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1720 - Kommandant der Abruse

Titel: 1720 - Kommandant der Abruse
Autoren: Unbekannt
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verletzt worden. Ich riskiere jetzt nichts."
    „Das Risiko ist jedem von uns bekannt", zeigte sich Broussard empört.
    „Weshalb sind wir denn mitgekommen?"
    „Ich weiß", sagte Perry Rhodan beschwichtigend. „Aber im Augenblick sehe ich überhaupt keine Veranlassung, erneut ein Risiko einzugehen. Wir haben einen Kommandanten in unsere Gewalt bringen können, und wir müssen zunächst erst alles versuchen, um Kontakt mit ihm aufzunehmen. Ein weiteres Enterkommando ist derzeit sinnlos, noch dazu, da das erste fast schiefgegangen wäre, wenn uns Cryzz nicht unterstützt hätte. Wir bleiben in Warteposition."
    „Und wie lange?" maulte der Cajun. Die anderen in der Zentrale grinsten über die zum zweitenmal gestellte Frage.
    Rhodan seufzte verhalten. „Bis wir mehr wissen", antwortete er und schaltete die Verbindung ab.
     
    *
     
    Die Stimmung auf den anderen beiden Schiffen war nicht anders; nach der hektischen Aktivität der letzten Wochen mochte sich keiner so recht mit der Zwangspause abfinden.
    Reginald Bull wanderte in der Kommandozentrale der CADRION düster auf und ab; seine Laune besserte sich erst, als sich Atlan von der TYRONA meldete.
    „Nun, terranischer Feuerwehrhauptmann", sagte der Arkonide in gutmütigem Spott. Diese Bezeichnung für Bully hatten die Ennox aufgrund seiner borstigen roten Haare geprägt. „Wie stehen die Dinge auf der CADRION?"
    „Es ist zum Nägelkauen, arkonidischer Bleichling", erwiderte der Terraner mit einem Knurren in der Stimme. „Ich sitze hier völlig nutzlos herum."
    „Wo sind denn die anderen?"
    „Du meinst Gucky &Co.? Bei Cryzz. Sie analysieren ihn und murmeln seltsame Dinge vor sich hin. Sie haben mich hinausgeworfen, weil ich sie nur stören würde." Zum erstenmal lächelte Bull. „Damit haben sie zwar recht, aber das macht mich erst rasend. Ich bin’s nicht gewohnt, außen vor zu stehen."
    Atlan lachte. „Falls es dich tröstet: Ich langweile mich fast zu Tode, obwohl wir erst eineinhalb Tage hier sind."
    „Fühle mich getröstet. War das der einzige Grund deines Anrufs?"
    „Nein. Dao-Lin möchte zu euch hinüberkommen, weil sie Gucky unterstützen will. Auf der KYSHATT hat ihr telepathisches Zusammenspiel ganz gut geklappt."
    „Ja. Gute Idee. Sie ist herzlich willkommen. Was hältst du übrigens von einer Unterschriftensammlung?"
    „Um abzufliegen?"
    „Was denn sonst?"
    Beide grinsten und ergaben sich wieder in die Rolle der Wartenden.
    Die Kartanin Dao-Lin-H’ay traf bald darauf auf der CADRION ein, um das Team Myles Kantor, Gucky, Mila und Nadja Vandemar sowie Alaska Saedelaere zu unterstützen. Mit Hilfe des Paratau war sie einst eine ausgezeichnete Esperin gewesen. Eine gewisse telepathische Fähigkeit hatte sich bei ihr bis heute erhalten, wenn auch nicht so weitgehend, daß sie selbst die Gedanken eines Nicht-Telepathen lesen konnte. Aber in einer geistigen Kopplung mit Gucky konnte sie immerhin dessen Kräfte verstärken und bei der Analyse helfen.
    Einen ersten gemeinsamen Einsatz hatten sie auf der KYSHATT unternommen, und es hatte sich gezeigt, daß diese Verbindung funktionierte. Vielleicht konnte es mit ihrer Hilfe endlich gelingen, Kontakt mit Cryzz aufzunehmen.
     
    3.
     
    Erste Berührung Das äußere Erscheinungsbild des abrusischen Kommandanten, von den Galaktikern Cryzz genannt, war geradezu erschreckend menschlich. Er war etwa zwei Meter groß und sehr schlank, mit zwei Beinen, zwei Armen und fünffingrigen Händen. Doch nicht nur die humanoide Form war erschreckend - außer der Form gab es nämlich keinerlei weitere Merkmale.
    Cryzz besaß kein Gesicht, keine Geschlechtsmerkmale, nicht eine Unebenheit seines Körpers, die zur Beschreibung oder Identifizierung gedient hätte. Er war nichts weiter als ein Schattenbild, ein groteskes, verzerrtes Abbild eines Lebewesens, wie eine große Marmorskulptur, zu deren weiteren Ausarbeitung der Künstler keine Lust mehr verspürt hatte.
    „Ein Synzephalus Vitae", murmelte Myles Kantor. „Eine Mißgeburt des Lebens."
    „Wie uns ja alles, was mit der Abruse zu tun hat, monströs und abartig erscheint", pflichtete Alaska Saedelaere bei.
    „Wie könnt ihr so etwas sagen?" ereiferte sich Gucky. „Nur, weil Cryzz mit nichts vergleichbar ist, was wir jemals getroffen haben, muß er doch nicht gleich als Monstrum betrachtet werden!"
    „Du mißverstehst das, Gucky", sagte Mila sanft. „Wir sind uns darüber im klaren, daß wir hier auf der Gegenseite des Universums sind, in einem uns gänzlich
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