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1643 - Psychospiel auf Akon

Titel: 1643 - Psychospiel auf Akon
Autoren: Unbekannt
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Erzählungen hatte Michael Rhodan nicht behalten - wohl aber eine Information.
    In den Jahren nach 2115 alter Zeitrechnung, als es zu den ersten Begegnungen zwischen Terranern und den Blues gekommen war - damals war Terra ein Teil des Vereinigten Imperiums gewesen, und die gatasischen Blues hatten über das sogenannte Zweite Imperium geherrscht -, damals hatte es ein Kommando verwegener Terraner gewagt, sich als Blue zu maskieren und den Gegner auf diese Weise auszuspähen.
    Was Michael Rhodan an Informationen zu diesem Themenkomplex noch gebraucht hatte, hatten die unerschöpflichen Datenspeicher NATHANS zutage gefördert - beispielsweise die exakten Konstruktionsunterlagen der seinerzeit verwendeten Blues-Ganzkörpermasken.
    Diese Daten auf den neuesten technischen Stand zu bringen und eine neue Blues-Maske für Arinu Barras zu fertigen, war eine Angelegenheit einiger Stunden gewesen. Von NATHAN überwacht und gesteuert worden war auch der Einsatz des Abfangjägers gewesen, der als Trümmerbrocken mit der TENTRA BLUE kollidiert war.
    An Bord dieses Trümmerstücks hatte sich Arinu Barras verborgen, in der Maske eines verletzten Blue. Die Aufgabe von Cailman Tzyk war danach gewesen, diesen „Verletzten" bergen und in die Medo-Sektion bringen zu lassen. Und dafür zu sorgen, daß sich niemand an Bord zu eingehend mit dem verletzten, bewußtlosen Blue befaßte.
    Denn über eines waren sich Cailman Tzyk und Michael Rhodan klargewesen - die Akonen wußten längst darüber Bescheid, daß man ihnen einen Friedensstifter heimlich zuführen wollte.
    Gegenmaßnahmen lagen daher auf der Hand - und welche simplere und wirkungsvollere Gegenmaßnahme ließ sich denken als die, den unerwünschten Friedensstifter an seinem Kima zu beschädigen und damit zur Wirkungslosigkeit zu verurteilen.
    Wie genau die Akonen das anstellen würden, hatte Michael nicht interessiert - auf die eine oder andere Weise würde man ihn und den vermeintlichen Arinu Barras dazu bringen, einen Transmitter zu benutzen, offen oder versteckt.
    Ob das geschehen war, wußte Michael nicht, er ging aber davon aus, daß es geschehen war.
    Wahrscheinlich im Gewölbegang vor der Ratshalle. Dabei hatten die Akonen zwar nicht bedacht, daß ein Transmitter sofort das Kima ruinierte - aber das änderte nichts.
    Die Miene von Rat Taiphanor Tattaglia - der jetzt gebannt den Worten des Linguiden lauschte - war allzu deutlich. Als Michael den Ratssaal betreten hatte, war Tattaglias Miene die eines beglückten Wolfes gewesen, dem eine schwachsinnige Gans genau vor das offene Maul zu watscheln schien -und dabei noch die Freundlichkeit besaß, sich vorher selbst zu rupfen.
    Nur flüchtig achtete Michael auf die Worte des Friedensstifters. Arinu Barras machte seine Sache vorzüglich.
    Alle 78 Ratsmitglieder waren anwesend und lauschten.
    Natürlich fehlten einige Personen, die Michael gern gesehen hätte. Die Familie der Deponar wurde beispielsweise nicht durch Alnora Deponar vertreten; wo sich die Blaue Schlange befand, blieb einstweilen ein Geheimnis.
    Noch war die Blaue Schlange gefährlich, aber wohl nicht mehr lange.
    Als erstes würde Arinu Barras den Großen Rat beeinflussen.
    Der Friedensstifter würde auf Akon die Voraussetzungen schaffen, daß die Akonen künftig verläßliche und aufrichtige Partner aller anderen Völker des Galaktikums werden würden.
    Vom Großen Rat ausgehend, konnte Arinu Barras seine Fähigkeiten dann auf nachgeordnete Entscheidungsebenen ausüben. Es würde einige Zeit brauchen, diese Wandlung auf Akon hervorzurufen, aber der Anfang war gemacht, und das ließ sich nicht mehr widerrufen.
    Michael Rhodan wandte sich zum Gehen. Auf dem Gang stieß er auf Cailman Tzyk. „Wir haben es geschafft, nicht wahr?"
    Michael warf einen Blick über die Schulter und nickte. „Ja", sagte er, nun ein wenig müde; die nervliche Anspannung der letzten Stunden war sehr stark gewesen. Der Aktivatorchip würde diese Strapaze allerdings schnell wieder ausgleichen. „Ein Anfang ist gemacht."
    „Und wir Blues haben nun wieder mehr Freiheit, endlich."
    „Es wird eine Weile dauern, Freund", antwortete Michael Rhodan. „Umwälzungen dieser Größenordnung lassen sich nicht über Nacht bewerkstelligen. Aber das Ergebnis steht jetzt schon fest. Akon wird nicht länger ein Stachel im Fleisch der Galaktiker sein. Dein Mut und deine Tapferkeit haben sich ausgezahlt. Der Block der Ersten Verantwortung wird stolz auf dich sein."
    „Unwichtig", wehrte der Blue ab. „Es
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