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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer
Autoren: Jason Dark
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erwartet hatte. Er kam auf das Haus zu. Wenn er diesen Weg beibehielt, würde er auf die Haustür treffen und war dann nicht mehr weit von dem Fenster entfernt, hinter dessen Scheibe der Detektiv lauerte.
    Er weiß, dass ich hier bin, dachte de Fries, sonst wäre er nicht gekommen. Der Mann wusste nicht, ob er lachen oder sich fürchten sollte. Man hatte ihn ins kalte Wasser geworfen, nicht vorgewarnt, was er de Salier schon übel nahm. Und jetzt kam jemand, der in einen Horrorfilm gepasst hätte, nicht aber in die Realität. De Fries wunderte sich über sich selbst. Er konnte nicht fassen, dass er diesen Reiter als echt ansah. Über so etwas hätte er am gestrigen Tag noch gelacht. Jetzt aber brachte er nicht mal ein Grinsen zustande, und das war für ihn schlimm. Die Gestalt ließ sich nicht aufhalten. Wie ein drohender Schatten kam sie auf das Haus zu.
    De Fries löste sich von seinem Platz und eilte in den engen Flur. Nahe der Haustür gab es einen Lichtschalter, mit dem er die Außenleuchte einschalten konnte. Neben der Tür befand sich die kleine Küche. Sie hatte ein Fenster, durch das der Detektiv schaute und die Gestalt jetzt noch deutlicher sah. Der bleiche Schädel schimmerte. De Fries ging davon aus, dass er es mit Gebein zu tun hatte, das perfekt nachgemacht war. Es gab Löcher für die Augen, ein Loch für die Nase, und der offen stehende Mund war mit alten Zähnen gefüllt. Mit diesem Anblick ließen sich die meisten Menschen erschrecken, und selbst der coole Detektiv zeigte sich beeindruckt. Er hatte in einem ersten Impuls vorgehabt, die Tür aufzureißen und nach draußen zu stürmen. Das wollte er noch immer, aber er musste dabei vorsichtig sein.
    De Fries verließ die Küche.
    Vor der Haustür blieb er stehen. Seine rechte Hand griff an die linke Gürtelseite. Dort steckte seine Pistole, auf die er einen Schalldämpfer geschraubt hatte. Erst jetzt fühlte er sich einigermaßen sicher und legte Seine freie Hand auf die Klinke. Zwei Sekunden später zog er die Tür auf, die sich nach innen bewegte und dabei knarrende Geräusche abgab. Der Mann zog sie schneller auf, ging vor und hielt auf der Schwelle an.
    Beide standen sich gegenüber.
    Und beide waren so unterschiedlich, wie zwei Personen nur sein konnten. Der Detektiv wartete darauf, dass sein Besucher mit ihm Kontakt aufnahm, was nicht geschah. Es gab nur dieses Anstarren, es war totenstill, und selbst das Pferd im Hintergrund gab keinen Laut ab.
    De Fries wollte sich von dem Gedanken befreien, es hier mit einer echten Horrorgestalt zu tun zu haben. Er atmete tief durch und pumpte die Luft regelrecht in sich hinein. Er hatte den Wunsch gehabt, Kraft zu sammeln, damit er eine erste Frage stellen konnte, denn irgendjemand musste ja beginnen.
    »Wer bist du?«
    De Fries erhielt keine Antwort. Stattdessen zuckte der linke Arm mit der Schlinge, als wollte der Ankömmling Daraufhinweisen, welches Schicksal er sich für den Mann ausgedacht hatte.
    »Ist das alles?«
    Keine Reaktion.
    Der Detektiv nickte, bevor er sagte: »Dann wollen wir mal andere Seiten aufziehen.«
    Er hatte diesen Satz ausgesprochen und wunderte sich darüber, dass er davon nicht selbst überzeugt war, wie es sonst immer der Fall war. Das machte ihn schon nachdenklich, aber er wollte nicht länger darüber nachgrübeln und Fakten setzen.
    »Okay, ich gebe dir drei Sekunden. Wenn du dann nichts gesagt hast, werde ich schießen.«
    Drei Sekunden waren schnell vorbei. Der unheimliche Besucher bewegte sich nicht. Er gab durch nichts zu erkennen, was er eigentlich wollte, und de Fries gehörte nicht zu den Menschen, die eine Drohung aussprachen und sie dann vergaßen. Sein rechter Zeigefinger berührte bereits den Abzug der Waffe, den er nur nach hinten zu ziehen brauchte.
    Die Schüsse würde niemand hören, da sie durch den Aufsatz schallgedämpft waren.
    »Die Zeit ist vorbei!«, flüsterte er seinem Besucher zu und drückte ab…
    ***
    Er jagte das erste Geschoss unter dem bleichen Kinn der Gestalt in deren Brust. Der Tod zuckte zusammen.
    Luc de Fries lachte.
    Sekunden danach lachte er nicht mehr, denn er sah, dass sein Geschoss nichts angerichtet hatte. Der unheimliche Besucher stand noch immer vor ihm. Er schoss noch mal!
    Wieder war nur ein leises Geräusch zu hören, und diesmal jagte die Kugel in Magenhöhe in den Körper. Eine dritte setzte er sofort hinterher, sie traf die rechte Schulter, und er schoss eine vierte in die Brust der Horrorgestalt. Sie zuckte zusammen, sie
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