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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel
Autoren: Unbekannt
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doch gewann.
    Zwei, das zwei Meter zehn große Monster, deformierter und häßlicher als es sich selten ein Horrorfilmer hatte einfallen lassen, blickte ihn noch einmal an, jagte ihm Schauder über den Rücken, als es vor inneren Qualen schrie und sich aufbäumte, schien wieder unruhig werden zu wollen -und sah dann die Bilder auf dem riesigen Schirm.
    Das Spindelwesen veränderte sich schlagartig.
    Es verstummte. Myles hatte das Gefühl, daß seine Blicke sich an dem Schirm regelrecht festsaugen wollten. Als die Erläuterungen aus den Lautsprechern tönten, drehte sich der monströse Kopf kurz, als suche Zwei nach einem Sprecher oder dem Instrument, das die zum Bild gehörenden Laute produzierte. Aber dann drehte er sich wieder dem Schirm zu und verfolgte gebannt, was in unregelmäßigem Wechsel darauf abgebildet wurde.
    Es waren Bilder von Planeten und interstellaren Objekten, es waren Landschaften und Städte, Gegenstände und Formeln. Zwei verschlang alles mit seinen Augen. Er mochte nichts - oder noch nichts - von dem verstehen, was er da sah, aber seine Neugier war wie ein schwarzes Loch, das die Bilder in sich hineinriß, und irgendwann würde er zu verstehen beginnen und die Zusammenhänge erkennen können.
    Zwei war solange still, bis die erste Datensequenz abgelaufen war. Myles Kantor hätte in dieser Zeit wahrscheinlich aus der Zentrale verschwinden können, ohne daß Zwei es überhaupt bemerkt hätte. Aber dazu war er viel zu gebannt.
    Das Spindelwesen hatte begonnen, Zusammenhänge herzustellen und zu verstehen. Vielleicht war es wie ein Translator, der eine fremde Sprache innerhalb kürzester Zeit analysierte und beherrschte, und verstand sogar schon die gegebenen Erklärungen.
    Zwei war wie hypnotisiert gewesen. Jetzt, als der Schirm wieder blaß wurde, begann er zu brüllen und zu toben. Er wirbelte zu Myles herum, fiel durch sein eigenes Gewicht nach vorne, kam unglaublich schnell wieder hoch und bedrohte den Terraner mit der Waffe. Die Gesten, die er machte, waren eindeutig.
    Zwei wollte mehr sehen, mehr hören, mehr lernen. „Ist ja gut", sagte Kantor. „Ich rufe dir weitere Daten ab. Ich ..."
    Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment begann das Monstrum wild auf den intakten Panoramaschirm zu feuern.
    Myles warf sich instinktiv in Deckung und versuchte den SERUN zu schließen.
    Es gelang nicht!
    Etwas klemmte! Myles rollte sich weiter fort, als er sah, wie Zwei auf die Bedienungselemente des Syntrons zutaumelte und wie ein Berserker auf sie einzudreschen begann. Der Panoramaschirm implodierte mit heftiger Gewalt. Zwei stand davor und zeigte sich unberührt. Nichts machte ihm etwas aus. Er stand unnatürlich verkrümmt vor den Kontrollen und schlug und schoß, schlug und schoß - bis alles in einer Reihe schnell aufeinanderfolgender greller Blitze zu vergehen schien. Myles war in diesem Moment davon überzeugt, daß das Schiff explodierte.
    Der Vulkan war für eine kurze Zeit zur Ruhe gekommen. Zwei hatte sich ablenken lassen.
    Seine qualvollen Schmerzen und das, was ihn sonst antreiben mochte, waren durch die Informationen vorübergehend wie paralysiert gewesen.
    Dafür kam es jetzt, als die Unruhe erst einmal wieder von ihm Besitz ergriffen hatte, zu einem viel heftigeren Ausbruch der aufgestauten, destruktiven Energien. Ob sie aus Verzweiflung und Elend geboren waren oder aus anderen, geheimnisvollen Quellen kamen, konnte gleich sein. Jedenfalls verlor er jede Kontrolle.
    Das Ergebnis mußte in jedem Fall darin bestehen, daß Zwei das Raumschiff CHIMAIRA endgültig zerstörte - und alles, was sich noch an Bord befand.
    Eingreller Blitz zerriß die Welt; er war das letzte, das Myles Kantor sah. Eine Druckwelle preßte ihm die Luft aus den Lungen und raubte ihm das Bewußtsein. Er rutschte bis an den Rand der Hauptzentrale.
    Zwei bäumte sich in dem Licht auf, wurde zu einem Derwisch, der sich rasend und tobend um sich selbst drehte und wild schoß, ungezielt in alle Richtungen.
    Zweis gräßliche, kreischende Schreie, die sich mit dem Krachen der Detonationen mischten, hörte Kantor nicht mehr. Eine wohltuende Ohnmacht ersparte ihm das Inferno
     
    8.
     
    Guckys Stunde Es war noch immer der 25. April, als Reginald Bull die Meldung erhielt, die Space-Jet der CHIMAIRA sei soeben in den Normalraum zurückgestürzt, mit Kurs auf seine sechs Schiffe.
    Als er die Hauptzentrale der CIMARRON erreichte, war der erste Funkspruch der Flüchtlinge schon eingetroffen.
    Bully wurde blaß, als er den
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