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1649 - Projekt Coma

Titel: 1649 - Projekt Coma
Autoren: Unbekannt
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Dusche.
     
    *
     
    Im Lauf der folgenden Woche bekamen sie endlich auch Robans Team zu Gesicht. Es handelte sich um zwanzig Männer und Frauen aus den entlegensten Winkeln der Galaxis, sogar zwei Ertruser und ein Unither waren dabei. Für Milas noch unbekannte Fähigkeit bürgerte sich der provisorische Name Spiegelsehen ein, wenngleich niemand genau sagen konnte, um was es sich dabei handelte. Verschiedene Theorien kursierten in der Kuppel, wobei sich keine länger als ein paar Stunden zu halten vermochte.
    Einige Wissenschaftler sagten, Milas Blick reiche vermutlich bis in eine fremde, parallele Dimension, die so schrecklich war, daß ihr Geist davor kapitulierte. Andere versuchten, Zusammenhänge mit den rätselhaften Projektionen aus der Toten Zone herzustellen. Mila hatte davon nie gehört - genausowenig kannte sie die fremde Macht namens Sinta, von der Roban und sein Team mit soviel furchtsamem Respekt sprachen.
    Nadjas Rolle bei der ganzen Sache war wesentlich einfacher zu definieren. Sie war diejenige, die weder leiden mußte noch fremde Dinge sah. Ihre Fähigkeit bestand lediglich darin, Milas Kräfte zu neutralisieren. „Wir haben ein Fernziel ausgearbeitet", erläuterte Porque Roban einmal. „Wenn wir es schaffen, daß Mila irgendwann ihre Fähigkeit anwenden kann, ohne daß sich Nebeneffekte wie Schmerz oder Bewußtseinstrübung einstellen, dann haben wir es geschafft. Du mußt das Spiegelsehen von Grund auf erlernen. Bewußter Einsatz und bewußte Kontrolle - ich bin sicher, daß es möglich ist."
    „Aber wie, Porque?"
    „Wir werden es herausfinden. Es wird lange dauern."
    Die Parapsychologen versuchten es mit Psychopharmaka, diesmal allerdings auf Milas eigenes Drängen. Doch selbst geringste Dosen endeten fast in einer Katastrophe. Sie litt unglaubliche Schmerzen, die erst mit der Gabe eines Gegenmittels schlagartig endeten.
    Insgesamt tat sich weniger als nichts. Sie erzielten nicht den geringsten Erfolg.
    Also begannen Mila und Nadja, sich in ihren langen Erholungspausen mit Raumschlitten über die Oberfläche des Mondes zu bewegen. Die weiten Ebenen und schroffen Kraterwälle von Mimas boten ein wildromantisches Bild, mit den Ringen des Saturn und dem Planet als Hintergrund. Die Schwerkraft des Mondes war trotz künstlicher Unterstützung gering, so daß man über weite Strecken springen konnte. Überall wuchsen Sanatoriumskuppeln aus dem Boden. Sogar den Raumhafen von Mimas erkundeten sie auf einem ihrer Streifzüge; immer wieder ,landeten und starteten dort kleine Krankentransporte, nahmen Kurs auf Terra, Mars oder die anderen Planeten des Solsystems. Wie gern hätte sich Mila jetzt dort aufgehalten. Öder besser noch in der Provcon-Faust, in der Zurückgezogenheit ihres Heims auf Gäa.
    Als sie am Morgen des 1. November 1201 in die Kuppel zurückkehrten, wartete dort ein Besucher auf sie.
    Der Fremde stand einfach in Milas Kabine. Nadja hatte ihn zuerst entdeckt - und erst durch die erschreckte Reaktion ihrer Schwester war auch Mila auf dem Absatz herumgefahren. Daß sie in diesem Augenblick nackt war, störte sie kein bißchen. Eher schon die Tatsache, daß dieser Besucher trotz syntronischer Sicherung in die Kabine eingedrungen war und daß offenbar weder die Überwachungsautomatik noch Porque Roban davon die geringste Ahnung hatten.
    Der Fremde sah aus wie ein Mensch. Er war 1,80 groß und völlig haarlos. Die schwarze Haut hatte keine einzige Falte, die dunklen Augen zeigten nicht die geringste Regung. Zum erstenmal in ihrem Leben wünschte sich Mila, Nadja wäre jetzt einen Kilometer entfernt; vielleicht hätte sie den Fremden dann sehen können, wie er wirklich war.
    Geschlechtsmerkmale erkannte Mila keine, doch sie war sicher, daß es sich um einen Mann handelte. Er war kein Roboter; soviel spürte sie, obwohl der Schluß sich angeboten hätte.
    Nein, eine Maschine hätte nicht in dieser Weise ihre sämtlichen Instinkte alarmiert. Ihre Haare hätten sich nicht buchstäblich aufgestellt und der Mund wäre nicht binnen Sekunden ausgetrocknet.
    Der Fremde schwebte ein paar Zentimeter weit über dem Boden. Dort, wo ein normaler Mensch mit seinen Füßen auf dem Boden stand, wies der Mann zwei metallische, ebenfalls tiefschwarze Wadenblöcke auf. „Wer bist du?" fragte Nadja heiser. „Mein Name ist Voltago."
    „Und was willst du hier?"
    „Perry Rhodan schickt mich. Ich soll euch ansehen. Weiter nichts."
    „Und?"
    Die Züge des Fremden zeigten keine Regung. Und wenn es sich doch um
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