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1710 - Im Bann der schönen Keltin

1710 - Im Bann der schönen Keltin

Titel: 1710 - Im Bann der schönen Keltin
Autoren: Jason Dark
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habe ich Zeit. Und es würde auch nicht nur während der Arbeitszeit geschehen. Die muss bei dir und mir normal ablaufen. Aber die nächste Nacht wird kommen, und du wirst dich wieder in dein Bett legen, dann hätten wir gemeinsam vielleicht eine Chance.«
    »Was meinst du genau damit?«
    »Dass ich bei dir über Nacht bleibe und hoffe, dass du schlafen und auch träumen kannst.«
    Birgitta war sprachlos. Als sie dann die Worte wiedergefunden hatte, hauchte sie: »Das wirst du wirklich tun? Habe ich mich nicht verhört?«
    »So ist es.«
    »Und warum das alles?«
    Purdy Prentiss legte die Hände zusammen und beugte sich über den Schreibtisch hinweg. »Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass sich unsere beiden Schicksale gleichen. Ich bin mit dem meinen fertig geworden, was nicht einfach war, und ich möchte, dass du in keine Schwierigkeiten gerätst, denn dieser Traum ist möglicherweise erst der Anfang.«
    »Und was kommt danach?«
    »Das weiß ich nicht, Birgitta. Aber es kann durchaus schlimmer werden.«
    Die Anwältin überlegte nicht länger. »Gut, ich bin einverstanden, Purdy. Und vielen Dank schon jetzt …«
    ***
    Es hatte zwar keine große Party bei den Conollys geben sollen, doch der Abend hatte sich bis in die frühen Morgenstunden hingezogen, und ich war froh gewesen, einen nüchternen Menschen an meiner Seite zu haben, der den Rover lenkte.
    Wie ich dann in meine Wohnung gekommen war, wusste ich nicht so recht. Jedenfalls hatte mich Suko gebracht, und kaum dass ich im Bett gelegen hatte, war ich auch eingeschlafen. Das war wie ein Fall ins Bodenlose gewesen.
    Es gab keine Träume, kein Erwachen mehr zwischendurch, ich schlief einfach die Stunden weg und erwachte erst dann, als sich bereits das Tageslicht im Schlafzimmer ausbreitete.
    Aufstehen …
    Es wurde zu einem kleinen Problem. In meinem Kopf brummte es, die Glieder waren schwer, aber ich kämpfte mich aus dem Bett und schlich ins Bad.
    Dabei regten sich wieder meine Gedanken. Ein gewisser Teil an Pflichterfüllung stieg in mir hoch. Urlaub hatte ich mir nicht genommen, aber ich würde auch nicht ins Büro fahren, nicht in diesem Zustand.
    Als ich das Wasser der Dusche andrehte, kam mir der Gedanke an Suko. Er hatte sich noch nicht gemeldet, was sonst immer der Fall war, denn er holte mich ab, damit wir gemeinsam zum Yard fuhren.
    Das war an diesem Morgen nicht passiert. Es wäre auch für mich unmöglich gewesen, in meinem Zustand zu fahren. Also ließ ich es langsam angehen.
    Die Dusche vertrieb die Müdigkeit, aber der dicke Kopf war noch vorhanden. Beim Abtrocknen fluchte ich leise vor mich hin, und wieder mal schwor ich mir, nicht mehr so viel zu trinken.
    Zum Frühstück trank ich Mineralwasser. Das Zeug sollte ja gegen einen Kater helfen. Als ich das zweite Glas geleert hatte, schellte es an der Tür.
    Ich rechnete damit, dass Suko aus Gründen der Solidarität ebenfalls zu Hause geblieben war, doch als ich öffnete und mir schon eine entsprechende Bemerkung zurechtgelegt hatte, da weiteten sich meine Augen, denn Shao stand vor mir.
    Ich zwinkerte einige Male, was ihr nicht entging. »Ich bin es wirklich, John.«
    »Ja, das sehe ich. Komm rein.«
    »Gern.« Sie schob sich an mir vorbei in die Wohnung und wartete darauf, dass ich die Tür schloss.
    »Wie geht es dir?«, fragte sie.
    Ich winkte ab. »Frag lieber nicht.«
    Shao war bei der Party dabei gewesen und lächelte jetzt. »Ja, du bist ganz schön von der Rolle gewesen.«
    »Leider. Kommt nicht wieder vor.«
    »Aha. Wie oft hast du das schon gesagt?«
    Ich grinste sie an. »Kann mich nicht mehr erinnern. Aber mal was anderes. Was verschafft mir denn die Ehre deines Besuchs. Eigentlich hatte ich Suko erwartet.«
    »Der ist schon im Büro.«
    »Ach ja, das hätte ich mir fast denken können.«
    »Außerdem hat er gar nicht erst versucht, dich zu wecken, und ich denke, dass er damit das Richtige getan hat.«
    »Schon möglich.«
    Shao stieß mir mit ihrem Zeigefinger gegen die Brust. »Wenn du etwas essen möchtest, dann habe ich ein altes Hausmittel, das dagegen hilft.«
    Ich war misstrauisch und fragte: »Was ist es denn?«
    »Komm mit nach nebenan.«
    Das tat ich auch. Shao hatte sich sogar Mühe gemacht und eine Suppe zubereitet, die jetzt noch heiß war. Ich nahm einen scharfen Geruch wahr und wollte wissen, was sich auf dem Teller befand.
    »Lass dich einfach überraschen.«
    »Okay.« Er wurde eine Überraschung, denn die Suppe, beinahe schon so wie ein Eintopf, war im
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