Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt

Titel: 1650 - Schrei, wenn der Albtraum kommt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Albtraumgeschöpf, das von mehreren Menschen gesehen worden war. Man hatte ihm den Namen »Reitender Tod« gegeben, denn er sah aus, wie man sich den Tod manchmal vorstellte.
    Eine in eine Kutte gehüllte Gestalt, die auf einem Pferd saß und mit einer Sense bewaffnet war. Sie erschien den Menschen in ihren Träumen, wobei diese dann nicht wussten, ob es tatsächlich nur Träume waren oder sie eine Wirklichkeit erlebten.
    Wie dem auch war. Die Menschen waren nicht mehr dieselben, wenn sie erwachten. Da hatte sie das Erlebnis zum Negativen hin verändert. Sie hatten das Böse gesehen, und das hatte sie auch tatsächlich übernommen. Zwei von ihnen waren zu Mördern geworden. Der eine hatte mehr als zehn Schafe in seinem Wahn abgestochen, ein anderer hatte seine Lebensgefährtin umgebracht, und beide waren gefasst und verhört worden, wobei Pat Cameron auch mitgeholfen hatte.
    Die Männer hatten von ihren Träumen erzählt und von einem unheimlichen Reiter, der sie in seine Gewalt gebracht und mit in die Hölle gezerrt hatte.
    Ob der Reiter eine Einbildung gewesen war oder nicht, das war lange nicht klar gewesen. Bis Pat Cameron den Reiter selbst zu Gesicht bekommen hatte.
    Er hatte ihn erlebt, aber er war nicht von ihm angegriffen worden. Der Unheimliche war auf ein Haus zugeritten, in dem ein Mann namens Eric Taylor wohnte, und mit ihm hatte Pat gesprochen. Es war nichts passiert, noch nichts. Cameron hatte nur von den schweren Albträumen des Mannes erfahren, die nun schon nächtelang angehalten und sich immer mehr gesteigert hatten.
    Cameron hatte das Richtige gefolgert. Er glaubte fest daran, dass diese Träume zu einer Vorbereitungszeit gehörten und Eric Taylor irgendwann das gleiche Schicksal erleiden würde wie die beiden Mörder vor ihm.
    Dem wollte er einen Riegel vorschieben.
    Bei seiner jahrelangen Tätigkeit in London war er niemals mit derartigen Vorfällen in Berührung gekommen. Aber er hatte durch seinen Freund Tanner manchmal von Dingen erfahren, die es eigentlich nicht geben konnte oder durfte. Und er wusste auch, dass es beim Yard Männer gab, die sich um diese Fälle kümmerten. Und so war ich ins Spiel gekommen und hatte Patrick Cameron als einen Menschen kennengelernt, dem man Vertrauen entgegenbringen konnte.
    Jetzt saßen wir zusammen und warteten darauf, loszufahren.
    Allerdings wollten wir noch etwas Zeit verstreichen lassen, denn die Träume traten stets kurz vor Mitternacht auf. Das hatte Eric Taylor dem ehemaligen Kollegen erzählt.
    Als Cameron einen Schluck genommen hatte und das Glas wieder zurück auf den Tisch stellte, nickte er mir zu.
    »Es ist wirklich gut, dass Sie hier sind, John. Ich rechne damit, dass die Träume in dieser Nacht zu einem Höhepunkt kommen werden.«
    »Okay. Sie meinen also, dass Eric Taylor geholt wird?«
    »Genau!«
    Ich breitete die Arme aus. »Sie haben hier ein Heimspiel, Pat. Ich werde mich fügen.«
    Er winkte ab. »Nun stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel, John. Ich weiß genau, wer Sie sind. Tanner hat Sie über den grünen Klee gelobt. Das kennt man sonst nicht von ihm.«
    »Ach, er übertreibt.«
    »Das glaube ich nicht. Der alte Eisenfresser weiß genau, was er sagt. Darauf kann ich mich verlassen.«
    »Wenn auch. Zunächst mal müssen wir herausfinden, ob es diesen Reiter überhaupt gibt.«
    »He, ich habe ihn gesehen. Oder vertrauen Sie mir nicht?«
    »Doch. Aber ich bin es gewohnt, mich immer mit eigenen Augen zu überzeugen.«
    »Das werden Sie bald sicherlich können.«
    »Und was sagen die anderen Zeugen dazu?«
    Cameron starrte mich an. Nach einigen Sekunden schüttelte er den Kopf.
    »Es gibt offiziell keine anderen Zeugen. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass der Reiter mehrmals gesehen wurde. Nur hat niemand darüber gesprochen. Was es nicht geben kann, das darf auch nicht sein, sage ich mal so platt.« Er lachte in sich hinein. »Die Menschen hier sind eben anders. Sie glauben noch an Dinge, die sich rational nicht erklären lassen. In Cornwall wimmelt es von Gespenstergeschichten. Jeder Ort hat hier seine eigene unheimliche Geschichte. Die wird hingenommen, und wir können nichts dagegen tun.«
    »Lassen wir uns überraschen.«
    Cameron runzelte die Stirn. »Bleibt es bei unserem Plan?«
    »Sicher. Oder haben Sie es sich anders überlegt?«
    »Nein, das habe ich nicht. Wir werden Eric Taylor nicht persönlich besuchen, sondern sein Haus unter Beobachtung halten. Dabei müssen wir uns die Daumen drücken, dass dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher