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166 - Das dämonische Duell

166 - Das dämonische Duell

Titel: 166 - Das dämonische Duell
Autoren: Dämonenkiller
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mußten.
    Irgendwann am Nachmittag war es dann soweit. Dorian hatte es sich draußen auf einer großen Freiterrasse in einem Sessel bequem gemacht, studierte einige einheimische Zeitungen und warf hin und wieder einen Blick zum hoteleigenen Swimmingpool hinüber, in dem sich wohlbeleibte Industrielle und schlanke Bikinischönheiten tummelten.
    Plötzlich schwirrte ein Kolibri direkt über dem halb geleerten Cola-Glas und ließ sich auf dem Rand nieder.
    Im ersten Moment war Dorian verdutzt und wollte das bunte Mikro-Vögelchen mit einer Reflexbewegung verscheuchen. Dann hielt er mitten in der Bewegung inne.
    Kolibris waren Makemakes Vögel.
    Ein zweiter buntschillernder Kolibri schwirrte jetzt vor Dorian. Da wußte er, daß Makemake ihn rief. Aber wohin?
    Die Flügelschläge waren kaum zu sehen, so rasch erfolgten sie. Dorian erhob sich. Sofort flog auch der Vogel auf seinem Glas auf und schwirrte vor Dorian her.
    Er leerte das Glas und ging auf den Glaseingang des Hotels zu. Die Kolibris umtanzten ihn und schienen ihn in eine andere Richtung locken zu wollen.
    Ein paar Menschen sahen herüber, erkannten die Vögel und wandten sich rasch wieder ab. Die Vögel galten als die Abgesandten des furchtbaren Dämons. Daß Makemake auch der Helfer war - das war eine ganz andere Geschichte. Denn er benutzte viele Namen, unter denen er bei den Menschen bekannt war.
    „Nun wartet", sagte Dorian leise. „Ich bin gleich wieder da. Ich muß mich nur ein wenig reisefertig machen. Ich beeile mich."
    Es war, als hätten die Vögel ihn verstanden. Sie ließen von ihm ab, versperrten ihm nicht länger den Zugang zum Hotel.
    „Ich verlasse das Haus vorn, Boten des Dämons", sagte Dorian leise.
    Die Kolibris entfernten sich.
    Dorian fuhr mit dem Lift nach oben. Hawaii-Hemd und Shorts waren wirklich nicht die richtige Kleidung für einen Kampf. Dorian wählte Turnschuhe, Jeans, ein T-Shirt und die Lederjacke mit vielen Taschen, trotz des warmen Frühlingsklimas. Wer konnte wissen, was ihn erwartete? Er versenkte einige Hilfsgegenstände in den Taschen, unter anderem den Revolver und eine Schachtel mit Ersatzmunition. Aber er hoffte, daß notfalls schon eine Pyrophoritkugel, gut gezielt, der Dämonin den Garaus machen konnte.
    Den Zirkel ließ er zurück. Es war unwahrscheinlich, daß er ausgerechnet hier auf Trinidad ein noch funktionierendes Magnetfeld vorfand. Die Felder waren unzuverlässig geworden und verloren ständig an Kraft und Reichweite. Die Zeiten des bequemen „Herumspringens" waren vorbei.
    Vielleicht, dachte Dorian, war das auch ganz gut. So einfach und bequem es auch immer gewesen war, innerhalb von Sekunden um die Welt reisen zu können, so unnatürlich war es auch gewesen. Er hatte sich nie richtig damit abfinden können, obgleich er die Felder auch oft genug benutzt hatte, um einer Dämonenfalle zu entgehen. Und wer konnte wissen, ob ein solcher Felddurchgang nicht auch noch Nebenwirkungen zeitigte, die jetzt noch nicht zu erkennen waren, aber irgendwann in naher oder ferner Zukunft auftreten würden? Nicht alles, was Hermes Trismegistos an Mitteln einsetzte, war harmlos.
    Dorian sicherte das Hotelzimmer wieder ab und suchte den Parkplatz auf, wo der gemietete Geländewagen stand. Die Vögel hatten ihn tatsächlich verstanden und warteten hier auf ihn, um ihm vorauszufliegen. Dorian lächelte. Er nahm an, daß der Weg nicht weit war. Irgendwo am Stadtrand oder an der Küste, vermutete er. Er fädelte sich in den Verkehr ein und folgte den beiden Kolibris. Innerlich machte er sich für den Kampf bereit, der mit seiner „Auslieferung" an Angelina beginnen würde.

    „Du solltest jetzt mit Angelina Kontakt aufnehmen", sagte Coco Zamis. „Bestelle sie zur bestimmten Zeit hierher, eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang. Sie wird etwas früher kommen - aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist nur, daß sie weiß, daß Dorian allein im Hotel übernachtete. Was sagen deine Vögel, Herr der Hurrikane?"
    Makemake verzog mißmutig das Gesicht.
    „Sie muß es gemerkt haben, denn sie war an jenem Hotel. Sie hat wohl Nachforschungen angestellt und ging dann wieder. Sie weiß genau, wo ihr euch einquartiert habt."
    „Ein cleveres Mädchen", sagte Coco nachdenklich. Sie fragte sich, warum Angelina dann nicht zugeschlagen hatte. Coco hatte fast schon damit gerechnet, daß es einen Überfall auf Dorian geben würde. Aber vielleicht brauchte Angelina Zeit, um einen günstigen Plan zu verwirklichen.
    Oder sie wartete nur darauf,
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