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1702 - Rückkehr der Verdammten

1702 - Rückkehr der Verdammten

Titel: 1702 - Rückkehr der Verdammten
Autoren: Jason Dark
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mehr hinzu. Er entdeckte, dass die beiden Männer bewaffnet waren. Nicht mit Schusswaffen, wie es normal gewesen wäre, nein, er sah deutlich die Stichwaffen an ihren Seiten. Es waren Säbel oder Degen. So genau kannte er sich damit nicht aus. Jedenfalls trug man die Waffen nicht mehr heutzutage.
    Es schüttelte den Kopf. Irgendwas musste er tun. Nach wie vor versuchte er auch, den Atem anzuhalten, was ihm nicht gelang. Wenn er Luft holte, dann vorsichtig durch die Nase, denn er wollte den Leichengestank nicht im Mund haben.
    Dennoch wurde ihm fast übel. Er wünschte sich, dass die beiden Männer wieder verschwanden, aber den Gefallen taten sie ihm leider nicht. Sie blieben da, sie sprachen, sie flüsterten, und einer von ihnen deutete mit einer Handbewegung in die Umgebung, als wollte er dem anderen etwas zeigen.
    Beide nickten zur selben Zeit.
    Es war so etwas wie ein Signal. Sie drehten sich um und gingen entschlossen auf die Hüttentür zu. Sie mussten nur einen Schritt gehen, um sie zu erreichen. Ein Tritt stieß sie nach innen. Für einen Moment wurde es heller, dann betraten die ungleichen Personen die Hütte.
    Sie blieben bereits nach dem ersten Schritt stehen und starrten den Mann an, der fassungs- und bewegungslos vor der Bank stand und kein Wort sagte …
    ***
    Amos Burke war völlig von der Rolle. Was er hier erlebte, glich einem bösen Albtraum, der leider keiner war, denn in den Träumen der Menschen existieren keine Gerüche.
    Das war hier so.
    Der Gestank hatte sich intensiviert. Wie ein unsichtbarer Schwall wehte er auf Burke zu, der das Gefühl hatte, überhaupt nicht mehr atmen zu können.
    Zwei Augenpaare starrten ihn an. Es war hell genug in der Hütte, um auch die Augen zu erkennen, die eigenartig glänzten.
    Niemand sprach ein Wort. Es wurde nur gestarrt und erinnerte an ein stummes Kräftemessen, wobei sich Amos Burke alles andere als ein Sieger fühlte.
    Der Ausbrecher wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis er sich endlich ein Herz fasste, leicht nickte und eine Frage stellte.
    »Wer sind Sie?«
    Beide drehten die Gesichter einander zu. Sie wechselten einen knappen Blick.
    Dann ergriff der Weißhaarige das Wort. »Ich bin der Marquis de Canero.«
    Auch der zweite Mann gab eine Antwort. Er nickte kurz und sagte: »Ich bin Sir Edward Turner.«
    Jetzt wusste Amos Burke Bescheid. Und doch war er nicht schlauer geworden. Mit beiden Namen konnte er beim besten Willen nichts anfangen.
    Das merkten auch die beiden Männer, die sich wieder kurz anschauten. Mit leicht vorwurfsvoll klingender Stimme sagte Turner: »Er ist ein Unwissender.«
    »Ja, was sollte er auch wissen?«
    »Die Zeiten sind andere geworden«, meinte Turner.
    Der Marquis de Canero lächelte. »Aber unsere Botschaft ist es nicht. Sie ist die gleiche geblieben. Der Gruß aus der Hölle, und der wird ewig bleiben.«
    Amos Burke hatte genau zugehört und jedes Wort verstanden. Allerdings war es ihm nicht möglich, das Gehörte richtig einzuordnen. Er zeigte sich verunsichert. Wie er die beiden seltsamen Gestalten ansah, so kamen sie ihm nicht unbedingt bedrohlich vor. Und doch steckte etwas in ihnen, mit dem er nicht zurechtkam. Es waren für ihn keine unbedingt normalen Menschen mehr. Das bezog er nicht allein auf ihr Aussehen. Es waren ihr Gehabe und ihre Sprechweise. Sie schienen aus einer anderen Zeit zu stammen, was man durchaus auf die Kleidung beziehen konnte, denn sie war mehr als ungewöhnlich.
    Und dann gab es da noch diesen Geruch. Nein, der Begriff war falsch. Man konnte nicht von einem Geruch sprechen, sondern von einem Gestank, der das Atmen erschwerte oder ihm sogar einen Teil des Atems raubte. Das war einfach nicht zu fassen.
    »Was wollen Sie?« Er hatte nicht vorhabt, die Frage zu stellen, sie war ihm kurzerhand über die Lippen gerutscht, doch er erhielt eine Antwort.
    Burke hoffte, dass sie ihm die Wahrheit sagten, auch wenn diese nicht eben prickelnd war.
    Der Marquis lächelte. Er nickte dann und meinte: »Wir wollen Sie. Nur Sie allein.«
    »Was?«
    »Ja.«
    Amos Burke wollte lachen. Er schaffte es nicht, weil ihm das Lachen im Hals stecken blieb. Dann hatte er sich wieder gefasst.
    »Aber ich kenne Sie nicht. Wir sehen uns hier zum ersten Mal, und Sie beide tun so, als hätten Sie mich gesucht und auch gefunden.«
    »Das haben Sie gut erkannt. Es ist zwar nicht unbedingt genau so, aber wir können damit leben. Sie sind sehr wichtig für uns, das müssen Sie uns glauben.«
    Burke sah die Dinge längst
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