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1654 - Das Versagen der Ennox

Titel: 1654 - Das Versagen der Ennox
Autoren: Unbekannt
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herumgebastelt, aber sie sagt selbst, daß sie sich besser eine Pause gönnt.
    Mein Angebot, ihre Magenverstimmung mit Möhrensaft auszukurieren, hat sie auch abgelehnt."
    Weya Prentzell deutete nur auf den Sessel, aus dem sich die kleine Terranerin gerade erhob. „Ich heiße Shauny Target", stellte sich diese vor und wunderte sich, daß sie ganz gelassen blieb und nicht einmal stotterte. „Kommunikationsspezialistin. Natürlich bin ich auch im Ortungswesen ausgebildet."
    „Ausgezeichnet", sagte Gucky. „Die Space-Jet ist startklar. Alaska und Ed sind bereits an Bord. Wenn du noch etwas an persönlicher Ausrüstung mitnehmen möchtest, dann solltest du es jetzt holen. Länger als vierundzwanzig Stunden werden wir nicht unterwegs sein."
    „Ich habe meinen leichten SERUN ohnehin schon an", antwortete Shauny, „denn ich bin im Dienst. Was ich sonst brauche, habe ich hier drin."
    Sie tippte sich an den Kopf. Für das Studium der Datei blieb ihr nun keine Zeit mehr. „Sehr schön", lobte Gucky. „Bist du schon einmal teleportiert?"
    Die Frage kam so überraschend für die junge Frau, daß es ihr nun doch wieder die Sprache verschlug. Sie spürte, wie sie im Gesicht rot anlief. „Also nicht", stellte der Ilt fest. „Das macht nichts. Komm!"
    Er nahm einfach ihre Hand und winkte Weya Prentzell kurz zu.
    Shauny schloß unwillkürlich die Augen. Als sie sie wieder öffnete, blickte sie in das Gesicht von Alaska Saedelaere. „Das ist Shauny", hörte sie Gucky neben sich sagen. „Sie vertritt Selma für die Dauer ihrer Magenrebellion."
    „Sie kann gern länger bleiben", erklang eine männliche Stimme. Das mußte Ed Morris sein, dem der Ruf vorauseilte, ein regelrechter Vielfraß zu sein. „Sie sieht nämlich entschieden besser aus."
    Shauny Target begrüßte die Männer scheu. Ed zeigte der Terranerin ihren Arbeitsplatz in der kleinen Space-Jet. „Nimm Verbindung zur KRANICH auf", bat Gucky. „Und dann melde unseren Abflug an.
    Wir starten in drei Minuten."
    Der unscheinbaren Frau kam alles noch wie ein Traum vor. Und so reagierte sie auch. Sie fand die Sensorfelder für die Bedienung der Funkanlage mit schlafwandlerischer Sicherheit.
    Als sich der Bildschirm an ihrem Arbeitsplatz erhellte, erkannte sie Weya Prentzell, die ihr freundlich zuzwinkerte. „Alles klar, Shauny?"
    „Alles klar, Kommandantin", entgegnete Shauny etwas steif, weil sie nicht genau wußte, wie sie sich verhalten sollte. „Wir möchten in zwei Minuten ablegen. Die Außenschleuse ist bereits geöffnet."
    „Guten Flug!" wünschte Weya Prentzell. „Und vergiß nicht, dich regelmäßig zu melden."
    Der Bildschirm erlosch. Während Ed Morris den kleinen Diskus auf seinen Antigravfeldern behutsam in Richtung Außenschleuse bugsierte, huschten Shaunys Finger wieder über die Sensoren. Sie bekam sofort eine Verbindung zum Bordsyntron der KRANICH. Ihrer Bitte, die dort vorhandenen Daten über den bisherigen Erkundungsflug des Kreuzers zu überspielen, wurde sogleich entsprochen. Nun hatte sie zumindest alle Informationen an Bord. Sicher würden sich Pausen finden, in denen sie ihre Wissenslücken schließen konnte.
    Sie schielte hinüber zu Gucky, der sich leise mit Alaska unterhielt und die optischen Beobachtungssysteme aktivierte. Die Space-Jet glitt hinaus ins All. Ed beschleunigte und drehte den Diskus so, daß Gucky und Alaska den Planeten mühelos betrachten konnten. „Entfernung noch 1,43 Millionen Kilometer", meldete sie. „Keine Energieechos vom Zielplaneten. Hat der schon einen Namen?"
    „Wir nennen ihn vorerst Objekt-Delta", antwortete Alaska Saedelaere, „denn es handelt sich um den vierten Planeten, den wir erkunden."
    Objekt-Delta kam schnell näher. Shauny Target hatte alle Hände voll zu tun, um die immer genauer werdenden Daten zu einem Bild zusammenzusetzen.
    Das System der mattgelben Sonne besaß nur diesen einen Planeten. Seine reichlich dünne Sauerstoffatmosphäre war bereits aus den Spektrallinien heraus erkannt worden, die von den hochwertigen Anlagen der KRANICH aufgenommen worden waren. Objekt-Delta besaß einen Durchmesser von knapp 8000 Kilometern. Nur ganze zwölf Prozent der Oberfläche bestanden aus Land. Und die Masse davon bildete ein einzelner Kontinent a„f der Südhalbkugel, der sich fast zur Gänze unter einer dicken Wolkendecke versteckte.
    An den Polkappen erstreckten sich dicke Eisflächen, die an einigen Stellen bis auf 1000 Kilometer an den Äquator reichten. Diese Tatsache verriet auf Anhieb, daß
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