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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle
Autoren: Jason Dark
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Dort hatten sich die Ankömmlinge in einer breiten Reihe aufgebaut. Sie sahen tatsächlich aus wie Rocker. Jeder trug Lederkleidung. Sie hatten ihre Helme abgenommen und einige von ihnen hatten ihre Jacken geöffnet. Es waren nur Männer in dieser Gruppe vertreten.
    »He, Wilson, was ist los? Willst du uns nichts zu trinken geben? Du stehst da wie angewurzelt.«
    Der Wirt schüttelte den Kopf.
    »He, bist du irre?«
    »Nein, nein«, schrie der Wirt plötzlich. »Da ist jemand! Da hinten in der Ecke! Drei Gäste.«
    Er hatte genug gesagt. Plötzlich wurde es still. Nicht das leiseste Flüstern war mehr zu hören. Die zehn Höllenboten hatten jedes Wort gehört und drehten wie auf ein geheimes Kommando hin ihre Köpfe.
    »Jetzt wird es spannend!«, flüsterte Justine und konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken.
    Damit lag sie nicht daneben. Zuerst mussten die Höllenboten ihre Überraschung überwinden. Das dauerte einige Sekunden. Dann fragte einer aus der Gruppe: »Haben wir dir nicht gesagt, dass du hier keine Leute bewirten sollst?«
    »Ja, aber sie wollten nicht gehen.«
    »Ach.«
    »Sie halten sich für so stark, dass sie glauben, mit allem fertig werden zu können.«
    »Wussten sie von uns?«
    Der Wirt nickte heftig.
    »Dann werden sie auch wissen, auf was sie sich eingelassen haben.«
    »Das sagten sie.« Seine Stimme klang jetzt sicherer, denn er war aus dem Schneider. Der Sprecher lachte. Zuerst war er nur der Einzige, dann aber lachten alle und durch den Schankraum hallte ein wildes Gegröle. Sie hatten ihren Spaß, sie hoben die Hände und klatschten sich ab.
    Justine freute sich ebenfalls. »Das wird eine Schau, kann ich euch sagen.«
    »Ich brauche sie nicht unbedingt«, erklärte Jane.
    »Lasst mich nur machen.«
    Niemand lachte mehr. Eine dumpfe Stille breitete sich aus. Es roch plötzlich nach Gewalt. Keiner sprach ein Wort, aber die Höllenboten verständigten sich auch schweigend.
    Alle hatten sich umgedreht. Jeder starrte auf die drei Besucher, bis sich ein Rocker aus dem Pulk löste, nachdem er kurz genickt hatte. Lässig und sich dabei in den Hüften wiegend trat er auf den Tisch zu.
    Die Cavallo kicherte. »Lasst ihn kommen. Ich freue mich auf ihn!«
    Suko und Jane sagten nichts. Es hatte auch keinen Sinn. Die Cavallo ließ sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Sie grinste noch mal in die Runde, dann stand sie auf. Der Höllenbote stutzte für einen Moment, als er sie in voller Größe sah. Die Cavallo war jemand, die auffiel. Besonders durch ihr hellblondes Haar und die eng anliegende Lederkleidung, die ihre prallen Körperformen noch unterstrich.
    »Na, was willst du von uns?«
    »Hat euch Luke das nicht erzählt?«
    »Doch, das hat er. Ihr wollt an unser Blut. Oder an das meiner Freunde. An meines kommt ihr nicht heran. Das ist einfach ungenießbar für euch.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Er schaute sie vom Kopf bis zu den Füßen an. »Du siehst scharf aus, und es könnte sein, dass wir es uns bei dir noch mal überlegen.«
    »Weich nicht vom Thema ab.«
    »Schau mich an!« Justine lachte. »Schau mir ins Gesicht, dann wirst du die Wahrheit erkennen.«
    Justine hatte die Worte kaum ausgesprochen, da öffnete sie den Mund und zog die Lippen zurück.
    Es war nicht zu übersehen, wer sie in Wirklichkeit war, und der Halbvampir zuckte zusammen. Er wich sogar einen Schritt zurück, schaute sich um, als erwartete er von den anderen Hilfe, aber die taten nichts. Entweder waren sie zu überrascht oder hatten wirklich nichts gesehen.
    Justine zeigte noch immer ihre Blutzähne.
    »Ich bin bereits weiter als ihr«, erklärte sie, »und ich mag einfach keine halben Sachen. Verstehst du?«
    »Nein.«
    »Halbvampire«, fuhr sie ihn an. »Ein widerliches Erbe dieses verfluchten Mallmann. Ich habe mir geschworen, sie auszurotten, und deshalb bin ich hier.«
    Der Höllenbote hatte alles gehört. Nicht nur er, auch die Kumpane an der Theke. Plötzlich nahmen sie alle eine Haltung an, die darauf hindeutete, dass sie im nächsten Moment angreifen würden.
    »Wir sind zu viele für euch!«, flüsterte der Höllenbote. »Wir werden euch zerreißen.«
    »Meinst du?«
    »Ja!«
    Justine breitete die Arme aus. »Okay, mein Freund, dann freue ich mich auf dich.«
    Und der Höllenbote freute sich auch, denn er zögerte keine Sekunde länger und griff an…
    ***
    ***
    Johnny Conolly befand sich in einer misslichen Lage. Er dachte nicht mehr darüber nach, wo man ihn hingeschleppt hatte, jetzt ging es darum, sich
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