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1640 - Ein teuflischer Nachbar

1640 - Ein teuflischer Nachbar

Titel: 1640 - Ein teuflischer Nachbar
Autoren: Jason Dark
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innerlich so weit, dass er auch zuschauen konnte, und so sah er seiner nahen Zukunft mit offenen Augen entgegen. Er atmete heftig, als die Maske so nahe an seinem Gesicht war, dass ihre Umrisse verschwammen.
    Wenig später hatte sie ihn erreicht. Sie legte sich auf ihn. Er spürte für einen Moment die Kälte, dann wiederum Wärme, als die Kälte verschwand.
    »Jetzt bin ich bei dir«, flüsterte die raue Stimme aus der Hölle. »Geh deinen Weg!«
    »Ja, das werde ich!«
    Adrian kam der Aufforderung augenblicklich nach. Er drehte sich leicht nach links und ging auf die Tür zu. Wäre ein Beobachter in seiner Nähe gewesen, er hätte ihn nicht gesehen, vielleicht gespürt oder einen Hauch erlebt. Er war unsichtbar für das menschliche Auge geworden und er nahm den Weg zurück, der ihn in diesen Keller geführt hatte…
    ***
    Ich hätte die Cavallo mit dem Kopf mehrmals gegen die Wand klatschen können, aber das hätte uns auch nicht weitergebracht. Sie war eben kein echter Partner und zog immer ihr eigenes Spiel durch.
    Ich konnte mir einen Namen aussuchen, bei dem ich klingeln würde, und hörte hinter mir die Stimme der Detektivin Jane Collins.
    »Ich denke, dass ich mit euch gehe.«
    Wir drehten uns um.
    Jane lächelte uns an, dann sagte sie: »Ich habe euch beobachtet. Wie Sieger seid ihr mir nicht vorgekommen. Das sah mehr nach großen Problemen aus.«
    »Deine Mitbewohnerin hat uns auflaufen lassen.«
    »Wieso?«
    Ich erklärte es ihr. Jane sah das nicht so eng und meinte: »Ins Haus kommt ihr immer. Klingelt woanders, dann wird man euch öffnen. Ich weiß nicht, was mit Justine los ist, aber wie ich sie kenne, wird sie ihren Hunger stillen. Dabei vergisst sie alles.« Sie wechselte das Thema.
    »Was ist denn mit Adrian Block?«
    »Er ist im Haus.«
    »Das dachte ich mir. Nun ja, er wird in seine Wohnung gehen und dort auf Justine Cavallo treffen.« Janes Augen leuchteten. »Das kann sehr spannend werden.«
    Darauf wollten wir uns nicht verlassen. Ich setzte endlich meinen Vorsatz in die Tat um und meldete mich in der unteren Wohnung. Wobei ich hoffte, dass jemand öffnen würde.
    Zunächst passierte nichts. Dann erklang der Summer, was uns überraschte, und wir konnten die Tür aufdrücken. Erleichtert betraten wir den Hausflur und wandten uns nach rechts, denn dort hatte jemand geöffnet und schob sich über die Schwelle.
    Es war eine Frau, die in einem Rollstuhl saß und sich uns zudrehte.
    Vom Alter her schätzte ich sie auf knappe dreißig. In ihrem blonden Haar fiel ein rotes Stirnband auf, und ihr Gesichtsausdruck veränderte sich, als sie uns sah. Er wurde ängstlich, was auch Jane Collins bemerkte, die sofort auf die Frau zuging, ihr bestes Lächeln aufsetzte und sie mit freundlichen Worten beruhigte.
    »Sind Sie wirklich von der Polizei?«
    Suko und ich zeigten unsere Ausweise.
    »Danke. Ich hatte schon schlimme Bef ürchtungen. Eigentlich habe ich meinen Vater erwartet, der mich besuchen wollte. Da wird er wohl später kommen. Er und meine Mutter kümmern sich um mich, solange mein Mann auf einer Dienstreise ist. Es macht wirklich kein Vergnügen, im Rollstuhl zu sitzen. Da begreift man erst, welch eine Gnade die Gesundheit ist. Aber man hat mir geraten, nach der Operation nicht zu viel zu laufen. So habe ich mir den Rollstuhl besorgt. Darf ich fragen, zu wem Sie wollen?«
    »Nur in die erste Etage.«
    »Aber da ist doch jemand.« Die Frau staunte. »Hat man Ihnen nicht geöffnet?«
    Jane Collins spielte ihre Rolle hervorragend. Sie schaffte es sogar, ihr Gesicht leicht rot werden zu lassen.
    »Ich habe leider falsch geklingelt und möchte mich dafür noch mal entschuldigen.«
    »Kein Problem. Es war letztendlich eine nette Störung.«
    »Danke noch mal.«
    Die Mieterin zog sich wieder in ihre Wohnung zurück, und wir hatten endlich freie Bahn.
    Die Treppe lag nur ein paar Schritte entfernt. Ich machte mich zuerst auf den Weg und war schon gespannt.
    Noch bevor ich die erste Stufe erreicht hatte, spürte ich etwas, das mich irritierte. Ich hatte das Gefühl, von etwas gestreift worden zu sein, das nicht sichtbar war.
    Wirklich nur für einen winzigen Moment, dann war es vorbei.
    Suko hatte es trotzdem gemerkt. »Was ist passiert, John?«
    »Kann ich dir auch nicht so sagen, aber…« Meine weitere Antwort verschluckte ich, denn mein Kreuz reagierte so, wie es schon oft der Fall gewesen war.
    Es schickte mir einen Wärmestoß, und das in dem Moment, als ich meinen Fuß auf die zweite Stufe gesetzt
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