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1650 - Flugziel Große Leere

Titel: 1650 - Flugziel Große Leere
Autoren: Unbekannt
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Vorstöße in die Galaxien der Umgebung vornehmen konnten. „A-Eins-Eins", sendete Gruener. „Erbitte Statusbericht!"
    Das „A" stand für Androgyn, die beiden Zahlen bezeichneten den Stamm und die Reihenfolge des Roboters innerhalb seines Stammes. Es gab insgesamt zwölf Stämme, also Gruppen von Androgynen. Jedem Stamm gehörten jeweils zwanzig Roboter verschiedenen Typs an, und für jeden zu errichtenden Brückenkopf war ein kompletter Stamm vorgesehen. „Androgyn" hieß soviel wie „Zwitter" und brachte zum Ausdruck, daß die Roboter dieses Typs und dieser Generation dazu imstande waren, sich ohne fremde Hilfe selbst zu reproduzieren und zu verbessern: Die jeweils nächste Generation lernte so aus den Erfahrungen und eventuellen Fehlern der vorangegangenen.
    Damit waren alle Voraussetzungen dafür geschaffen, daß in kosmischen Weiten, zu denen normalerweise kein Mensch Zutritt hatte, Robotzivilisationen gebildet wurden, die im Sinn ihrer Erschaffer zunächst Pionier- und Forschungsarbeiten leisteten, um eines Tages dann die Konstrukteure ihrer Ahnen zu empfangen und diese in allen Belangen zu unterstützen.
    Die für das Projekt Verantwortlichen hofften, aus den mannigfaltigen Erfahrungen mit Roboterzivilisationen gelernt zu haben, die sich zum Teil verselbständigt hatten. Als klassische Beispiele galten die Robotdynastien von Parsf und von Klongheim.
    Dennoch fragte sich selbst Robert Gruener manchmal, wieweit man eine sich selbst reproduzierende und von sich selbst lernende Robotzivilisation überhaupt jemals auf Dauer kontrollieren konnte und durfte.
    Die Antwort des robotischen Projektführers klang beruhigend. „Statusbericht", sendete A-1-1. „Es verläuft alles nach Plan. Soeben wurden die letzten Module von der Korvette BASKO-17 ausgesetzt. Die Anordnung der Elemente hat begonnen. Bevor ihr weiterfliegt, werden wir eine erste funktionsfähige Einheit gebildet haben."
    Das bedeutete, daß die Roboter sich selbst so organisieren und die ihnen mitgegebenen technischen Mittel so installieren würden, bis sie ausreichende Energie aus dem Hyperraum zapfen konnten, um ihre neue Zivilisation quasi für Ewigkeiten hinaus zu versorgen und ausbauen zu können.
    Robert Gruener war nur dreißig Meter über der Oberfläche. Trotzdem blickte er noch einmal hoch und sah die anderen Beiboote als beleuchtete Kugeln am Himmel, in denen sich hellere, große Offnungen bildeten. Technische Geräte und Teile für Großanlagen wurden zusammen mit Shifts und Space-Jets ausgeladen. Die Androgynen würden die überlichtschnellen Diskusse kaum benötigen, sie waren mehr für die irgendwann nachfolgenden Hanse-Mitarbeiter gedacht. 16 Millionen Lichtjahre ...
    Robert Gruener hatte nie intensiv darüber nachgedacht, was diese Entfernung bedeutete.
    Seine ganze Aufmerksamkeit hatte bis zu diesem Tag seinen Robotern gegolten, die die Straße nach Coma Berenices pflastern sollten.
    Doch nun, unter vollkommen fremden Sternen, erfaßte ihn eine Stimmung, der er sich nicht verweigern konnte.
    Er stand bis zu den Stiefelabsätzen im Jahrhundertestaub dieses Planeten, der zur Milchstraße von allen noch zu betretenden am nächsten lag, und auf einmal kam er sich inmitten seiner fertigen, halbfertigen oder erst noch zu montierenden Robotern einsam und hilflos vor.
    Es besteht kein Grund dazu! zwang er sich zu denken. Wir sind doch erst am Anfang! 16 Millionen Lichtjahre, das war eine gewaltige Zahl. Doch es war keine Entfernung, die Menschen noch nicht zurückgelegt hatten.
    Rund 35 Millionen Lichtjahre waren es bis zur Galaxis der Cappins gewesen, nach Gruelfin, dem SombreroNebel. Mehr als 70 Millionen Lichtjahre bis zu den Sterneninseln der Mächtigkeitsballung ESTARTU. Die unendliche Reise der SOL. Und irgendwo spukten in den Geistern der Kosmohistoriker immer noch die Galaxien Naupaum und Catron umher, in die es Perry Rhodan während der sogenannten Gehirnodyssee verschlagen hatte. Von ihnen wußte man die Namen, und sonst nichts. Theoretisch konnten sie am anderen Ende des Universums liegen.
    Dieser Gedanke weckte für einen Moment fast erlösende Heiterkeit in dem Kybernetiker, der im Jahr 1115 NGZ auf der Gettowelt Dumken in der galaktischen Eastside geboren worden war, wo er später im wissenschaftlichen Dienst der Cantaro gestanden hatte, dann aber nach Monos' Sturz auf Terra studieren konnte.
    Am anderen Ende des Universums...
    Es war allgemein bekannt, daß der Ennox Philip dieses Wort wiederholt im Zusammenhang mit der
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