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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben
Autoren: Jason Dark
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wurden.
    Nachdem er sich an die neue Lage gewöhnt hatte, drückte er sich in die Höhe, um einen ersten Blick ins Freie zu werfen.
    Gegenüber lag die Rückseite eines Hauses. Und wenn er weiter schaute, fiel sein Blick auch auf andere Fassaden. Es war ein offenes Karree, das von den hohen Mauern umgeben wurde. Aber es war nicht nur grau, denn in der Mitte war eine kleine Rasenfläche angelegt worden.
    Dort befand sich niemand. Es gab leere Bänke und zwei Bäume, deren Laub sich allmählich zu färben begann, aber noch an den Zweigen hing.
    Borodin drehte seinen Kopf nach rechts. Dort befand sich die Lücke zur Vorderseite und zur Straße hin und da war auch die Einfahrt zu einer Tiefgarage.
    Bisher hatte Borodin keinen Menschen gesehen. Das änderte sich, als er die Blickrichtung geändert hatte. Er zuckte so heftig zusammen, als hätte man ihn geschlagen.
    Dort stand jemand!
    Es war ein Mann, aber nicht nur irgendeiner, sondern jemand, der zu seinen Häschern zählte. Er gehörte der Gruppe an, die ihn gejagt hatte. Zu erkennen an seiner dunklen Lederkleidung. Hätte er einen Helm aufgehabt, dann hätte er wie ein Motorradfahrer ausgesehen, so aber sah Gabriel Borodin das dunkle Haar glänzen, als hätte er eine Handvoll Gel hineingeschmiert.
    Es war nur einer, aber das reichte ihm. Er hielt Wache, und das überraschte ihn nicht, denn seine Verfolger hatten gesehen, in welche Richtung er gelaufen war. Sie würden alles durchsuchen und waren wahrscheinlich mit der Tiefgarage angefangen. Wenn sie da nichts fanden, würden sie sich die Umgebung vornehmen, und er konnte sich vorstellen, dass sie auch die Müllcontainer nicht ausließen, denn sie waren mit allen Wassern gewaschen.
    Ihm war klar, dass dieser Typ nicht nur in eine Richtung schauen würde. Irgendwann würde er sich umdrehen, und dann entdeckte er vielleicht den angehobenen Deckel des Müllcontainers.
    Borodin tauchte wieder ab. Sehr behutsam ging er dabei vor, sodass nichts zu hören war. Der Deckel schloss sich wieder, und ein ganz neues Gefühl erfasste ihn.
    Jetzt war er plötzlich froh, wieder in der Dunkelheit zu stecken, aber die nächste Zeit würde sicher stark an seinen Nerven zerren.
    Wann traf dieser John Sinclair ein?
    Das war die große Frage, die ihn beschäftigte. Er kannte die Stadt nicht gut genug, um Entfernungen abschätzen zu können. Er konnte nur hoffen, dass es nicht zu lange dauerte.
    Ab jetzt war er noch mehr auf der Hut. Er verhielt sich still und lauschte auf Geräusche, die ihm verdächtig vorkamen.
    Da war nichts zu hören.
    Das beruhigte ihn, und die dicke Schweißschicht auf seiner Stirn fing allmählich an zu trocknen. Die Ratten waren noch immer da und nicht aus dem Container gesprungen. Sie fühlten sich im Abfall viel wohler, und Borodin war froh, dass es sie gab. Sie waren längst nicht so gefährlich wie die zweibeinigen Raubtiere.
    Warten und hoffen.
    Mehr konnte er nicht tun …
    ***
    Mit dem ruhigen Abend war es für Suko und mich vorbei. Das stand fest. Dieser Anruf war nichts anderes als ein Alarmsignal, da waren Suko und ich uns einig.
    Der Londoner Verkehr war wie immer dicht. Wir konnten ihn auch nicht wegzaubern, und so mussten wir uns durchquälen, wobei ich schon mit dem Gedanken spielte, das Blaulicht auf das Dach zu setzen. Erst südlich der Themse kamen wir besser voran.
    Es dauerte auch nicht lange, da sahen wir die Bahnlinie, zu der wir parallel fahren mussten. Manchmal gelang uns sogar ein Blick auf die am anderen Ufer liegende Tower Bridge.
    Suko fuhr, ich hielt nach Wohnblöcken Ausschau, und unser Navi tat seine Pflicht. Als wir die Jamaica Road erreichten, war das Ziel nicht mehr weit. Die hohen Wohnhäuser kamen schon in Sicht.
    Von der Seite her rollten wir auf den Wohnblock zu. Natürlich war die Straße auch hier zugeparkt, aber Suko gab nicht auf, und so entdeckte er eine Lücke, die nicht weit von der Einfahrt zu einer Tiefgarage entfernt lag. Sie gehörte zu den Häusern. Dort konnten die Mieter ihre Autos abstellen.
    Suko nickte zufrieden, als er den Rover in die Parklücke bugsiert hatte.
    »Das war’s wohl.«
    »Du sagst es«, erwiderte ich und schnallte mich los, bevor ich die Beifahrertür öffnete. Wir waren so früh gekommen, dass uns die Dunkelheit noch nicht eingeholt hatte. Zwar schien keine Herbstsonne vom Himmel, aber die grauen Wolken ließen genügend Licht durch, sodass wir uns umschauen konnten.
    Viel Betrieb herrschte nicht. Auf den Gehsteigen sahen wir kaum Menschen. Den
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