Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
gegangen. Aber auch Cora war nicht im Haus geblieben. Sie war zu diesem als Leichenhalle umfunktionierten Schuppen gegangen und hatte nachgeschaut, ob die Leiche noch vorhanden war.
    Das war sie nicht mehr.
    Man hatte sie abgeholt und wollte sie dort unter die Erde bringen, wo schon einige andere Tote lagen.
    Ausgerechnet jetzt war Mike unterwegs. Wenn er entdeckt wurde, war sein Leben keinen Penny mehr wert, denn das Geheimnis musste im Dorf bewahrt bleiben. Über die Gründe hatte man mit ihr nicht gesprochen. Fragen war man ausgewichen oder hatte sie auf später vertröstet.
    Das hatte Cora akzeptieren müssen, da standen selbst ihre Eltern nicht auf ihrer Seite.
    In jener Nacht hatte sie nichts mehr von Mike gehört, und das hatte sie fast verrückt gemacht. Sie war sogar krank geworden und hatte leichtes Fieber bekommen. Erst am nächsten Abend hatte Mike angerufen. Über das Festnetz, und Cora hatte Glück gehabt, dass ihre Eltern noch beschäftigt waren. So konnte sie normal telefonieren.
    Sie hätte sich gewünscht, das Gespräch über zwei Stunden führen zu können, doch Mike hatte sehr sachlich gesprochen und ihr erklärt, dass er das bekommen hatte, was er wollte.
    Aber er hatte sich auf ihre Nachfrage nicht entlocken lassen, um was es gegangen war. Sie wusste nur, dass er bald zurückkehren würde. Vielleicht nicht allein. Cora, die nie tiefer im Wald gewesen war, hatte gefragt, was Mike entdeckt hatte.
    »Genug, Cora. Das ist sogar ungeheuerlich gewesen. Man kann es auch nicht akzeptieren, aber es wird Zeit, dass man mit den Geheimnissen in diesem Wald aufräumt. Dort ist ein zweiter Friedhof entstanden. Mehr kann ich dir nicht sagen, denn ich muss selbst noch recherchieren. Du musst dir keine Sorgen machen, wir bekommen das schon hin. Ich bin bald wieder bei dir. Bleib du so lange in eurem Kaff und rühr dich bitte nicht von der Stelle.«
    »Was soll das heißen?«
    »Lass dir nichts anmerken, auch wenn man dir Fragen stellen sollte.«
    »Okay, das verspreche ich.«
    »Dann ist es gut.«
    »Darf ich dich noch was fragen?«
    »Bitte.«
    »Hast du den geheimnisvollen Torwächter denn gesehen? Den Begriff kenne ich seit meiner Kindheit. Aber man hat mir nie gesagt, wer sich dahinter verbirgt.«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich bin auch nicht scharf darauf gewesen. Mir hat gereicht, was ich sah.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein,, verhalte dich ruhig. Lass dich nicht provozieren, und vor allen Dingen weißt du von nichts.«
    »Aber man hat mich schon etwas gefragt.«
    »Und was?«
    »Jemand hat Phil Husby in dieser Nacht angefahren. Man weiß, dass du es gewesen bist.«
    »Lebt Husby noch?«
    »Ja. Aber es geht ihm nicht gut. Er muss sich bei dem Aufprall Rippen gebrochen haben. Jetzt liegt er zu Hause im Bett.«
    »Da gehört er auch hin.«
    »Die Leute waren sauer. Husby muss geredet haben. Und bestimmt auch über dich.«
    »Vergiss das. Ich bin weit weg. Aber ich komme wieder, das ist versprochen. Lass du dir vor allen Dingen nichts anmerken.«
    , »Das wird man mir nicht glauben.«
    »Soll dir egal sein.« Er sprach noch davon, dass er sie aus dem Kaff rausholen würde, ansonsten sollte sie so tun, als würde sie von nichts eine Ahnung haben.
    »Ich versuche es.«
    »Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch.«
    Es war das einzige Telefongespräch, das sie mit ihrem Geliebten geführt hatte. Danach hatte er nicht mehr angerufen. Die Gründe kannte sie nicht, aber sie hoffte, dass er am nächsten Tag wieder bei ihr war. Im Moment steckte er irgendwo in London, wie er selbst gesagt hatte, um einige Fäden zu ziehen. Cora war allein. Ihre kleine Wohnung lag über dem Geschäft. Auf derselben Ebene wohnten auch ihre Eltern, die noch im Geschäft zu tun hatten. Selbst im Winter kamen sie nicht dazu, pünktlich Feierabend zu machen, was Cora nicht begriff. Besuch hatte sich nicht angesagt. Sie hätte auch keinen haben wollen. Sie kam sehr gut mit sich allein zurecht.
    Die Räume waren nicht groß. Eine kleine Küche, ein Bad, und ein Schlafzimmer, das aber auch als Wohnraum diente. Dort stand der Fernseher, dort konnte sie auch Musik hören- und sich ins Bett legen, wenn sie keine Lust mehr hätte, Sie schlief gern, aber sie wusste auch, dass wieder eine Nacht vor ihr lag, wo sie nur einen unruhigen Schlaf finden würde, wenn überhaupt. Ihr würde es erst besser gehen, wenn sie ihren neuen Freund Mike wieder in die Arme schließen konnte.
    Gegessen hatte sie etwas. Einen Hähnchenschenkel, der vom vergangenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher