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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan
Autoren: Unbekannt
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Menschen reden, als wären es Maschinen. „Geheilt statt repariert, wollte ich sagen. Aber das Rückenmark ... Ich habe einen Experten an die Aufgabe gesetzt. Wenn ihr bis morgen wartet, geben wir ein vorläufiges Ergebnis bekannt."
    Reginald Bull nahm Myles Kantor beiseite und entschied an seiner Stelle: „In Ordnung. Wie ist dein Name?"
    „Maarni."
    „Das ist ein Ära-Name, nicht wahr?"
    „Ja. Mein Vater war Ära."
    „Man sieht's am Eierschädel. Also gut, Maarni, wir wissen Kallia in guten Händen. Wenn du uns bis morgen eine Unterkunft zuweisen könntest..."
    „Das dürfte kein Problem sein. Wir sind jederzeit auf Krankenbesuch eingerichtet."
     
    *
     
    Stommers arbeitete die ganze Nacht durch, unterstützt von seinem Chef, und allein bis zum Morgen schaute Myles Kantor in nutzloser Sorge dreimal vorbei. Dabei sah Maarni den Wissenschaftler immer wieder auf die Uhr blicken, als übten digitale Ziffern auf den Mann eine besondere Anziehung aus. Gegen Morgen beendeten sie die Untersuchung. Sie hatten erstaunliche Ergebnisse zutage gefördert. Jetzt aber schon darüber zu reden, wäre Unsinn gewesen. Sie beide brauchten acht Stunden Schlaf. Aktivatorträger hatten offenbar die Angewohnheit, die Dinge sehr genau wissen zu wollen; und einem Bull, Michael Rhodan oder Kantor war man nur in Bestform gewachsen. Als letzte Handlung verfügte Maarni die Verlegung der Patientin in die nächste Intensivstation. Welche Instrumente benötigt wurden, war bekannt, und die Notaufnahme diente nur Notfällen, sollte also stets verfügbar sein.
    Kantors Proteste kümmerten sie nicht. Der Fall verfolgte Maarni bis in seine Träume. Die ganze Zeit hatte er das Gefühl, an etwas Bedeutsames zu rühren. Etwas, das über sein normales Leben hinausging. Sei es, daß diese Tatsache mit Kallia Nedrun zusammenhing, oder sei es der prominente Besuch.
    Gegen Abend erst trafen er, Stommers und die drei Unsterblichen zusammen. In einer Ecke der Intensivstation schwebten fünf bequeme Besuchersessel, in der Mitte stand die Operationskonsole. „Also, Doktor?" fragte Kantor mit wenig würdevoller Ungeduld, fast sarkastisch. „Seid ihr nach dem Ausschlafen nun zu Auskünften bereit?" Eine einzelne Strähne, die ihm über die Augen hing, wischte er mit entnervender Regelmäßigkeit immer wieder weg. „Das sind wir", entgegnete Maarni ungerührt. Seine Ehrfurcht legte er in diesen Augenblicken vollständig ab. Kantor schien so sehr ein normaler Mann zu sein, so wenig ein Übermensch, daß er hauptsächlich Mitleid empfand. „Der Zustand von Kallia Nedrun ist stabil. Wir garantieren für ihre vollständige Heilung, können allerdings noch immer nicht sagen, wann das der Fall sein wird."
    „Wieso nicht?" fragte Michael Rhodan an Kantors Stelle. „Ihr müßt zugeben, daß das für Mediker des 13. Jahrhunderts NGZ eine ungewöhnliche Aussage ist..."
    „Tun wir auch. - Stomm?"
    „Nun, da gibt es gewisse Anomalien in ihrer Genstruktur", sagte Stommers widerstrebend. „In bin mir über die Sache noch nicht ganz im klaren."
    „Anomalien? Genstruktur?" Reginald Bull horchte ganz plötzlich auf. Der rothaarige Mann kam regelrecht hoch in seinem Sessel. „Willst du sagen, daß irgend etwas sie von normalen Terranern unterscheidet?"
    „Ja. - Aber keine Angst, das wird den Heilungsprozeß nicht beeinträchtigen. Nur etwas schwieriger wird die Sache. Weil wir eben keinen genetisch normalen Fall vor uns haben."
    Myles Kantor gab sich vordergründig mit dieser Auskunft zufrieden. Kallia Nedrun wurde gesund. Er konnte im Moment an nichts anderes denken als die Verfassung seiner Frau.
    Bull und Michael Rhodan jedoch stürzten sich förmlich auf Stommers und seine unbedachte Aussage. „Wir brauchen eine genaue Auskunft über diese >Anomalie<", forderte Bull. „Die Sache könnte ungeheure Kreise ziehen, Stommers! Ich möchte, daß du mit Kallia die beste Arbeit deines Lebens leistest. Ich will, daß du alles stehen- und liegenläßt und dich ausschließlich auf diesen einen Fall konzentrierst."
    „Aber ..." Der Neurochirurg beugte sich der drückenden Persönlichkeit. „In Ordnung, Reginald. Wenn es so wichtig ist..."
    Maarni war jedoch nicht bereit, sich abspeisen zu lassen. „Es wäre hilfreich", fand er, „wenn du uns den Fall schildern könntest. Und zwar in allen Details. Damit wir zumindest verstehen, wonach wir suchen."
    „Kann ich mich darauf verlassen, daß kein einziges Wort nach draußen dringt?" fragte Bull. „Absolut."
    „Na
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