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1672 - Ennox-Jagd

Titel: 1672 - Ennox-Jagd
Autoren: Unbekannt
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Augen zeichnete sich tiefe Sorge ab. „Nur haben wir niemanden an Bord, der über solche Fähigkeiten verfügt."
    Ihre Blicke richteten sich fragend auf Scricor. „Oder doch?"
    „Ich habe keine parapsychischen Fähigkeiten", versicherte der Chefwissenschaftler mit Nachdruck. „Und wenn ich welche hätte, wüßte ich wirklich keinen Grund, warum ich Axem hätte ermorden sollen."
    „Natürlich nicht", betonte sie. „Ich weiß, daß du oft Ärger mit Axem hattest, weil er dich gern auf die Schippe genommen hat, aber das ist ja wohl alles kein Grund für einen Mordanschlag."
    „In diese Richtung brauchen wir gar nicht erst zu forschen", nahm Homer G. Adams den Chefwissenschaftler in Schutz. „Das wäre verlorene Zeit. Bleiben also nur noch die Männer und Frauen, die neu zu uns an Bord gekommen sind. Wie viele sind es, und vor allem - wer ist es?"
    „Wir haben sieben Neue an Bord", antwortete die Kommandantin. „Vier Männer und drei Frauen. Alle sieben sind erfahrene Raumfahrer, über die eine Fülle von Informationen zur Verfügung steht. Keiner von ihnen hat jemals auch nur Spuren von parapsychischen Fähigkeiten gezeigt."
    „Auch Urskan Szoszowosky nicht?" Homer G. Adams blickte sich fragend um. „Kann es sein, daß er gar nicht so ein Trottel ist, wie wir glauben?"
    Serena ging zum Hauptsyntron und rief einige Informationen ab. „Der Syntron schildert ihn als fähigen Wissenschaftler mit Marotten, als Paradebeispiel des zerstreuten Professors. Er hat einige Lebensgemeinschaften hinter sich, aus denen tatsächlich insgesamt zwölf Kinder hervorgegangen sind. Von seinen wissenschaftlichen Expeditionen hat er stets wertvolles Material mit zur Erde gebracht", referierte sie. „Ich kann nichts Negatives über ihn finden. Er ist ein Kauz, aber er hat einen guten Ruf, und er hat als Wissenschaftler einige krause, aber auch einige brillante Ideen veröffentlicht."
    „Dieser Mann soll Axem umgebracht haben?" Scricor griff sich an den Kopf. „Das ist hirnverbrannt. Die Hauptsyntronik hat festgestellt, daß er seine Kabine nur kurz verlassen hat, um zu dir, Homer, zu gehen, daß er danach sofort in seine Kabine zurückgekehrt und dort auch geblieben ist. Wenn Urskan Szoszowosky ein Mutant ist, dann müßte er den Zwischenfall schon von seiner Kabine aus inszeniert haben, was jedoch mehr als unwahrscheinlich ist. Er müßte Axem auf seinem Weg beobachtet haben, und er müßte genau gewußt haben, wo der andere jeweils war, damit er dann den Angriff auf ihn starten konnte. Szoszowosky müßte also Telepath und eine Art Energiemanipulator sein, und das halte ich für ausgeschlossen."
    Homer G. Adams erhob sich. „Wir müssen das herausfinden", sagte er. „Und wir müssen den Fall geklärt haben, bevor wir Mystery erreichen."
     
    *
     
    In den folgenden Wochen stellte die Besatzung der QUEEN LIBERTY Urskan Szoszowosky immer wieder mal eine Falle. Sie hoffte, daß er sich darin fangen und parapsychische Fähigkeiten offenbaren würde.
    Nur selten verließ der Lebensraumforscher seine Kabine. Zumeist saß er vor dem Monitor seines Syntrons und ließ sich mit wissenschaftlichen Informationen versorgen.
    Hin und wieder sprach er über Interkom mit anderen Forschern, suchte aber nur in Ausnahmefällen das persönliche Gespräch.
    Bei solchen Gelegenheiten konfrontierte die Hauptsyntronik des Raumschiffs seine Gesprächspartner mehrere Male mit Codezeichen, die für Urskan Szoszowosky unverständlich waren, ihnen aber eine überraschende Gefahr für das Raumschiff und sie selbst signalisierte. Die betroffenen Wissenschaftler reagierten stets in der gewünschten Weise, indem sie zumindest für Sekunden nach Rettungsmöglichkeiten suchten. Danach ließ sie die Syntronik mit einem weiteren Signal wissen, daß falscher Alarm vorlag.
    In solchen Situationen wurde Urskan Szoszowosky mit auf ihn gerichteten Kameras überwacht. Die dabei gemachten Aufzeichnungen wurden später von Wissenschaftlern analysiert und Bild für Bild untersucht. Da der Lebensraumforscher die Signale des Syntrons nicht kennen konnte, war eine Reaktion von ihm nur zu erwarten, wenn er auf telepathischem Wege die Gedanken seines Gesprächspartners erfaßt hatte.
    Doch eine solche Reaktion war in keinem einzigen Fall nachzuweisen.
    Besonders die Terraner hatten jahrtausendelang umfangreiche Erfahrungen mit Mutanten sammeln können; eine wissenschaftlich einwandfreie Methode, mit der parapsychische Fähigkeiten nicht nur nachgewiesen, sondern auch
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