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1684 - Endstation Heleios

Titel: 1684 - Endstation Heleios
Autoren: Unbekannt
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Gebäude von Forschungsbereich Alpha-Zwölf sind ab sofort alle Innenhof-Landesektoren gesperrt. Die Programme der sich im Anflug befindlichen Schiffe und Kleinfahrzeuge werden in diesem Augenblick geändert. Es wird umgeleitet.
    Ich wiederhole, es wird umgeleitet."
    Die Augen der annähernd hundert Forscherinnen und Forscher aus gut einem Dutzend galaktischer Völker richteten sich erwartungsvoll auf den Mann in ihrer Mitte. Ein wenig hilflos stand Myles Kantor da, die großen braunen Augen unverwandt auf den Holoschirm gerichtet. Eine blonde Haarsträhne hing ihm ins Gesicht.
    Es war soweit. Der Augenblick war da.
    Ein Glitzern in der Schwärze des Firmaments zeichnete den Beginn des Transports ab. Das Glitzern wuchs rasch an und entpuppte sich als energetisches Transportfeld von gut fünfzig Metern Durchmesser. Es kam aus der Schleuse des Lastengleiters, durchstieß dessen Schutzschirm und sank rasch der Oberfläche des Ostauslegers entgegen.
    Wie ein Stein fiel es herab, bremste kurz vor der Berührung mit dem Untergrund ab und sank in die Schleuse hinein, die sich auftat.
    Das Bild wechselte, es zeigte jetzt den Schacht, durch den sich das Feld bewegte. Es nahm wieder Fahrt auf, raste mit hoher Beschleunigung nach unten und wechselte von dem Schacht in einen waagrechten Korridor über.
    Augenblicke später erreichte es den Zielsektor mit der abgeschirmten Halle. Es verschwand durch das Tor, und augenblicklich baute sich um die Halle eine unüberwindliche HÜ-Schirm Staffel auf.
    „Der Transport ist abgeschlossen", verkündete der Syntron. „Die Spindeln und Segmente befinden sich in Sicherheit. Achtung, an alle: Der Landeplatz ist wieder freigegeben. Bitte beachtet jedoch, daß sich nur Personen mit aktuellem Kode dem abgeschirmten Bereich des Ostauslegers nähern dürfen."
    Myles Kantor hörte kaum hin. Fasziniert betrachtete er den Inhalt des Transportfeldes. Es schien, als sähe er die Spindeln und die Segmente zum erstenmal in seinem Leben vor sich, als habe er sie nicht knapp vier Jahre während des Rückflugs von der Großen Leere betreut.
    Und jetzt waren sie hier auf Titan, im Solsystem. Sechzehn von den zwanzig, die Voltago mit Milas und Nadjas Hilfe von den Samplern geborgen hatte. Drei Spindelfi und drei fehlende Segmente waren bereits vernichtet worden, ohne daß bekannt war, welche Bedeutung dieser Verlust hatte. Ein weiteres Paar wurde von den Arcoana im Sheokorsystem erforscht.
    Viel wußte man nicht über diese Gegenstände. Ihr Inneres war den galaktischen Meßgeräten nicht zugänglich; lediglich Mila hatte mit ihrer Fähigkeit so etwas wie kristalline Strukturen verschiedenster Art festgestellt, die sich zudem je nach Anordnung der Spindeln veränderten. In der langen Zeit des Heimflugs hatte sich an den Erkenntnissen nichts geändert. Fast vier Jahre Stillstand bedeuteten für einen Forscher und Wissenschaftler wie Myles Kantor eine Zeit der inneren Qual.
    Lediglich ein Gedanke hatte ihm über die schlimmsten Selbstzweifel hinweggeholfen: daß die Forschungsanlagen auf Titan mit ihren über zehn Quadratkilometern Fläche und ihren unterschiedlichsten Ebenen und deren Ausrüstung wesentlich größere technische Möglichkeiten besaßen als die BASIS. In mehr als tausend verschiedenen Abteilungen und Forschungsbereichen arbeiteten Wissenschaftler aus allen galaktischen Völkern an den zahlreichen Projekten.
    Myles erwachte wie aus einem Traum.
    Er zuckte leicht zusammen und sah sich verlegen um.
    „Wir fahren mit dem Programm fort", wies er den Syntron an.
    Das Transportfeld war inzwischen erloschen und hatte einem simplen Fessel- und Positionierungsfeld Platz gemacht. In ihm begannen sich die Spindeln zu bewegen und in einem Bereich mit einem Durchmesser von etwa fünfzig Metern neue Positionen einzunehmen. Sie entsprachen denen, wie sie von Mila und den Arcoana an der Großen Leere festgelegt worden waren. Aus ihrer Anordnung hatte sich der Hinweis auf den Dunkelplaneten Charon innerhalb der Großen Leere ergeben.
    Wie sie wußten, war diese Anordnung nicht mit der Anordnung der Sampler-Planeten rund um die Große Leere identisch. Anhand der Koordinaten der sechs Sampler, die sie angeflogen hatten, ließ sich das sehr schön aufzeigen. Der Zusammenhang lag in einem höheren Bereich, nämlich in der fünften Dimension. Ein sinnvolles dreidimensionales Abbild ließ sich nicht erarbeiten.
    Die Anwesenden in der Steuerzentrale starrten auf die Spindeln und ihre teilweise bizarren
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