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1679 - Der Dunkelplanet

Titel: 1679 - Der Dunkelplanet
Autoren: Unbekannt
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„Warum zeigst du dich uns nicht, Moira?" fragte Atlan laut. Er sah sich demonstrativ nach allen Richtungen hin um. „Eine gute Gastgeberin empfängt ihre Gäste persönlich."
    „Dein Versuch ist legitim, Arkonide", sagte die ruhige Stimme. „Aber laß es jetzt, ja? Ruht euch aus und macht euch eure Gedanken. Stoff dafür habt ihr ja jetzt genug."
    Moiras Lachen war das letzte, was sie von ihr hörten, trotz aller weiterer Versuche, sie am Reden zu halten. Es war nicht albern, nicht hysterisch und nicht ausgelassen. Es klang einfach nur amüsiert und unterstrich den Eindruck völliger Souveränität dieses unbekannten und bisher unbegreiflichen Wesens. „Also gut", sagte Nadja, nachdem die unsichtbaren Lautsprecher schwiegen. „Suchen wir uns Kabinen und warten wir ab, was geschieht. Ehrlich gesagt, ich könnte einige Stunden Ruhe vertragen, um mit meinen Eindrücken klarzukommen."
    Müde war sie nicht, denn sie war ja, neben ihrer Schwester, die jüngste Zellaktivatorträgerin.
    Aber die Gedanken brauchten ihre Zeit, um sich zu ordnen.
    Das bewog letztlich auch Perry Rhodan, Moiras Angebot anzunehmen und nicht, wie Atlan es forderte, sofort weiter ins Schiff vorzudringen - falls Moira es zuließ.
    Sie suchten sich Kabinen aus, Atlan und Rhodan jeweils eine und die Zwillinge eine für beide, und sahen staunend, daß auch hier alles wie in einem Schiff aus der Heimat war. Es gab sogar Interkoms, mit denen sich die vier Galaktiker jederzeit verständigen konnten. Es war nicht nötig: Die Türen der Kabinen blieben offen, und sie brauchten nur laut zu rufen, wenn sie sich unterhalten wollten.
    Moira hörte sowieso alles.
    Als Rhodan jedoch versuchte, über die Anlage Icho Tolot oder die anderen Verschwundenen zu erreichen, wurde er enttäuscht.
    Aus unsichtbaren Lautsprechern klang leise Musik auf. Rhodan kannte das Stück. Es war in der Milchstraße komponiert worden.
    In einer der Wände entstand eine Nische. Darin standen große Schalen mit Obst und phantasievoll angerichteten Salaten und Gemüsen. Natürlich fehlten auch die Getränke nicht.
    M wie Moira ...
    Deshalb also das Buchstabenzeichen, in terranischer Schrift.
    Was wollte dieses Wesen von ihnen?
    Wieso hatte es nicht gleich reagiert, als sie auf Charon landeten? War Moira erst dadurch geweckt worden, womöglich aus einem zwei Millionen Jahre währenden Schlaf, und hatte Zeit gebraucht, um sich ihr Vorgehen zu überlegen?
    So wie jetzt, was ihre Pläne mit den Gefangenen betraf?
    Nichts anderes waren sie, darüber machte sich Rhodan keine Illusionen. Er ließ sich auf die Konturliege an der Wand gegenüber dem Eingang fallen und streckte sich aus, nur für einen Moment. Dann wollte er Atlans Vorschlag folgen und mit ihm zusammen versuchen, weiter in die STYX vorzudringen.
    Ein Raumschiff, hier auf Charon.
    Welche Aufgabe hatte es? Woher kam es und in wessen Auftrag? Was suchte Moira hier?
    Perry Rhodan merkte gar nicht, wie er schläfrig wurde und sein Kopf zur Seite sank.
     
    *
     
    Als er erwachte, zeigte ihm der SERUN das Datum der 22. Januar 1208 NGZ.
    Das bedeutete, daß er rund vier Tage geschlafen hatte.
    Perry Rhodan sprang auf. Er fühlte sich nicht so wie jemand, der gerade aus einem tiefen Schlaf hochschreckte. Eher so, als habe eine Paralyse von einer Sekunde auf die andere nachgelassen, ohne unangenehme Nebenwirkungen.
    Außer der Erkenntnis, auf eine noch nicht nachvollziehbare Weise fünf Tage verloren zu haben.
    Perry lief aus seiner Kabine und prallte auf dem Korridor fast mit Atlan zusammen. Der Arkonide schien wie er gerade aufgewacht zu sein und den gleichen Gedanken gehabt zu haben. „Was ist mit den Zwillingen?" fragte Rhodan.
    Nadja und Mila gaben selbst die Antwort, indem sie gleichzeitig aus ihrem Quartier kamen.
    Vor allem Mila wirkte verstört. „Wieso sind wir eingeschlafen?" fragte Nadja. „Wir wollten doch gar nicht..."
    „Das war kein Schlaf", sagte Atlan hart. Seine Backenmuskeln zuckten, und seine Albinoaugen schimmerten feucht, das sichere Zeichen seiner Erregung. „Das war Moira."
    Wenn er eine Antwort erwartet hatte, dann wurde er enttäuscht. Sie kam nicht einmal in der schon gewohnten Form, daß Moira zwar schwieg, aber irgend etwas geschehen ließ. „Immerhin war die Dame so gnädig, uns wieder aufwachen zu lassen", sagte Rhodan sarkastisch. „Vielleicht ist sie sich inzwischen darüber klargeworden, was sie mit uns zu tun gedenkt."
    Auch jetzt schwieg die geheimnisvolle Herrin des Schiffes.
    Atlan nickte
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