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1670 - Der Psychonauten-Gott

1670 - Der Psychonauten-Gott

Titel: 1670 - Der Psychonauten-Gott
Autoren: Jason Dark
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schwarze Fläche des Spiegels zuziehen.
    »Da, schau ihn an! Er ist dein Erzeuger! Er wird dein Gott sein…«
    Die letzten Worte lösten sich als Schrei von seinen Lippen und waren zugleich das Startsignal für zwei Männer im Hintergrund…
    ***
    Es reichte! Es war genug!
    Wäre es nach Harry Stahl gegangen, wir hätten schon früher eingegriffen, aber ich wollte noch mehr erfahren, und das war auch geschehen. Ich glaubte daran, dass in dieser magischen Zone ein Wesen erschienen war, das nicht von dieser Welt stammte, aber den Grundstein für die Psychonauten gelegt hatte! Das zu Gesicht zu bekommen war schon etwas Besonderes.
    Wir liefen beide zugleich los, und ich zischte nur noch: »Kümmere du dich um Dagmar.«
    »Mach ich!«
    An der rechten Seite der Stuhlreihen huschten wir vorbei. Nur wenige Menschen bekamen das mit. Die meisten waren zu stark fasziniert; und als Gerd Olsen Dagmar zu fassen bekam, sie mit eiserner Kraft festhielt, da war plötzlich Harry Stahl neben den beiden.
    Harry hatte seine Waffe gezogen. Für eine winzige Zeitspanne starrte er in das Gesicht des Professors, dann schlug er zu.
    Er hämmerte die Pistole auf den Schädel des Mannes, der diesen Schlag nicht verkraftete. Olsen sackte zusammen, er wurde schlaff und ließ sein Opfer los. Das kam mir entgegen. Bevor er sich erholen konnte, packte ich ihn und riss ihn auf die Beine. Er taumelte von einer Seite zur anderen, konnte sich aber nicht aus meinem Griff befreien.
    Sein drittes Auge glühte, aber ich wusste auch, was vor meiner Brust hing. Das Allsehende Auge setzte seine Gegenmagie ein. Auch aus ihm drang ein Strahlen, und dann tat ich das, was er wohl nicht für möglich gehalten hatte. Ich wuchtete ihn gegen mich.
    Das hatte ich schon mal mit dem Leibwächter getan und hoffte, dass es auch hier klappte.
    Ja - denn wir hatten uns kaum berührt, als sich der Körper des Mannes auflöste. Er huschte durch mich hindurch. Sofort drehte ich mich um. Ich sah ihn wieder vor mir. Das dritte Auge auf seiner Stirn leuchtete jetzt schwächer. Der gesamte Körper zitterte, und dann streckte ich den Arm aus, um ihn zu berühren.
    Innerhalb weniger Sekunden veränderte er sich. Jetzt zeigte sich, dass die Kraft des Allsehendes Auges stärker war, denn er sank vor mir zusammen und es gab nichts mehr, was seinen Körper noch hielt. Innerhalb dieser kurzen Zeit war er zu Asche geworden, die wie eine Staubfahne ineinander fiel.
    Ich nahm mir nicht die Zeit, meinen Sieg auszukosten, denn noch gab es diesen Götzen. Nein, es gab ihn kaum noch.
    Er hatte sich zurückgezogen. Er war nur noch ein Punkt in einer schwarzen Unendlichkeit, und ich konnte nur hoffen, dass er im Mahlstrom der Zeiten verschwunden blieb. Es geschah noch etwas. Kaum war die Gestalt verschwunden, hörten alle das leise Knirschen, das sich in den folgenden Sekunden verstärkte, denn der Spiegel, den Olsen als Transporter benutzt hatte, brach zusammen, als hätte jemand mit einem Hammer dagegen geschlagen.
    Ich hob den Arm und winkte meinen Freunden zu. Die Zuschauer aber waren völlig verstört. Alle redeten durcheinander. Jeder hatte eine Meinung, doch der Wahrheit kam keiner nahe.
    Dafür erschien Elmar Kogel. Er taumelte etwas und schaute Dagmar Hansen böse an-.
    »Sei froh, dass du nichts mitbekommen hast«, sagte sie zu ihm.
    »Und was ist mit dem Professor?«
    »Er hat zahlen müssen.«
    »Womit?«
    »Mit seinem Leben«, sagte Harry. »Davor hat ihn auch kein Psychonauten-Gott retten können.«
    »Stimmt das, Dagmar?« Kogel war ziemlich von der Rolle und stand schwankend auf der Stelle.
    »Alles stimmt, Elmar. Auch dass wir leben. Und das ist schließlich am wichtigsten - oder?«
    Da konnte er nur nicken…
    ENDE
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