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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben
Autoren: Jason Dark
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sie liegen, was die Gestalt nicht störte. Sie umrundete das Fahrzeug und ging zu den beiden anderen Typen, die auf der Stelle standen und ihre Blicke gesenkt hielten.
    Vor ihnen lag Lisa Cameron. Sie war eine Frau, die so leicht nicht zu erschrecken war, aber in diesen Momenten hatte sie das Gefühl, von Angst erdrückt zu werden.
    Zwei kalte Augenpaare starrten auf sie herab. Hinzu gesellte sich noch ein drittes, und sie ging beinahe davon aus, dass sie von Drillingen angestarrt wurde.
    Die Gesichter der Männer glichen sich, der Schnitt der Haare ebenfalls. Das gleiche traf auch auf die Kleidung zu, die schwarz war und auch sehr dick.
    Es waren Menschen, doch Lisa hatte den Eindruck, von Geschöpfen umgeben zu sein, die aus einem Film stammten. Sie wartete darauf, dass man ihr etwas antat, aber auch die drei Gestalten warteten ab.
    Einer fragte: »Wie heißt du?«
    Lisa dachte, dass es besser war, wenn sie antwortete. »Lisa Cameron.«
    »Das ist gut.«
    Die Antwort kam ihr schon seltsam vor. Sie raffte all ihren Mut zusammen und flüsterte: »Warum ist das gut?«
    »Weil wir dich haben wollten!«
    Lisa war so durcheinander, dass sie nicht mal erfasst hatte, wer mit ihr gesprochen hatte. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Sie verstand die Antwort nicht. Warum war sie von dieser seltsamen Bande gesucht worden? Was hatte sie mit diesen Männern zu tun? Und so raffte sie ihren Mut zusammen und flüsterte: »Das muss eine Verwechslung sein.«
    »Nein, ist es nicht.«
    »Aber ich kenne euch nicht, ich habe auch nicht viel Geld. Nehmt es und auch das Auto …«
    »Was hat er dir gesagt?«
    Die Frage sorgte dafür, dass sie den Satz nicht vollenden konnte. Das Durcheinander entstand wieder in ihrem Kopf und sie wusste keine Antwort.
    »Wer soll mir was gesagt haben?«
    »Dein Freund!«
    Jetzt erst ging ihr ein Licht auf.
    »Freund?«, hauchte sie. »Meinen Sie Bert Hill?«
    »Ja.«
    Erneut wusste sie nicht, was sie erwidern sollte. Die drei Gestalten waren ihr völlig fremd und sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass Bert etwas mit diesen Gestalten zu tun hatte.
    »Wir wollen eine Antwort.«
    »Ich kenne keine.«
    »Aber Hill ist dein Freund. Das wissen wir. Was hat er dir alles erzählt?«
    »Nichts, gar nichts. Er hat euch gar nicht erwähnt. Das ist alles ein Irrtum. Ihr könnt ihn selbst fragen.«
    »Nein, das geht nicht mehr.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil er nicht mehr lebt!«
    Dieser Satz traf sie wie ein Schock. Sie hatte das Gefühl, von einem glühenden Schwert durchbohrt zu werden.
    Lüge! Lüge …
    Nur dieser eine Gedanke beschäftigte sie. Sie wollte es ihnen ins Gesicht schreien, aber es war nicht möglich. Sie schaffte es nicht. Sie blieb stumm und das Entsetzen hatte sich wie eine Klammer um ihr Herz gelegt.
    Sie wurde wieder angesprochen. »Du solltest es dir überlegen, ob dir nicht doch etwas einfällt. Wir werden uns wiedersehen. Und wenn du die Polizei einschaltest, wirst du keinen Erfolg damit haben. Du kannst zwar eine Anzeige aufgeben, aber man wird dir nicht glauben und dich nur vertrösten.«
    Lisa Cameron war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben. Sie bewegte sich auch nicht. Starr blieb sie auf dem Rücken liegen und schaute dann zu, wie sich die drei Gestalten in Bewegung setzten und sie verließen. So schattenhaft, wie sie gekommen waren, wurden sie von der Dunkelheit verschluckt …
    ***
    Lisa Cameron wusste nicht, wie lange sie auf dem Boden gelegen hatte. Irgendwann wurde ihr kalt, zudem war der Untergrund noch leicht feucht, und so war es besser, wenn sie aufstand. Lisa rappelte sich hoch. Sie war froh, den Smart in der Nähe zu haben. An ihm konnte sie sich abstützen. Stiche zuckten durch ihren Kopf, in der Kehle spürte sie einen Geschmack nach Asche. Die Zunge lag trocken in ihrem Mund.
    Sie versuchte, nachzudenken. Es war nicht einfach für sie, einen normalen Gedanken zu fassen. Sie hatte hier Dinge erlebt, die ganz und gar nicht ins Alltagsgeschehen passten. Alles war auf den Kopf gestellt worden. Sie war immer darauf stolz gewesen, mit beiden Beinen im Leben zu stehen. Dass aber so etwas mit ihr passiert war, das hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorgestellt.
    Aber es ging nicht nur um sie, denn sie war nur Mittel zum Zweck. Ein anderer war wichtiger.
    Bert Hill!
    Plötzlich brannte sich der Name in ihrem Kopf fest, und sie dachte auch daran, was man ihr über ihn gesagt hatte. Er war nicht mehr am Leben. Er war bestimmt getötet worden, und von ihr
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