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1677 - Strippen für den Teufel

1677 - Strippen für den Teufel

Titel: 1677 - Strippen für den Teufel
Autoren: Jason Dark
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in sich gespürt. Es kostete sie Mühe, ruhig zu bleiben und nicht auf die Tanzfläche zu laufen, aber sie konnte sich beherrschen. Dann war alles anders gelaufen. Plötzlich war der Fremde erschienen, der ihr Angst machte. Und so war Alexa geflohen. Sie war so schnell wie möglich zur Treppe gelaufen und die Stufen hinauf geeilt.
    Anschließend war sie in das Zimmer gerannt, das sie sich mit Naomi teilte. Alexa war völlig durcheinander. Sie wusste nicht mehr, wo ihr der Kopf stand, dazu war in der kurzer Zeit zu viel auf sie eingestürmt, das sie nicht begriff. Die Tänzerin ging in das kleine Bad und drehte das Wasser auf. Sie beugte sich nieder, trank und schleuderte danach auch das Nass in ihr erhitztes Gesicht. Es ging ihr etwas besser. Die Angst allerdings vor dem, was noch auf sie zukommen konnte, war nicht verschwunden.
    Mit wackligen Schritten verließ sie das Bad. Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. Aus ihrer Position sah sie, dass die Zimmertür nicht wieder zugefallen war. Sie stand weit offen, sodass sie einen Blick in den Flur werfen konnte. Dort tat sich nichts. Es tat sich eigentlich überhaupt nichts, aber das beruhigte sie keineswegs. Es war alles anders gelaufen, als Naomi und sie es sich vorgestellt hatten, jetzt war sie allein. Sie konnte sich auf keinen verlassen, nicht mal auf die Hilfe des Teufels. Als sie daran dachte, musste sie lachen, aber dieses Lachen war nicht mehr als ein schwaches Krächzen.
    Was lief unten in der Bar ab?
    Nur leise war die Musik zu hören. Es war alles normal, und jetzt fragte sie sich, warum sie überhaupt geflohen war. Einen triftigen Grund hatte es nicht gegeben. Alexa überlegte, ob sie wieder nach unten gehen sollte, als etwas ihre Ruhe störte. Zuerst erschrak sie, dann wusste sie, was da geschah. Jemand rannte hastig die Treppe hoch.
    Alexa blieb nicht mehr sitzen. Sie sprang auf, eilte zur Tür — und wäre fast mit Naomi zusammengeprallt, die über die Schwelle ins Zimmer stürzen wollte. Im letzten Moment wich Alexa aus und sah sich einer Kollegin gegenüber, die ziemlich von der Rolle war. Sie trug noch den Slip und den BH, auch die Netzstrümpfe bedeckten ihre langen Beine. Jetzt taumelte sie nur noch und war froh, sich aufs Bett fallen lassen zu können. Heftig atmend blieb sie auf dem Rücken liegen. Alexa traute sich nur langsam näher. »Hallo, was ist denn passiert? Sag es mir.«
    Naomi versuchte zu Atem zu kommen. Erst dann konnte sie reden und das auch nur stotternd. So erfuhr Alexa von einem Gast, der eingegriffen hatte.
    »War er stärker als du?«
    »Er hatte etwas an sich. So ist mir nur die Flucht geblieben.«
    »Kenne ich den Mann denn?«
    »Weiß ich nicht.« Naomi richtete sich wieder auf. »Er hat an der Bar gesessen, zusammen mit einem Chinesen.«
    »Den habe ich gesehen.«
    »Und er ist gefährlich.«
    »Gut, wenn du das sagst. Und was sollen wir jetzt machen?«
    »Keine Ahnung.« Naomi stieß einen Fluch aus. »Und dabei haben wir auf den Teufel gesetzt! Wo ist er jetzt? Er hat uns im Stich gelassen!«
    Beide Frauen schwiegen. Nur ihre heftigen Atemstöße waren zu hören. Ihren Gesichtern war anzusehen, dass sie über ihr Schicksal nachdachten, und Alexa brach das Schweigen schließlich durch eine Frage.
    »Was ist eigentlich mit Max Dayson?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und warum kommt er nicht?«
    Naomi schüttelte den Kopf. »Noch mal, ich habe keine Ahnung. Auch wenn er der Boss vom Laden ist, er muss uns nichts sagen, verstehst du?«
    »Nein.« Alexa räusperte sich. »Ich hoffe nur, dass er noch kommen wird.«
    »Möglich ist alles.«
    »Stimmt!«
    Beide Tänzerinnen zuckten zusammen, als sie die Stimme hörten. Sie war aufgeklungen, daran gab es nichts zu rütteln, aber niemand hatte den Sprecher gesehen. Dennoch kannten sie die Stimme. Sie gehörte Max Dayson, der sich allerdings nicht zeigte. Trotzdem schauten sie zur offenen Tür, denn nur dort konnte er erscheinen. Das war auch so.
    Im Flur sahen sie die Bewegung. Dann erschien die Gestalt des blondhaarigen und hochgewachsenen Mannes auf der Schwelle, trat einen Schritt ins Zimmer und blieb stehen, um seine beiden Helferinnen anzustarren.
    Alexa und Naomi starrten zurück. Sie konnten ihre Blicke nicht von seinem Gesicht lösen. Dort hatte sich die Farbe der Haut verändert. Unter der normalen war ein rötliches Schimmern zu sehen, das überhaupt nicht dorthin gehörte. Aber sie wussten auch, dass in ihm eine andere Gestalt steckte, die nicht von dieser Welt stammte. Naomi
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