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1674 - Attacke der Grausamen

1674 - Attacke der Grausamen

Titel: 1674 - Attacke der Grausamen
Autoren: Jason Dark
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seine bösen Vorahnungen hatten sich bewahrheitet, denn er sah, dass sein Verfolger nicht aufgegeben hatte.
    In Kopfhöhe flog das Wesen über die Straße hinweg und geradewegs auf ihn zu…
    ***
    Es war vorbei mit seiner Flucht. Da konnte er noch so schnell sein, er würde dieser entsetzlichen Kreatur nicht entkommen können. Sie würde immer schneller sein als er und war darauf aus, ihn zu vernichten.
    Er lief rückwärts, streckte dabei die Arme vor und bewegte sie heftig von einer Seite zur anderen. Es war eine schon lächerliche Bewegung, doch ihm fiel in seiner Panik nichts anderes ein.
    »Hau ab«, brüllte er über die Straße hinweg. »Hau ab, verdammte Bestie! Ich habe dir nichts getan. Was willst du von mir, verflucht noch mal? Was…?«
    Er sah, dass sein Bitten und Schreien keinen Erfolg hatten. Das Wesen ließ sich auf nichts ein. Dabei hatte es nicht mal eine große Eile. Es flog recht langsam und ebenso langsam bewegte es seine Schwingen. Fast gemächlich glitten sie auf und nieder und schrammten mit den Spitzen sogar hin und wieder über den Boden. Was tun?
    Sich umdrehen und so schnell laufen, wie er konnte? Das hätte er tun können, aber es würde ihn nicht weiterbringen.
    Die andere Seite war immer schneller als er.
    Also blieb er stehen und fügte sich in sein Schicksal. Die Arme hingen zu beiden Seiten seines Körpers herab. Er hatte aufgegeben. Er würde sich auch nicht mehr wehren, denn dazu fehlte ihm die Kraft. So blieb er mitten auf der Straße stehen und wartete darauf, dass sich sein Schicksal erfüllte.
    Gemächlich flog diese Mutation näher. Beine hatte sie nicht, dafür Arme, die recht weit an der Vorderseite des Körpers wuchsen. Sie waren kurz, dafür waren die Krallen im Verhältnis dazu schon ziemlich lang.
    Das Wesen landete dicht vor ihm. Es faltete die Schwingen zusammen und wartete ab. Den bleichen Totenschädel hatte es so gedreht, dass Ray ihn anschauen musste. Das Gebein schimmerte in einem schmutzigen Gelb. Er sah darin die Löcher für Augen, Nase und Mund, und er glaubte, in den Augenhöhlen etwas funkeln zu sehen. Das aber tief in ihnen verborgen. Oder bildete er sich das nur ein?
    Die Wirklichkeit hatte sich von Ray Miller verabschiedet. Er wusste nicht, in welches Grauen er geraten war. Mit der Realität hatte das nichts mehr zu tun. Was hatte das Wesen vor?
    Der Gedanke war kaum in seinem Kopf aufgeflammt, als die andere Seite reagierte. Das Wesen sprang nach vorn, streckte seine Arme aus - und griff zu. Ray Miller kam nicht mal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen. Kaum dass er gegriffen worden war, wurde er in die Höhe gezerrt. Er sah, dass die beiden Flügel zur Seite glitten, sich jetzt schnell bewegten, und für ihn begann eine Reise in die Luft, die ihn zu einem unbestimmten Ziel führte…
    ***
    Purdy Prentiss lächelte, als wir nebeneinander die Treppe nach unten stiegen. Dort befand sich der Kaum, in dem wir unser Frühstück einnehmen wollten. Schon auf dem Weg dorthin wehte uns ein Geruch von gebratenem Speck entgegen, bei dem zumindest bei mir das Wasser im Mund zusammenlief. Es war ein altes Haus, in dem wir übernachtet hatten. Es gab auch nur vier Zimmer in der ersten Etage und dementsprechend klein war der Frühstücksraum, der mehr einem Wohnzimmer glich, dessen Wände mit einer Rosentapete beklebt waren. Zwei hohe Fenster mit Sprossen ließen einen Blick in den Garten zu, in dem es kräftig blühte, was an den beiden Kirschbäumen zu erkennen war.
    Man hatte uns gehört. Die Inhaberin kam aus der Küche und betrat lächelnd den Frühstücksraum. Sie war eine Frau um die fünfzig Jahre und ziemlich pummelig. Ein rundes Gesicht mit freundlichen Augen strahlte uns an. Die grauen Haare hatte die Frau glatt nach hinten gekämmt und sie im Nacken zu einem Knoten gebunden. Sie wünschte uns einen wunderschönen Morgen und sagte dann: »Als ich hier unten die Dusche rauschen hörte, habe ich mir gedacht, bereite schon mal das Frühstück vor.«
    »Daran haben Sie gut getan, Mrs. Wintermere«, sagte ich.
    »Danke. Möchten Sie Tee oder Kaffee?«
    Wir entschieden uns für Kaffee und nahmen am Tisch Platz, der bereits gedeckt war. Auch das Geschirr zeigte ein Rosendekor und selbst auf der Tischdecke waren die Blumen in blassen roten Farben vorhanden.
    Von unserem Tisch schauten wir in den Garten. Dafür hatte Purdy keinen Blick. Sie beugte sich vor, damit sie nicht so laut reden musste, und fragte: »Hast du gehört, John, sie hat die Dusche
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