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1671 - Chaos-Kämpfer

1671 - Chaos-Kämpfer

Titel: 1671 - Chaos-Kämpfer
Autoren: Jason Dark
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ich gelogen?«
    »Nein, das hast du nicht…«
    ***
    Es war ein Bild, an das man sich erst gewöhnen musste. Um den Schädel trug das Monster noch einen Ring, über den spitze Ohren hinweg standen. Der Körper wies keine Kleidung auf. Er war von einem dichten Pelz aus Fell bewachsen und mir schoss der Vergleich mit dem Riesenaffen King Kong durch den Kopf.
    »Sag nicht mehr, dass ich spinne, John.«
    »Schon gut.«
    »Er ist der Boss über die Chaos-Kämpfer. Er ist das Chaos, glaube ich.«
    Ich hielt den Mund und legte mein Kreuz frei. Es war klar, dass es reagieren würde. Ich sah Lichtblitze über das Metall huschen und spürte plötzlich einen regelrechten Sog, der mich zu diesem Monster bringen sollte. Diese Gestalt hatte eine magische Anziehungskraft auf mein Kreuz. Es gab keine Lichtbrücke, doch ich hatte das Gefühl, dass es ein Kampf zwischen den beiden war.
    Wie er enden würde, wusste ich nicht, aber ich startete einen gegensätzlichen Versuch, zog mich in den Raum zurück und ging dabei zur Tür.
    Die starke Kraft ließ nach. Aber mein Kreuz blieb weiterhin aktiviert. Ich fragte mich, ob ein gewisser Hector de Valois in diese Gegend gekommen war, um das Monster zu vernichten. Es war auch für mich neu und ich konnte nicht sagen, wer oder was dahintersteckte.
    Die Cavallo nickte mir zu. »Sie haben uns, aber sie kommen nicht an uns heran. Trotzdem werden sie nicht aufgeben, und dagegen sollten wir etwas tun.«
    Ich sagte erst mal nichts und ging zum Fenster. Das Untier war nicht mehr zu sehen und auch keine Helfer, die durch die Luft gewirbelt wären.
    »Es ist weg!«, meldete ich.
    Die Cavallo lachte. »Siehst du das als einen Sieg an?«
    »Kaum.«
    »Ich auch nicht, denn ich denke, dass es zurückkehren wird. Es wird irgendwann eine günstige Gelegenheit finden, um uns packen zu können. Daran glaube ich fest.«
    »Schön, dass wir beide auf seiner Liste stehen«, erwiderte ich sarkastisch.
    »Wir sind doch Partner.«
    »Lass das lieber.«
    »Du wirst dich daran gewönnen müssen. Denn so einfach wird man mich nicht los.«
    Ich ging noch mal zum Fenster, um den Blick erneut schweifen zu lassen. Diesmal sah ich nichts, doch der letzte Eindruck hatte sich so stark eingeprägt, dass ich ihn nicht vergessen würde. Und der anderen Seite erging es wahrscheinlich ebenso. Ich hatte sie gestört. Ich hatte praktisch das Versucht, was ein gewisser Hector de Valois mir vorgemacht hatte, aber auch ich war nicht ans Ziel gelangt. Als ich mich umdrehte, sprach die Cavallo mich an. Sie lehnte dabei lässig an der Wand.
    »Hast du dir schon was überlegt?«
    »Sollte ich das denn?«
    Sie musste lachen. »Willst du mich enttäuschen? Willst du mir weismachen, dass du aufgegeben hast? Ausgerechnet du? Nein, das kann ich nicht glauben. Nicht ein John Sinclair, der sich Geisterjäger nennt.« Sie streckte mir ihre ausgestreckte Hand entgegen. »Kapitulation?«
    »Davon habe ich nichts gesagt.«
    »Das hört sich schon besser an.«
    »Es ist doch so«, sagte ich mit ruhiger Stimme. »Wir haben hier eine Situation, die außergewöhnlich ist. Er kann nicht zu uns, wir können nicht zu ihm.«
    »Stimmt«, sagte Justine. »Und das müssen wir ändern, wenn wir Erfolg haben wollen.«.
    Leider musste ich ihr zustimmen. Aber wie schafften wir es, einen Erfolg zu erringen?
    Ich musste nicht lange darüber nachdenken, denn in meinem Kopf begann sich eine Idee zu regen. Es war allerdings ein Plan, der auch in die Hose gehen konnte, denn er beinhaltete ein ziemlich großes Risiko.
    »Du denkst, John, und ich denke auch.« Die Stimme der Blutsaugerin nahm einen süffisanten Tonfall an. »Könnte es sein, dass wir auf einer Ebene liegen?«
    »Wie sieht deine Idee aus?«
    Sie hob die Schultern. »Nun ja, es gibt eigentlich nur eine Lösung. Wir müssen dorthin, wo alles begonnen hat. In dieses nette Restaurant, in der uns die Gespenster begegnet sind. Es ist doch die einzige Schnittstelle zwischen den Zeiten.«
    »Das stimmt.«
    »Dann bist du dafür?«
    »Ja, ich habe daran gedacht.«
    »Gut, dann sollten wir es noch in dieser Nacht angehen. Oder hast du…«
    »Ich habe nichts«, erwiderte ich. »Aber ich denke auch an die Tote unten im Flur.«
    »Sie wird nicht vermisst. Ich verspreche dir, sie zu entsorgen. Später, wenn alles vorbei ist.«
    Ich musste zustimmen, und ich fragte nicht danach, wie sie die Tote entsorgen wollte. Das gehörte eben dazu, wenn man sich mit der Cavallo einließ.
    »Sollen wir fahren?« Ich nickte. »Ja,
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