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1718 - Mysteriöse Waren

Titel: 1718 - Mysteriöse Waren
Autoren: Unbekannt
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zusammengefügt war.
    Eine keilförmige Konstruktion, die handwerklich interessierte Intelligenzen an einen Hammerkopf denken ließ: Länge 30 Meter, Breite 15 Meter, größte Höhe 15 Meter. Nach dem Start wurden am Heck die beiden je sechs Meter hohen Stabilisatorflächen für atmosphärische Gleitflüge ausgefahren und im Winkel von 40 Grad umgeklappt.
    Dilja Mowak übernahm die Funktion der Pilotin. Ihre Arbeit beschränkte sich allerdings auf die Beobachtung der Kontrollen und der Umgebung. Da die Landung ein Routinemanöver war und es keinerlei erschwerende Faktoren wie beispielsweise mögliche feindselige Ein- oder Angriffe gab, konnte der Bordsyntron sie allein steuern.
    „Für die Hauptwelt eines Sternenreichs ist das aber ein ziemlich mickriger Planet", bemerkte Njushabora Wogon beim Eintauchen in die Atmosphäre geringschätzig. Sie deutete auf das Holo, das den Raumhafen neben der Hauptstadt mit allen Einzelheiten zeigte. „Das Areal ist ja nicht größer als der Gleiterparkplatz des größten Supermarktes von Baretus-City."
    Dilja lächelte nur und konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf das Gebiet, das die IR-1 ansteuerte.
    Die Insel mit der Hauptstadt Waerrick-Uno war rund achtzig Kilometer lang und dreißig Kilometer breit. Immerhin handelte es sich um die größte Insel des Planeten. Zwei Drittel der Fläche wurden von der Hauptstadt eingenommen, einem monströs aussehenden Konglomerat aller möglichen Baustile. Es schien sich wildwuchernd immer mehr nach oben auszubreiten.
    Auf dem restlichen Drittel war der Raumhafen errichtet worden. Dilja Mowak hatte sich vor dem Start in groben Zügen über die Geschichte Waerricks informiert und wußte deshalb, daß der Raumhafen erst vor knapp hundert Jahren von dem gurradschen Meisterarchitekten Caddasch entworfen und gebaut worden war.
    Auf dem relativ kleinen Areal war jeder Quadratmeter optimal zweckentsprechend genutzt worden. Die Oxtornerin kannte kaum einen anderen Raumhafen in den Galaxien der Lokalen Gruppe, der so genial konstruiert war. Die Gurrads von Mantoll hatten sich dem Architekten gegenüber als dankbar erwiesen und den Raumhafen Uno-Caddasch genannt. Natürlich erst, nachdem er verstorben war.
    Insgesamt 39 der für die Gurrads typischen Birnenschiffe standen auf sieben Frachtumschlagfeldern, deren vollrobotische Ladeeinrichtungen die Ent- und Beladungen in präzise gesteuertem Eiltempo abwickelten. Auf diese Weise ließ sich die Platzknappheit in höchstem Grade effizient kompensieren. Nach Diljas Berechnungen hielt sich ein Frachtschiff maximal 13 Stunden dort unten auf, dann startete es wieder und machte Platz für einen der im Orbit wartenden Raumer.
    Auch neun Kugelraumschiffe wurden dort gerade ent- und beladen.
    Weitere vier Kugelraumer hielten sich im Orbit auf. Die Energieortung identifizierte anhand der „Energiebrücke" elf der dreizehn Kugelraumer als 200-Meter-Schiffe arkonidischer Bauart; die anderen beiden waren 150 Meter durchmessende Frachter einer Billig-Serie, wie sie vor Jahren in der Guragkor-Gmen-Allianz der Topsider vom Band gelaufen war.
    „Nicht ein einziger LFT-Raumer", bemerkte Mooram Grujic. „Und auch kein Schiff der Somer, Dilja. Mein Gefühl sagt mir, daß wir auf Mantoll keine Aufklärung über die Zusammenhänge bekommen werden, die zwischen den mysteriösen Hanteln, den Somern, den Gurrads und der Gruppe Nyman bestehen sollen. Vielleicht gibt es da gar keine Zusammenhänge."
    „Vielleicht", räumte die Hanse-Spezialistin ein. „Aber vielleicht kennen wir noch nicht alle Teile des Puzzles. Es wäre immerhin möglich, daß ein uns bisher unbekanntes Bindeglied existiert - hier in der Magellanschen Wolke."
     
    *
     
    Die IR-1 landete auf dem ihr zugewiesenen Platz am kreisförmigen Ende einer Art Mole, die 320 Meter ins Meer hinausgebaut worden war.
    Sechs weitere Beiboote waren dort abgestellt: drei gurradsche, ein topsidisches und zwei arkonidische.
    Ein paar Minuten lang beobachtete die Oxtornerin die Umgebung. Das Meer, dessen Wellen in lethargischem Rhythmus gegen die Mole klatschten, die wenigen dünnen Wolkenfetzen, die vom Wind unter einem blaßblauen Himmel dahingetrieben wurden, und die kastenförmigen dunkelgrauen Frachtgleiter, die auf vorgeschriebenen Bahnen wie an unsichtbaren Schnüren lautlos kamen und gingen.
    Es war früher Nachmittag, und hier am Äquator betrug die Temperatur 17 Grad Celsius. Nachts würde sie wahrscheinlich weit unter zehn Grad absinken. Das erklärte die relativ
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