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1668 - Wolfsnacht

1668 - Wolfsnacht

Titel: 1668 - Wolfsnacht
Autoren: Jason Dark
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Sklavenmarkt. So gedemütigt, so fertig, und sie merkte auch, dass es nicht besonders warm in diesem Zimmer war. Auf ihrem Körper lag eine Gänsehaut. Allerdings konnte ihr Entstehen auch einen anderen Grund haben.
    Und dann sah sie auch den Bulgaren nackt. Ihr Blick saugte sich an seinem Körper fest, der überall mit dunklen und feinen Haaren bedeckt war.
    Sie wuchsen so dicht, dass man sie schon jetzt als dünnes Fell bezeichnen konnte. Er gab ihr einen Stoß. Helen kippte wieder nach hinten.
    Sie fiel auf das weiche Bett, federte dort nach und wusste jetzt, dass sie keine Chance mehr hatte, dem schlimmen Ereignis zu entgehen…
    ***
    Es war eine blitzschnelle Verwandlung der Frau in eine Werwölfin gewesen. Das hatte uns völlig überrascht. Das widersprach den Erfahrungen, die wir mit diesen Wesen gemacht hatten. Wir kannten noch die langsamen Verwandlungen, die mit großen Schmerzen verbunden waren, sich aber nicht aufhalten ließen, weil der böse Keim stärker war. Und hier?
    Diese Verwandlung war schon überraschend für uns. Und deshalb reagierten wir nicht so schnell, wie es nötig gewesen wäre.
    Sie war plötzlich vor uns. Und sie war so nah, sodass wir nicht mehr wegkamen. Sie erwischte uns. Sie brüllte dabei auf, als sie mit beiden Pranken zuschlug. Ich wusste nicht, wo Suko getroffen worden war. Ich hatte Glück, weil ich den Kopf eingezogen hatte, und so sauste die Pranke hinter meinem Hals an Rücken und Schulter entlang.
    Dennoch bekam ich diese Kraft zu spüren, denn der Treffer schleuderte mich zur Seite. Ich konnte mich nicht auf den Füßen halten und gab mir noch den nötigen Schwung, um zu Boden zu tauchen. Ich landete gut, rollte mich ab und sah, dass sich Elena zuerst um Suko kümmerte. Sie war nicht größer geworden, aber sie hatte sich zu einer Bestie verändert. Mit einem von dichtem Fell bedeckten Körper. Mit einem Kopf, aus dem die lang gezogene Schnauze ragte, und sie zeigte natürlich ihr tödliches Gebiss. Suko war noch nicht dazu gekommen, seine Waffe zu ziehen. Er lag auf dem Rücken, sah die Bestie auf sich fallen und konnte dem Aufprall nur entgehen, indem er die Beine anzog und sie sofort wieder nach vorn stieß.
    Seine Füße trafen den Leib der Wölfin so kraftvoll, dass diese ein Stück in die Höhe gehoben wurde und nach einem erneuten Nachtreten noch mal erwischt wurde. Diesmal kippte die Werwölfin zur Seite. Sie prallte auf den Boden, stieß einen wütenden Knurrlaut aus und wollte natürlich nicht aufgeben. Sie war schneller auf den Beinen als Suko, und das sollte wirklich etwas heißen.
    Noch schneller war ich.
    Ich hatte das Glück gehabt, dass sich Elena nur mit Suko beschäftigte, und so hatte ich die Chance genutzt, meine Beretta zu ziehen. Silberne Kugeln waren für diese Wesen tödlich. Ich hoffte, dass es auch hier zutraf.
    Ich war wieder auf den Beinen, hatte meine Standfestigkeit gefunden, hielt die Beretta mit beiden Händen fest und richtete sie jetzt auf die Werwölfin. Es war wohl Zufall, dass sie sich gerade in diesem Moment auf mich konzentrieren wollte, so sah sie die Waffe und war für einen Moment aus dem Konzept gebracht worden.
    Ich schoss.
    Zwei Kugeln jagte ich aus dem Lauf, und beide trafen das Ziel, das ich anvisiert hatte. Sie drangen in den hässlichen Schädel der Bestie und ich sah, dass Teile davon wegflogen.
    Kein Jaulen, kein Heulen, kein Protest war zu hören, als Elena Baranov nach hinten geschleudert wurde. Es war vorbei mit ihr. Zwei Silbergeschosse hatten ausgereicht, um sie für alle Zeiten zu vernichten.
    Suko, der noch saß und zugeschaut hatte, winkte mir zu. »Danke, das war super.«
    »Erst mal sehen.«
    Ich ging mit gezogener Waffe auf die Werwölfin zu. Dabei gingen unzählige Gedanken durch meinen Kopf.
    Hatte ich hier eine neue Generation oder neue Art von Werwölfen erlebt, die zusammen mit der althergebrachten existierte?
    Das war möglich. Die Mächte der Finsternis entwickelten sich auch weiter und suchten nach neuen Methoden, um noch stärker zu werden. Diese Elena Baranov hatte sich tatsächlich innerhalb kürzester Zeit in diese Bestie verwandeln können. Das war eine Sache von Sekunden gewesen. So schnell hatte ich kaum schauen können. Aber auf das geweihte Silber konnte ich mich verlassen. Es reichte ein Blick aus, um zu erkennen, dass sich dieses Wesen nicht mehr erheben würde. Und es gab keine Rückverwandlung mehr. Sie war wohl angefangen, doch die Bestie mit dem zertrümmerten Kopf blieb bestehen, obwohl
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