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1690 - Kollektiv der Sieben

Titel: 1690 - Kollektiv der Sieben
Autoren: Unbekannt
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sagte Bull laut.
    Man schrieb inzwischen den 3. August 1212, und Dialoge dieser Art hatte er schon einige Male geführt, ohne zum Ziel gekommen zu sein. Aber an diesem Tag schien das Abwarten und Ausharren die Spindelwesen zermürbt zu haben. Ihnen mußte klar sein - Reginald Bull hatte sie mehr als einmal darauf hingewiesen -, daß sie Kontakt zu ihren Artgenossen nur in Zusammenarbeit mit den Terranern würden erreichen können.
    Die Partie stand gewissermaßen remis - keine der Parteien kam mehr ohne die andere aus.
    Das galt sogar für das FAMUG-Kommando. „Ich müßte mit Perry Rhodan sprechen", fuhr Bully fort. „Nicht persönlich, eine Bildfunkverbindung würde ausreichen."
    Sechs reagierte mit einem nervös wirkenden Zwinkern und blickte zu ihrem Gefährten. Die Kommunikation zwischen den Spindelwesen verlief fast ohne Ausnahme über Augenkontakte, und es war für Reginald Bull verblüffend, welche Menge an Informationen sie auf diese Weise auszutauschen vermochten. Mit Telepathie schien diese Art von Kommunikation allerdings nichts zu tun zu haben. „Einverstanden", sagte Fünf.
    Fünf war sehr hochgewachsen, fast zwei Meter groß, aber recht breit und untersetzt gebaut.
    Anders als der stämmige Reginald Bull wirkte seine Figur schwammig und nicht sportlich durchtrainiert. Auffällig an ihm waren seine großen, ein wenig hervorquellenden Augen.
    Allein verhielt er sich fast lethargisch, nur in Gegenwart von Sechs verlor sich diese Eigenschaft ein wenig.
    Reginald machte sich an die Arbeit und stellte eine Funkverbindung zur Erde her. Wenig später hatte er Perry Rhodan im HQHanse auf dem Bildschirm. „Endlich!" stieß der alte Freund hervor. „Wir haben schon lange auf einen Kontakt gewartet."
    Reginald hatte ziemlich genau im Gedächtnis, wo die Personen in der Zentrale standen; er konnte sich ausrechnen, daß Perry wenigstens einige der FAMUG-Agenten auf seinem Monitor sehen konnte. Und vermutlich war Rhodan auch imstande, aus den verdrossenen Mienen der Arkoniden seine Schlüsse zu ziehen. „Es wurde mir erst jetzt erlaubt, einen solchen Kontakt herzustellen", antwortete Reginald Bull bedächtig. Er wußte: Allzuviel durfte er nicht verraten, sonst hätten die Spindelwesen die Leitung sofort gekappt. Es kam jetzt darauf an, die Worte sehr genau zu wählen. Die Zwischentöne waren wichtig. „Wurde erlaubt..." schloß zum Beispiel ein, daß Reginald Bull nicht Herr seiner Entschlüsse war, sondern nach wie vor auf seine Entführer Rücksicht nehmen mußte. „Wie ist die Lage?" fragte Perry Rhodan knapp. „Ich befinde mich in der Gewalt der beiden Spindelwesen Fünf und Sechs", berichtete Reginald Bull.
    Das bedeutete auch: Die beiden wissen, daß sie aus den Spindeln hervorgegangen sind. Und da sie zählen können, müssen sie auch wissen, daß es wenigstens noch vier andere solcher Spindelwesen geben muß. „Also nicht mehr in den Händen der FAMUG?"
    Reginald Bull lächelte säuerlich. „Wir sind gewissermaßen vorübergehend Leidensgenossen!"
    Damit war klar, daß die Spindelwesen auch die Arkoniden ausgespielt und unter ihre Kontrolle gebracht hatten; außerdem machte Bully deutlich, daß er die FAMUG-Agenten zu seinen Gegnern rechnete.
    Noch eins konnte Perry Rhodan diesen Worten entnehmen: Bully rechnete nicht damit, daß die Spindelwesen seine Worte in vollem Umfang durchschauen konnten. Es war also vielleicht möglich, sie mit einem geschickten Manöver zu überlisten und zu übertölpeln. „Vorübergehend - heißt das, daß man euch freilassen will?"
    Reginald Bull brauchte sich gar nicht erst umzudrehen, um zu wissen, daß die Mienen der Arkoniden jetzt finsterer geworden waren: Das letzte, was das FAMUG-Kommando im Sinn hatte, war, den Terranern ausgeliefert zu werden und für Menschenraub und andere Delikte verurteilt zu werden. „Die Spindelwesen wollen mit ihren Gefährten zusammengebracht werden", berichtete Reginald Bull. „Im Austausch gegen mich. Sie scheinen meiner Person einen hohen Stellenwert beizumessen."
    Klartext: Ich halte meinen Wert für nicht so hoch. Wenn es im Dienst der Sache notwendig werden sollte, dann nimm keine Rücksicht auf meine Person. „Nicht nur du!" lautete die knappe Antwort. „Was haben sich die beiden vorgestellt?"
    Sechs trat vor.
    Vom Äußeren her entsprach Nummer Sechs dem Typus der exotischen, rassigen Schönheit, fast knabenhaft, ohne dabei hager zu wirken, vielmehr wohlproportioniert, mit schwarzen Haaren, dunklen Augen und ausgeprägten
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