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1670 - Der Psychonauten-Gott

1670 - Der Psychonauten-Gott

Titel: 1670 - Der Psychonauten-Gott
Autoren: Jason Dark
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daran. Ich bin immer besser als du. Du wirst vor mir hergehen…«
    »Ja, ja, schon gut. Und wohin soll ich gehen?«
    »Das sage und zeige ich dir.«
    Dagmar hob die Schultern. Sie schaffte auch ein Lächeln. »Ich weiß gar nicht, was dich so stört. Du bist doch der Starke. Oder glaubst du wirklich, dass ich dir gefährlich werden könnte?«
    Horst ging nicht darauf ein. Er öffnete die Tür und sagte nur: »Geh jetzt vor!«
    »Ja, gern.«
    Dagmar gab sich lässig und friedfertig. Aber das war nur gespielt. Sie hatte noch längst nicht aufgegeben. Außerdem wusste sie, dass es zwei Männer in diesem Haus gab, die auf ihrer Seite standen, und sie glaubte nicht daran, dass dieser Professor es geschafft hatte, Harry und John zu überwältigen.
    Auch hier oben und im Bereich über der dritten Etage gab es einen Flur. Nur war dieser längst nicht so breit und luftig. Schräge Fenster ließen nur einen Teil des Lichts durch. Ein grauer Boden breitete sich bis zu einer Tür hin aus, hinter der eine Treppe lag. Das sah Dagmar, als sie die Tür aufgezogen hatte. Es lief wie abgesprochen. Sie ging vor, und der Aufpasser blieb ihr dicht auf den Fersen. Dagmar schaute auf eine schmale Treppe. Sie endete in einem breiteren Flur, das war zu sehen, ebenso wie die sich anschließende Treppe, die eine normale Breite hatte und durch ein Treppenhaus lief, das nur selten benutzt wurde, weil es mit dem Lift bequemer war.
    »Geh weiter!«
    Dagmar drehte für einen Moment den Kopf. »Und wohin?«
    »Immer weiter!«
    Das war zwar keine konkrete Antwort, aber daran störte sich Dagmar Hansen nicht. Dieser Horst mochte denken, was er wollte, aber sie hatte noch längst nicht aufgegeben. Bisher war ihr nicht die Chance gegeben worden, den Mann zu überraschen, aber sie hatte Zeit. Sie wollte die Versammlung besuchen. Allerdings so, wie ihr es passte, und sie hatte sich vorgenommen, als Überraschungsgast aufzutauchen. Das Treppenhaus war von den Etagen getrennt worden. Um sie zu betreten, hätten Türen geöffnet werden müssen, aber daran gingen sie vorbei, bis sie dann in einen Bereich gerieten, der schon zum Keller gehören musste.
    Dagmar sah es nicht. Sie fühlte es mehr. Irgendwie hatte sich die Luft verändert. Es roch anders. Feuchter. Was darauf schließen ließ, dass die Wellness-Anlagen von hier aus schnell zu erreichen waren. Die letzte Tür bestand aus Metall, das einen hellen Anstrich hatte.
    Noch hatte Dagmar die Treppe nicht verlassen. Der Aufpasser befand sich dicht hinter ihr. Und sie hatte auch noch keine Chance gesehen, ihn aus dem Weg zu schaffen. Aber das musste sein. Sie konnte nicht mehr länger warten.
    Sie hielt an.
    »Was ist?«
    Dagmar deutete auf die Tür. »Liegt unser Ziel dahinter?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    »Aber da befinden sich doch die Saunaräume und auch der Pool ist…«
    »Es soll dich nicht interessieren, was sich alles in der Nähe befindet. Ich will, dass du gehst. Hast du mich verstanden?«
    »Ja.« Sie senkte den Kopf. »Aber Fragen ist wohl nicht verboten.«
    »Geh weiter bis zur Tür.«
    »Schon gut.« Dagmar senkte den Kopf. Der Leibwächter sollte sehen, dass sie aufgegeben hatte. Er blieb auch hinter ihr, als sie die letzte Stufe verlassen hatte. Bis zur Tür betrug die Entfernung vielleicht knapp zwei Meter.
    Einen langen Schritt ging sie vor. Schon auf der Treppe war ihr aufgefallen, dass die Tür keine normale Klinke hatte. Sie war mit einem Hebel versehen, der schräg stand und von oben nach unten gedrückt werden musste.
    »Soll ich öffnen?«
    »Ja, drück den Hebel nach unten.«
    Es war gut, dass Horst noch näher an sie heran kam. Er glaubte wohl nicht mehr daran, dass ihm von der Frau Gefahr drohte, und genau das kam Dagmar entgegen. Blitzschnell trat sie zu!
    Es war der Moment der Entscheidung. Das hatte sie einfach tun müssen und sie hatte sich genau überlegt, wohin sie treten musste, um Horst aus dem Gleichgewicht zu bringen.
    So traf sie die rechte Kniekehle, und sie sah, wie Horst zusammensackte. Sein Gesicht zeigte einen schon stupiden Ausdruck, denn mit dieser Aktion hatte er nicht gerechnet. Er kippte nach hinten und riss dabei die Arme hoch. Im Moment war er überrascht und wehrlos. Genau darauf hatte Dagmar gewartet. Noch während er fiel, schlug sie zu. Die Handkante erwischte ihn hinter dem linken Ohr. Horst prallte seitlich neben der Tür gegen die Wand. Dort sackte er zusammen und aus seinem Mund löste sich ein pfeifendes Geräusch. Sie glaubte nicht, dass er
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