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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen
Autoren: Jason Dark
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verrückt!«, sagte Carlotta.
    »Kann sein.«
    Sie war noch dagegen. »Aber wie sollte das ablaufen? Willst du wieder auf meinen Rücken klettern, damit wir ihnen durch die Luft folgen können?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Dann willst du zu Fuß hinter ihnen herlaufen?«
    »Auch nicht.« Johnny ging zum Fenster, um in die Nacht zu schauen. Er wollte einfach nicht, dass Carlotta sein Gesicht sah, wenn er mit seinem Vorschlag rausrückte. »Ihr habt doch einen Geländewagen, nicht?«
    »Ja, und einen kleinen.«
    »Ich kann das Auto schon fahren.«
    Jetzt war es heraus, und Johnny wartete auf eine Reaktion des Vogelmädchens.
    Carlotta erwiderte zunächst nichts. Sie dachte allerdings nach und das tat sie unter recht heftigen Atemzügen. Danach stöhnte sie auf und fragte: »Ist das dein Ernst?«
    Johnny drehte sich wieder um. »Ich habe ja nur einen Gedanken ausgesprochen.«
    »Weiß ich.« Carlotta stemmte die Hände in die Seiten. »Das ist ein Hammer. Stell dir mal vor, was Maxine sagen wird.«
    »Muss sie es wissen?«
    Sie schürzte die Lippen. »Das wäre schon besser, denke ich. Aber sie würde nie ihre Zustimmung geben, das steht auch fest.«
    »Genau. Deshalb müssen wir es allein durchziehen. Wir leihen uns den Wagen auch nur aus und wollen ihn nicht stehlen. Ich kann auch verstehen, dass du anderer Meinung bist. Es war eben nur ein Vorschlag, der mir durch den Kopf ging.«
    »Denkst du auch an die Gefahren?«
    »Klar. Daran denke ich immer, wenn ich unterwegs bin. In der letzten Zeit habe ich einiges hinter mir und glaube, dass ich mich behaupten kann, wenn es darauf ankommt.«
    So ganz nahm ihm Carlotta das Gesagte nicht ab. Es war ein Spiel mit dem Feuer, auf das sie sich noch nicht richtig eingelassen hatten. Doch je länger das Vogelmädchen darüber nachdachte, umso mehr konnte sie dem Plan ihres neuen Freundes zustimmen.
    »Wenn wir das machen, kann es gewaltigen Ärger geben.«
    »Ich weiß. Also lassen wir es bleiben.«
    Carlotta lächelte hintergründig. »Das habe ich nicht gesagt. Ich hoffe nur, dass Maxine tief genug schläft.«
    »Wir können ihr ja eine Nachricht hinterlassen, damit sie nicht denkt, dass wir entführt worden sind.«
    »Die Idee ist gut.«
    Ein Blatt Papier war schnell gefunden.
    Wir sind den Vögeln auf der Spur! Mach dir keine Sorgen!
    Dann unterschrieben sie beide.
    Carlottas Gesicht war abzulesen, dass sich ihre Begeisterung in Grenzen hielt. »Wenn das nur gut geht …«
    »Sollen wir lieber doch …«
    »Nein, nein, wir werden es durchziehen, ich muss nur noch den Autoschlüssel holen.«
    »Dann sorge ich für die warme Kleidung.«
    »Tu das.«
    Es war für beide wie ein Tanz auf dem Vulkan. Die schlafende Maxine sollte auf keinen Fall etwas merken. Und so schlichen sie lautlos durch das Haus, das sie auch schleichend verließen.
    Der Range Rover stand nicht vor dem Haus, sondern im Carport. Auch hier achteten sie darauf, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen.
    Johnny nahm hinter dem Lenkrad Platz. Er war ein solches Auto noch niemals gefahren, aber Johnny besaß eine gewisse Begabung dafür, was das Fahren von Autos anging. Nach einer kurzen Orientierung wusste er Bescheid.
    Carlotta saß neben ihm, schaute auf ihre Knie und sagte kein Wort. Auch dann nicht, als Johnny den Wagen rückwärts aus dem Carport lenkte.
    ***
    »Und wohin fahren wir?«, fragte Carlotta, als das Haus so weit hinter ihnen lag, dass es nicht mehr zu sehen war.
    »Zu den Gleisen.«
    »Also dorthin, wo wir sie zum ersten Mal gesehen haben.«
    »Das denke ich mir.«
    »Und dann?«
    »Können wir entweder warten oder uns im Wald umschauen.«
    »Bei der Dunkelheit?«
    »Lass doch erst mal alles auf uns zukommen.« Johnny grinste sie kurz an. »Man kann sich nicht immer zurückziehen. Man muss gewisse Dinge auch mal durchziehen. Ich habe mich lange genug zurückgehalten. Als mein Vater in meinem Alter war, da hat er schon John Sinclair gekannt. Da waren beide auf der Uni, und keiner von ihnen hat noch zu Hause gewohnt so wie ich.«
    »Klar.«
    »Und deshalb muss ich mal meinen eigenen Weg gehen. Ich hatte ja versucht, eine Wohnung zu nehmen, aber zu einem Einzug ist es nicht richtig gekommen. Schon in der ersten Nacht gab es Stress, denn die andere Seite hatte davon erfahren.«
    »Bist du dann wieder zu deinen Eltern gezogen?«
    »Ja. Und ich sehe ein, dass es auch das Beste für mich ist. Da sind wir zusammen und können so etwas wie eine kleine Macht bilden. Du musst immer daran denken, dass
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