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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal
Autoren: Unbekannt
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der Seite an. Ihr sonst rosiges Gesicht war dunkelrot angelaufen. Offenbar stand Samna vor einem Zornesausbruch.
    Perry Rhodan sah Nadja an und nickte dann in Richtung eines immer vorhandenen freien Sessels. Danach ging er zum Funk- und Ortungspult. „Was hat unser Gast auf dem Herzen?" wandte er sich an Samna Pilkok.
    Der Vatachh fuhr herum und wollte schon etwas sagen.
    Samna ließ ihn nicht einmal zu Wort kommen. „Er will wissen, warum während des Orientierungsmanövers Transmitterverkehr zwischen der ODIN und der NEPTUN stattgefunden hat!" schnaubte sie wütend. „Das kleine Monster hat dauernd neben mir gestanden und alle Ortungen mitverfolgt."
    „Ich bestehe darauf, informiert zu werden!" zeterte er. „Illegale Handlungen werden von uns Vatachh nicht geduldet!"
    „Illegal...?" fragte der Terraner gedehnt. „Was an Bord unserer Schiffe geschieht, ist legal. Merk dir das, Mtary! Du bist doch Mtary?"
    „Ja", bestätigte das Pelzwesen. „Aber ihr habt jeden Transmitterverkehr vorher anzumelden. Wir Vatachh können keine Heimlichkeiten dulden."
    „Und wir dulden keine Einmischung in unsere internen Angelegenheiten!" beharrte Rhodan. „Ihr seid zwar unsere Gäste, aber nicht mehr. Falls ihr euch noch einmal einzumischen versucht, lasse ich euch in eurer Unterkunft unter Arrest stellen."
    „Du vergißt, daß wir Gish-Vatachh die Beauftragten der Theans sind, die über alle Tabu-Verstöße in dieser Region entlang der Großen Leere richten", sagte Mtary.
    Doch seinen Worten fehlte die Kraft; sie sollten lediglich sein Rückzugsgefecht vernebeln.
    Deshalb sah Rhodan dem Vatachh nur schweigend nach, als der die Zentrale verließ.
    Er bedauerte die frostige Stimmung, die sich zwischen den Galaktikern auf der ODIN und ihren „Gästen" eingestellt hatte. Sie ließ keine Gespräche zu, in denen eventuell mehr über die Hintergründe und Zusammenhänge oder die Geschichte der uralten Allianz an der Großen Leere zu erfahren gewesen wäre. Doch schon die ersten Gespräche waren nicht gerade ergiebig gewesen.
     
    *
     
    Wieder einmal stürzten die Schiffe in den Normalraum zurück.
    Das viertemal auf dem Wege zum Cruyon-Sektor.
    Bekanntlich wirkte Milas erschreckende Gabe erst, wenn sie mehr als 900 Meter von ihrer Schwester Nadja entfernt war. Und bei einem 500 Meter durchmessenden Raumschiff wie der ODIN war ein Experiment mit den beiden nur möglich, wenn Nadja in den Leerraum oder die NEPTUN verfrachtet wurde. Das wiederum war natürlich nur im Leerraum möglich. Und Voltago war nötig, um sie zu stabilisieren.
    Zum viertenmal konzentrierte sich Mila auf die Spindel.
    Sie hatte fremdartige und vielschichtige, wie kristallene Strukturen entdeckt. Doch es war noch nichts dabei gewesen, das mit bekannten Phänomenen verglichen werden konnte.
    Perry Rhodan, der auch diesmal dabei war, bewunderte deswegen die Hartnäckigkeit, mit der die „Spiegelgeborene" alle Rückschläge verdaute und sich immer wieder auf die Spindel konzentrierte.
    Gleichzeitig beobachtete er Mila voller Sorge, denn er sah ihr an, welche geistige Kraft es sie kostete, mit den Blicken in die Spindel einzudringen und zu versuchen, sie zu „durchschauen".
    Voltago, der schräg hinter Mila stand, schien ebenfalls besorgt zu sein. Zwar blieb sein schwarzes Gesicht ausdruckslos, doch hatte er seine Hände sanft auf ihre Schulter gelegt.
    Eine beschützende Geste. Rhodan. erschauerte.
    Mila stöhnte leise. „Sie sind wunderschön und schrecklich zugleich", murmelte sie mit flacher Stimme. „Vielleicht sind diese vielfältig miteinander verschachtelten Strukturen ein Abbild fremder Wesen."
    Perry Rhodan konzentrierte sich ganz auf ihre Worte. So, als hoffe er, eine Art Offenbarung zu hören.
    Eine Illusion? „Ist es das Größte oder das Kleinste?" flüsterte Mila. Ihre Stirn bedeckte sie mit Schweiß. „Das Universum - von einem Punkt weit außerhalb gesehen? Oder eines der kleinsten, uns noch nicht bekannten Grundbausteinen der Materie - von einem Punkt zwischen den Elementarteilchen gesehen?"
    Plötzlich -stöhnte sie auf; dann sagte sie gehetzt: „Wo bin ich? Ich habe mich verirrt."
    „Wir müssen abbrechen!" befahl Rhodan.
    Kurze Zeit danach registrierte Perry Rhodan, daß die Leuchtfläche neben dem Schott aktiviert worden war. Nadja mußte jetzt wieder auf der ODIN angekommen sein.
    Milas Blick kehrte in die Wirklichkeit zurück. Ihr Gesicht bedeckte sich ganz plötzlich mit Schweiß.
    Ausgerechnet in diesem Moment öffnete sich das
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