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1640 - Ein teuflischer Nachbar

1640 - Ein teuflischer Nachbar

Titel: 1640 - Ein teuflischer Nachbar
Autoren: Jason Dark
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seinen nackten Körper zeigte, der beinahe so behaart war wie der eines Tieres.
    Ich hatte mein Kreuz noch in der Tasche gelassen und wartete den richtigen Moment ab. Noch wies nichts auf einen Angriff seinerseits hin.
    Er stieg aus der Wanne, drehte sich auf der Stelle, sah Suko und auch Jane Collins und wollte wissen, ob ich mir Verstärkung mitgebracht hätte.
    »Die brauche ich nicht.«
    »Willst du mich allein töten?«
    »Ja, ich werde dich aus der Welt schaffen. Du wirst keinem Boss mehr als Killer dienen, das ist ein Versprechen.«
    Er lachte schallend. »Wie willst du mich stoppen?«
    »Mit einer Waffe, die Menschen Vertrauen einflösst und Kraft gibt, die der Teufel aber hasst. Es kann sein, dass du sie bereits gespürt hast, aber jetzt habe ich mich entschlossen, sie dir zu zeigen. Du kannst sie sogar anfassen und…«
    »Los, ich will sie sehen!«
    »Bitte!«
    Ich holte mit einer schnellen Bewegung mein Kreuz hervor. Es war der Gegenstand, den der Teufel am meisten hasste. Das hatte ich bei zahlreichen Begegnungen mit Asmodis erfahren, und auch jetzt setzte ich voll und ganz darauf.
    Für einen Moment stierte er das Kreuz an. Es war nicht mal zu sehen, ob er sich fürchtete. Er zuckte nur einige Male zusammen. Tief in einer Kehle entstand ein Knurren. Seine Augen leuchteten noch heller, und dabei brach es endlich aus ihm hervor.
    »Der Teufel ist stärker!«
    Die Meinung konnte er haben. Er würde es mir nur nicht beweisen können, so dachte ich.
    Aber ich hatte mich geirrt.
    Bevor ich etwas unternehmen konnte, huschte er zur Seite hin weg, rannte auf die Wand zu, und wir rechneten damit, dass er dagegen prallen würde.
    Das passierte nicht. Er lief in die Wand hinein. Wir sahen genau, wie seine Gestalt mit der Wand verschmolz und im nächsten Moment verschwunden war.
    Ich hörte Suko fluchen, und er rannte aus dem Zimmer, weil er damit rechnete, dass Block im Flur auftauchte.
    Auch Jane Collins folgte ihm, während ich zurückblieb.
    »Nichts, John, er ist nicht mehr hier.«
    »Bleibt trotzdem dort!«
    »Machen wir!«
    Es war wieder still geworden. Ich steckte das Kreuz nicht weg, sondern ging auf die Wand zu, in der Block verschwunden war. Sollte er uns tatsächlich entkommen sein?
    Es war schwer vorstellbar für mich, dass mein Talisman versagt hatte.
    Okay, er hatte Block vertrieben, nur nahm ich das nicht als Erfolg hin.
    Zudem wurde ich das Gefühl nicht los, dass er sich noch in der Umgebung aufhielt und nur nicht zu sehen war.
    Damit lag ich richtig. Denn ich hörte ihn.
    Es waren leise Schreie, die meine Ohren erreichten. Und sie klangen alles andere als freudig oder positiv. Ich hörte sie aus der Wand dringen, wo sich die aufgemalten Teufelsfratzen bewegten. Sie zuckten und öffneten ihre Mäuler, als wollten sie mich verschlingen.
    Rauch dampfte aus ihren Mäulern hervor. Die Schreie steigerten sich.
    So konnte nur jemand schreien, der gefoltert wurde. Wahrscheinlich hatte Asmodis das Vertrauen in seinen Diener verloren und zog ihn nun zur Rechenschaft. Es spielte sich in der Wand ab. Die Schreie kamen aus keiner anderen Richtung, aber nicht nur die Wand gehörte dazu, denn urplötzlich fing das dunkle Wasser in der Zinkwanne an, sich zu bewegen.
    Es schäumte auf. Blasen erschienen, zerplatzten an der Oberfläche.
    Suko trat zurück ins Zimmer. Er fand den Lichtschalter und unter der Decke wurde eine Lampe hell.
    Unsere Blicke wurden von dem kochenden Wasser angezogen. Ob es tatsächlich heiß war, wussten wir nicht. Es brodelte und sprudelte.
    Spritzer wirbelten über den Rand hinweg, landeten auf dem Boden und zischten dort auf.
    Das war kein normales Wasser. Adrian Block hatte vom Weihwasser des Teufels gesprochen. Es spielte keine Rolle, wie er daran gekommen war, jedenfalls konnte man es nicht mehr als normal bezeichnen. Das Wasser wühlte auf. Da das Licht brannte, sahen wir noch etwas anderes. Es verfärbte sich.
    Dabei nahm es eine rötliche Farbe an, die mich an verdünntes Blut erinnerte.
    Zudem durchwehte den Raum der Geruch nach Blut, den ich zur Genüge kannte.
    Suko trat an meine Seite. Er umfasste meinen Arm in Höhe des rechten Ellbogens.
    »Mein Gott, was ist das?«, flüsterte sie.
    Ich gab ihm eine Antwort und hoffte, dass ich damit richtig lag.
    »Die Rache der Hölle, Suko. Ja, es ist die Rache des Teufels. Er hat eingesehen, dass ihm sein Diener nichts mehr bringt. Deshalb hat er ihn ausgeschaltet.«
    Meine Worte wurden zu einer schrecklichen Wahrheit. Es war nicht zu
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