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165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus
Autoren: A.F.Morland
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Möglichkeit gestoßen. Sie hatte von Reypee, dem Gottähnlichen, erfahren, der über eine große weißmagische Kraft verfügt hatte.
    Er hätte uns helfen können. Aber war schon einmal etwas völlig glatt gegangen? In diesem Fall war es nicht anders: Reypee lebte nicht mehr.
    Er hatte keine Lust mehr gehabt zu leben. Auch das gibt es. Deshalb hatte er sich hingelegt und war gestorben. Man hatte ihn in ein Leichentuch gewickelt und fortgetragen, an einen Ort, den niemand kannte.
    Und jene, die ihn fortbrachten, blieben als Wächter bei ihm. Es hieß, daß sich seine ganze Kraft im Leichentuch befand. Wenn wir es gefunden hätten, hätten wir Shavenaar damit umhüllen können, und die weiße Kraft hätte ihre Wirkung getan.
    Aber wo befand sich Reypees letzte Ruhestätte? Es sah so aus, als wüßte es niemand. Sollte Reypee für uns ewig ein Hoffnungsschimmer bleiben?
    Als Roxane hörte, was geschehen war, sagte sie spontan: »Ich komme mit!«
    Mr. Silver und ich hatten nichts dagegen. Boram blieb bei Vicky Bonney, und wir drei verließen nach wenigen Minuten bereits wieder das Haus.
    Der Ex-Dämon legte Shavenaar in den Kofferraum des Rovers, und wir brausten los.
    ***
    Agassmea brauchte nicht viel zu tun. Gebieterisch sah sie den Flammensee an, eine herrische Handbewegung folgte, und das Feuer duckte sich untertänig.
    Frank Esslin grinste. »Wie machst du das? Das mußt du mir beibringen.«
    »Vielleicht lehre ich dich einmal, mit diesem Feuer umzugehen. Bis dahin bist du auf mich angewiesen«, sagte die Tigerfrau. »Komm, wir wollen uns in den See legen, in dieses weiche, kühle Höllenbett, das dich stark wie ein Stier macht.«
    Das Feuer war nicht mehr aggressiv. Es schien Angst vor Agassmea zu haben, gab sich zahm und leckte wie ein ergebener Hund über Frank Esslins Beine, als er sie eintauchte.
    Er konnte schon einige verblüffende schwarzmagische Kunststücke, aber im Vergleich zu Agassmea kam er sich auf einmal wie ein kleines Licht vor.
    Mühelos schien sie die Elemente zu beherrschen, während ihm das Höllenfeuer niemals gehorcht hätte. Er war wißbegierig, wollte ständig dazulernen, sein Wissen erweitern, denn Wissen ist Macht.
    Nach Macht strebten alle, die auf der schwarzen Seite standen, und ihnen war jedes Mittel recht, um dieses Ziel zu erreichen. Wenn es ihnen nützte, gingen sie bedenkenlos über Leichen.
    Frank Esslin nahm die atemberaubende Frau wieder in seine Arme und versank mit ihr. Das Zusammensein gestaltete sich noch berauschender als beim erstenmal.
    Ein wilder Taumel erfaßte den Mord-Magier. Er vergaß und verlor sich ganz in Agassmea.
    Es dauerte lange, bis sie wieder auftauchten. Umtanzt von Flammen strebten sie dem steinernen Beckenrand zu. Plötzlich stutzte Frank Esslin, denn jenseits des Felsenrandes stand jemand.
    Verdammt, Agassmea hatte behauptet, hierher würde er nie kommen, aber er war da: Höllenfaust, der mächtige Magier-Dämon, der Anführer der Grausamen 5!
    ***
    Yvonne Remick zitterte wie Espenlaub. Sie hatte Schüttelfrost und klapperte mit den Zähnen. Es ging ihr verdammt mies, und wenn Roxane sie nicht gestützt hätte, wäre sie mit Sicherheit zusammengesackt.
    Sie hatte uns die ganze furchtbare Geschichte erzählt, von A bis Z. Wir wußten nun genau, wie Xothars Diener vorgingen, mußten uns vor ihrem schwefelgelben Atem höllisch in acht nehmen - vor allem ich. Wie der Atem auf Mr. Silver gewirkt hätte, wußte ich nicht.
    Schluchzend und stockend sagte Yvonne: »Sie… sie sind im Haus… Ich begreife das alles nicht… Und ich kann es noch nicht fassen, daß ich lebe… Wenn Sie gesehen hätten, in was für einer schrecklichen Situation ich war…«
    Ich wandte mich an Roxane. »Du kannst nicht mitkommen. Yvonne braucht dich. Bring sie zu ihrem Vater. Der Hotelarzt soll ihr helfen.«
    »Okay«, sagte die weiße Hexe und griff nach den Wagenschlüsseln, die ich ihr entgegenhielt. »Kommen Sie, Yvonne, wir fahren fort von hier.«
    »Diese toten Männer sind gefährlich!« Yvonne stieß es heiser hervor. »Sie müssen sich vorsehen, Mr. Ballard. Ihr Atem bringt Sie um.«
    »Ich bin nicht allein«, gab ich zurück. »Machen Sie sich keine Sorgen. Gehen Sie mit Roxane.«
    Die Hexe führte Yvonne Remick zum Rover und half ihr beim Einsteigen. »Sobald sie mich nicht mehr braucht, komme ich zurück«, versprach Roxane.
    Sie wäre uns im Remick-Haus bestimmt eine große Hilfe gewesen, aber ich riet ihr, nichts zu überstürzen, denn auch die Remicks brauchten
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