sah seinen vergleichsweise winzigen Körper hinausfliegen, an den Rändern des Turms bis zur oberen Basis, und dort in ein winziges Schott verschwinden.
    Saedelaere tauchte eine Stunde lang unter. Und als er zur CADRION zurückkehrte, führte er einen kleinen Datenträger bei sich.
    „Was bringst du mit, Alaska?" fragte Bully.
    Der ehemalige Maskenträger lächelte geheimnisvoll.
    „Es scheint sich um Positionsdaten von Stützpunkten der Abruse zu handeln. Unter anderem ein Planet, auf dem selten Kristallschiffe landen, aber ständig welche starten. Piior hat diesen Planeten als großes Mysterium hingestellt. Nun, wir werden sehen."
    Die TYRONA, die MANAGA und die CADRION erhoben sich vom Landefeld, stiegen über die Kuppe des Berges Shergen hinauf und verließen die Atmosphäre. Die besten Wünsche der Barrayd begleiteten sie in den Hyperraum.
    Ihr Ziel war das Aariam-System, 22,5 Millionen Lichtjahre entfernt.
    „Für die Barrayd und für die Quesch ist dies das Zeitalter Thirne", sagte Saedelaere. „Sie werden den Turm stehenlassen, als Symbol einer neuen Ära. Hoffen wir, daß nicht schon bald alles vorbei ist. Die Abruse schläft nicht. Wir müssen sehr schnell sein, Bully."
     
    ENDE
     
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