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1670 - Das Tribunal

Titel: 1670 - Das Tribunal
Autoren: Unbekannt
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Vandemar.
    Ihr Gesicht war eine Maske der Anspannung.
    Niemand von denen, die dem Versuch Milas beiwohnten, rührte sich. Nur ihre Blicke verrieten, wie sehr sie hofften, daß die junge Frau mit ihrer Fähigkeit, die mangels besserem Verständnis „Spiegelsehen" genannt wurde, ins Innere der Spindel schauen konnte.
    Alle verharrten in atemloser Stille. „Irgendwelche Strukturen", fuhr Mila mit ihrem Bericht fort. „Aber so fremdartig, daß ich sie nicht beschreiben kann. Etwas Unwirkliches, das für mich Drohung und Verlockung zugleich ist."
    An der Wand neben dem Schott erhellte sich eine kleine quadratische Leuchtfläche.
    Sie signalisierte gemäß einem Programm, daß die letzte der vier Minuten, die Mila maximal von ihrer Schwester getrennt sein durfte, eben begonnen hatte.
    Perry Rhodan sah, daß durch den veränderten Lichteinfall die blasse Haut von Milas Gesicht einen leicht grünlichen Schimmer erhielt. Diese Eigenheit war beiden Schwestern gemeinsam; sie hatten sie von ihrem vincranischen Vater geerbt.
    Der Unsterbliche mußte wieder einmal daran denken, unter welchen außergewöhnlichen Umständen die Zwillinge das Licht der Welt erblickt hatten: am 28. Januar 1171 NGZ, als um 11 Uhr 45 der Kunstplanet Wanderer für kurze Zeit auf Zwottertracht in der Provcon-Faust materialisierte und ES' Boten Homunk dort absetzte.
    War das Zusammenfallen dieser Ereignisse die Ursache für Milas besondere Fähigkeit?
    Und für die unsichtbare Fessel, die sie und ihre Schwester miteinander verband?
    Er sah, daß Milas Unterlippe zu zittern begann.
    Höchste Zeit, die beiden Schwestern wieder zusammenzubringen! In Abwesenheit Nadjas kann Voltago mit seiner schützenden Aura Milas Zustand zwar stabilisieren, aber eben nur für maximal vier Minuten.
    Perry Rhodan gab Henna ein Zeichen, daß er Nadja vom Transmitter abholen wollte.
    Inzwischen würde sie schon in der Transmitterstation der NEPTUN darauf warten, zur ODIN abgestrahlt zu werden.
    Oder sie wurde genau in diesem Moment abgestrahlt.
    Als der Terraner das Schott erreichte, sah er an Milas gelöstem Gesichtsausdruck, daß ihre Schwester soeben in der ODIN rematerialisiert war - und damit die kritische Distanz unterschritten hatte.
    Er war erleichtert darüber. Dennoch blieb er nicht im Labor, sondern beeilte sich, die Transmitterstation zu erreichen.
    Nicht, daß Nadja sich ohne ihn verirrt hätte. Doch mit Passagieren wie den Gish-Vatachh an Bord durfte nichts dem Zufall überlassen bleiben.
    Die vierzig Gish und die zwei Vatachh waren zwar in einem Lagerraum untergebracht, der am weitesten von den wichtigen Schiffssektionen entfernt war, und sie versorgten sich dort selbst. Die Gish blieben auch dort.
    Aber die beiden Vatachh mit Namen Mtary und Gmonety schnüffelten abwechselnd überall in dem Modul-Kampfschiff herum, steckten ihre „Ledernasen" in alles und verfolgten argwöhnisch jede Bewegung und jeden Handgriff der Galaktiker.
    Sie hätten durch einen dummen Zufall herausfinden können, daß Mila und Nadja keine normalen Besatzungsmitglieder waren, sondern etwas Besonderes. Dem konnte man nur vorbeugen, indem man mit allen Mitteln verhinderte, daß die Schwestern den Vatachh auffielen.
     
    *
     
    Der Terraner hatte die Transmitterstation fast, erreicht, da lief ihm einer der beiden Vatachh über den Weg. Das Pelzwesen kam aus einem Raum, in dem sich eine der kleine dezentralen Wartungszentralen der ODIN befand.
    Perry Rhodan sprang vom Transportband, als der Vatachh wild gestikulierte. „Mtary?" rief er, denn die Trommler sahen für ihn völlig gleich aus.
    Rhodans Translator übersetzte. Alle Translatoren an Bord beherrschten inzwischen die Sprache der Pelzwesen einwandfrei. „Gmonety", korrigierte ihn der Vatachh mit heller Stimme. „Ich protestiere gegen das unglaubliche Benehmen einiger Galaktiker uns gegenüber."
    „Bestimmt handelt es sich um ein Mißverständnis", wiegelte Rhodan ab. „Kannst du konkret werden?"
    „Und wie!" schrillte Gmonety. Er deutete mit einem stockbewehrten Ärmchen zum Eingang der Wartungszentrale. „Der Galaktiker dort hat mir damit gedroht, meine Ohren abzuschrauben."
    „Warum sollte er das tun wollen?" erkundigte sich Rhodan.
    Er war nervös und hoffte inständig, daß Nadja in der Transmitter Station wie verabredet wartete, bis sie abgeholt wurde. „Weil er mir ständig über die Füße gestolpert ist", tönte eine Männerstimme.
    Aus dem offenen Schott der Wartungszentrale schob sich der Kopf eines etwa
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