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1674 - Attacke der Grausamen

1674 - Attacke der Grausamen

Titel: 1674 - Attacke der Grausamen
Autoren: Jason Dark
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verschwunden war. Vorzuwerfen hatten wir uns beide nichts. Wir waren erwachsen und nicht gebunden und keiner hatte den anderen dazu zwingen müssen. Wir hatten es beide gewollt. Ich zog mich an, während nebenan die Dusche rauschte. Wir würden frühstücken, uns dann in den Leihwägen setzen und uns auf die Reise nach London machen. Ich rechnete damit, dass wir am frühen Abend dort eintrafen.
    Von Dorothy hatten wir uns bereits verabschiedet. Auch sie würde nicht vergessen, was sie erlebt hatte, und ich stellte mich für die Zukunft darauf ein, dass sich die Kreaturen der Finsternis auch hinter Tieren verstecken konnten. Purdy kehrte zurück. Sie hatte ihre Kleidung mit in die Dusche genommen Und war angezogen. Die beiden Pistolen trug sie noch am Leib, sie waren aber nicht zu sehen, weil sie von den Schößen der Jacke verdeckt wurden.
    In der Nackenscheide steckte das kurze Schwert. Von ihm war nur der Griff zu sehen, den Purdy jetzt anfasste und mich fragte: »Kann die Waffe dort bleiben?«
    »Klar.«
    »Okay. Wie geht es weiter?«
    »Hast du Hunger?«
    »Und ob.«
    »Dann gehen wir nach unten. Wir haben ja das Frühstück-mitbestellt. Anschließend kümmern wir uns um den Leihwagen. Ich denke mal, dass er bald geliefert wird.«
    »Hast du denn eine Zeit angegeben?«
    »Nein. Ich habe nur darum gebeten, dass wir ihn im Laufe des Vormittags bekommen. Wenn möglich, recht früh.«
    »Ist okay.«
    Zu sagen brauchten wir nichts mehr. Jetzt ging es darum, erst mal satt zu werden…
    ***
    Nein, das ist nicht möglich!
    Dieser Gedanke schoss Ray Miller durch den Kopf, aber es war doch möglich, denn er konnte seinen Blick einfach nicht von der Gestalt nehmen, die sich aus dem Wald gelöst hatte und nun auf ihn zuflog.
    Es war ein großer Vogel, der sich recht langsam bewegte. Das glaubte Miller in den ersten beiden Sekunden, bis er eines Besseren belehrt wurde. Nein, so sah kein Vogel aus. Das lag nicht nur an der Größe und an der Form der Schwingen, es lag auch am Kopf und an dem, was dieses Flugwesen ausmachte. Einen Kopf, der dem eines Menschen glich und Ähnlichkeit mit einem Totenschädel aufwies. Und dann kam noch etwas hinzu, was kein Vogel hatte. Zwei Arme mit Händen, die eigentlich mehr Krallen waren.
    Miller wusste nicht, was er denken sollte. Aber ihm war klar, dass dieses Geschöpf den Wald nicht grundlos verlassen hatte. Es war auf der Suche nach Beute, und da gab es nichts anderes in der Nähe als nur ihn. Er dachte auch an die beiden Schläge gegen das Wagendach. Er hatte noch nicht nachgeschaut, ob es auch eingebeult war, und das wollte er auch jetzt nicht. Jedenfalls machte er sich Vorwürfe. Es wäre besser gewesen, wenn er im Wagen sitzengeblieben wäre. Aber sich darüber zu ärgern, dass er es nicht getan hatte, dazu war es jetzt zu spät.
    All diese Gedanken waren innerhalb einer kurzen Zeitspanne durch seinen Kopf gejagt und jetzt war das ungewöhnliche Flugwesen so nahe, dass er sich nicht mehr ablenken lassen durfte.
    Welche Chance blieb ihm?
    Es gab nur eine. Er musste so schnell wie möglich in den Wagen. Nur dort war er einigermaßen sicher. Der Gedanke durchzuckte ihn und er wollte ihn in die Tat umsetzen, als er den krächzenden Schrei hörte und das Wesen plötzlich dicht vor ihm in die Höhe stieg, wo es seinen Unterkörper präsentierte.
    Ray Miller duckte sich.
    Zu spät.
    Die beiden Krallenhände schlugen bereits zu und erwischten das Haar des Mannes. Sie rissen auch die Kopfhaut auf, die sofort brannte.
    Ein zweiter Angriff erfolgte noch nicht. Das Tier mit dem Totenschädel flog weiter und stieg dabei in die, Höhe.
    Miller ignorierte die Schmerzen. Er wusste noch immer, was er tun musste. Zum Glück stand er an der Fahrerseite, da brauchte er nur die Tür aufzureißen. Das tat er auch. Er hechtete in den Wagen. Es geschah alles wie in Trance. Er selbst konnte es nicht normal nachvollziehen, denn er wurde nur von seinen Reflexen und Instinkten getrieben.
    Miller hockte auf seinem Fahrersitz. Die Tür hatte er zugerammt. Er tat noch nichts, musste einfach warten, weil ihn der Schock paralysiert hatte. Wenn er durch die Scheibe schaute, sah er nichts, aber er wusste, dass dieser Angreifer keine Einbildung gewesen war. Den hatte es gegeben, auch wenn er noch so schrecklich aussah. Ein Vogel mit seltsamen Flügeln und einem Totenschädel. Starten und dann weg!
    Miller war so nervös, dass er den Starter nicht fand. Sein Finger rutschte ab und im selben Moment bemerkte er den
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