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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis
Autoren: Jason Dark
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selbst für einen alten Fahrensmann wie mich völlig neu war. Diese Kreatur der Finsternis hatte die Gestalt eines Tieres angenommen. Klar, sie waren schon im alten Atlantis vorhanden, das sah ich nicht als Wunder, wenn ich daran dachte, wie lange sie schon lebten und sich unter die Menschen gemischt hatten. Auch in Atlantis hatten Menschen gelebt, wahrscheinlich gab es sogar einige Kreaturen der Finsternis unter ihnen.
    In meinem Fall allerdings als Wolf mit weißem Fell, wobei die anderen Wölfe nicht dazugehörten und normal waren, sonst hätten sie sich nicht so schnell töten lassen.
    Ich dachte an die junge Dorothy und auch daran, wie sehr sie dem weißen Wolf vertraute, der ein geschicktes Spiel eingefädelt hatte. Auch Purdy Prentiss ahnte von alledem nichts, ich hatte es ja ebenfalls nicht gewusst und musste jetzt zugeben, dass wir praktisch zu einem Spielball der anderen Seite geworden waren.
    In diesen Augenblicken der Erkenntnis war mir bewusst, dass jetzt alles an mir lag, denn ich war derjenige, der die Kreaturen der Finsternis besiegen konnte.
    Obwohl es bei ihrer Entstehung die christliche Zeitenwende noch nicht gegeben hatte, war das Zeichen des Kreuzes über den Tod für sie vernichtend. Nicht jedes Kreuz, aber das meine, das Besondere, das ich als Sohn des Lichts bei mir trug.
    »Hast du alles verstanden, John?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Und jetzt weißt du, was du zu tun hast. Diesmal musst du uns helfen. Aber ich denke, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden.«
    »Okay, ich weiß Bescheid. Nur noch eine Frage. Wie kommen wir hier wieder weg?«
    »Bitte, wie kannst du so etwas fragen? Dieser Kreis ist ein Tunnel, durch den ihr zu uns gebracht werdet. Dann ist dieses Mädchen wieder nahe seiner Heimat.«
    Ich nickte, obwohl ich Kara nicht sah. »Gut. Dann weiß ich jetzt, was ich zu tun habe.«
    »Ich wünsche dir alles Glück der Welt dabei.«
    »Danke.«
    Der Kreis war für mich nicht mehr wichtig. Ich drehte mich um und verließ den Kreis, den Kopf noch immer voller schwerer Gedanken. Ich hatte gedacht, die Kreaturen der Finsternis zu kennen, und war nun eines Besseren belehrt worden.
    Wenn ich recht darüber nachdachte, lag es eigentlich auf der Hand. Warum hätten sie sich mit der nur menschlichen Verkleidung zufriedengeben sollen? Zu den Lebewesen auf der Welt gehörten auch Tiere.
    Innerlich stellte ich mich auf die Begegnung mit dem weißen Wolf ein. Ich würde ihn jetzt mit anderen Augen ansehen müssen - und musste jemanden davon überzeugen, dass dieses Tier alles andere als lieb war. Ich hatte die Treppe noch nicht erreicht, als ich von-unten her Purdys Stimme hörte.
    »Bist du da oben?«
    »Ja.«
    »Und? Soll ich hochkommen?«
    »Nein, ich komme wieder runter.« Den Gedanken an den Wolf wurde ich einfach nicht los. Wie perfekt hatte er uns alle getäuscht. Auch die Krieger, denen es gelungen war, all seine angeblichen Artgenossen zu töten.
    Es war wirklich nicht hell in der Umgebung, trotzdem sah Purdy mir an, dass etwas geschehen sein musste. Ich war eben kein so guter Schauspieler.
    »Wie siehst du aus? Was ist mit dir los?«
    »Was meinst du?«
    »Dein Gesichtsausdruck. Er kommt mir vor, als wäre etwas Überraschendes passiert.«
    »Das war auch der Fall.«
    »Und was?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Lass dich überraschen, Purdy, und geh davon aus, dass manches anders ist, als man es mit den eigenen Augen sieht.«
    »Meinst du uns?« Sie trat einen Schritt zurück.
    »Nur den weißen Wolf.«
    »Okay, aber…«
    »Bitte nicht, Purdy. Von jetzt an nehme ich das Heft des Handelns in die Hände.«
    »Bitte, wenn du willst.«
    Sie wusste, wann sie mich in Ruhe lassen musste, und das empfand ich als gut. Was jetzt folgte, war eine Sache, die einzig und allein mich und den Wolf anging.
    Ich schritt durch die untere Halle. Dorothy und ihr Beschützer hatten sie nicht verlassen. Beide hockten auf dem Boden dicht beisammen, was mir gar nicht gefiel. Eine Kreatur der Finsternis war gnadenlos. Sie vernichtete jeden, der ihr im Weg stand, und auch auf das junge Mädchen würde er ganz gewiss keine Rücksicht nehmen. Die schlechte Luft störte mich nicht. Ich nahm auch den Brandgeruch so gut wie nicht wahr, ich hatte nur Augen für die beiden und hörte Dorothys Frage.
    »Du bist länger weggeblieben. Hast du etwas erreicht?«
    Ich schaffte sogar ein Lächeln und sagte: »Ja, das habe ich. Am besten siehst du es dir selbst an.«
    Sie stand sofort auf. »Wo denn?«
    »Ich denke, dass
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