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1638 - In Sintas Bann

Titel: 1638 - In Sintas Bann
Autoren: Unbekannt
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drängte sein Ich so weit zurück, daß es buchstäblich in einen Tiefschlaf fiel, in dem es keinerlei Wahrnehmungen mehr hatte.
    Sie hatte den günstigsten Moment genutzt, um sich abzusetzen. Nur ein paar Atemzüge lang hatte sie die beiden grauen Kolosse und das seltsame, schneckenähnliche Wesen mit der Sichtsprechmaske beobachtet und in dieser kurzen Zeitspanne sehr wohl erkannt, daß die Haluter mit ihren drei Augen so gut wie jeden Winkel der Zentrale einsehen konnten.
    Plötzlich aber hatte sich eine Situation ergeben, in der sich das Hauptschott nicht mehr in ihrem Sichtbereich befand. In diesem Moment hatte Sinta gehandelt.
    Jetzt hastete sie in größter Eile durch das Raumschiff, dessen technische Einrichtungen nicht das geringste Interesse bei ihr weckten. Unter anderen Umständen wäre sie sehr wohl an einer ihr unbekannten Technik interessiert gewesen. Tatsächlich nahm sie bei ihren geistigen Streifzügen häufig Besitz von fremden Entitäten und spionierte mit ihren Augen aus, was sie wissen wollte. Doch in diesem Fall tat sie es nicht. Warum sollte sie sich jetzt mit etwas aufhalten, was ihr später ohnehin zufallen würde?
    In einem Antigravschacht sank sie bis zu einer Bodenschleuse hinab. Mit wenigen Handgriffen überbrückte sie die syntronische Kontrolle an der Schleuse und verhinderte so, daß ein Alarm in der Zentrale ausgelöst wurde, als sie die Schotte öffnete.
    Kühle Luft wehte ihr durch die Schleuse entgegen. Etwa fünfzig Meter von ihr entfernt wirbelten Schnee und Eis gegen die Schutzschirme des Raumschiffs. Die Corrax jagten auf ihren dreibeinigen Reittieren daran entlang, ohne die Energiebarriere überwinden zu können.
    Sinta nahm einige syntronische Kleinteile, die sie im Triebwerksbereich erbeutet hatte, unter ihrem Ledergürtel hervor und brachte sie in der Schleusenkammer an. Danach konnte sie den Energiehaushalt der TARFALA anzapfen. Als sie eine Schaltung vornahm, entstand eine Strukturlücke im Schirmsystem. Der eisige Wind fuhr fauchend in sie hinein und trug den Schnee mit sich.
    Sie stieß einen schrillen Pfiff aus, und die Corrax reagierten.
    Sie bemerkten die Strukturlücke, sprangen von ihren Reittieren und stürmten zur Schleuse. Einer der Kämpfer warf ihr einen schweren Energiestrahler zu. „Zur Zentrale", rief sie. „Ich zeige euch den Weg. Tötet jeden, der euch in die Quere kommt!"
    Sie zählte vierzehn Krieger, die sich durch die Strukturlücke und an ihr vorbei ins Raumschiff drängten, bevor die Hauptsyntronik der TARFALA reagierte, den Energiefluß zur Schleuse unterbrach und dadurch die Strukturlücke schloß.
    Sie lachte siegessicher.
    Vierzehn Kämpfer waren genug, um das ganze Raumschiff erobern zu können. Und dabei brauchte sie sich selbst noch nicht einmal an dem Kampf zu beteiligen.
    Als Icho Tolot Lounghar nicht sofort fand, ging er zu einem Interkom, um die Hilfe Paunaros in Anspruch zu nehmen.
    Noch bevor er das Gerät erreichte, meldete Lingam Tennar sich. „Corrax sind in die TARFALA eingedrungen", rief er. „Sie haben eine Strukturlücke geschaffen, die wir mittlerweile wieder schließen konnten."
    Icho Tolot sah eine Gruppe von acht anrückenden Corrax, als er sich vom Interkom abwandte und sich in einem Antigravschacht nach unten sinken lassen wollte.
    Eilig trat er von dem Schacht zurück, eilte zu einem Waffenschrank, um sich mit einem schweren Paralysator auszurüsten. Damit kehrte er zum Schacht zurück, und als die Krieger zu ihm aufstiegen, schaltete er einen nach dem anderen aus. Er sammelte sie ein und brachte sie in eine geräumige Kabine. Er betrachtete einen nach dem anderen, entdeckte jedoch bei keinem die sichelförmigen Narben unter den Augen, die bei Lounghar so auffallend waren. Er entwaffnete die Krieger, schloß sie ein, und sicherte sie mit einem Energiefeld. „Können Sie mir sagen, wie viele es sind?" fragte er Lingam Tennar über Interkom. „Acht habe ich erwischt"
    „Es müssen mehr sein", erwiderte der Kosmometer. „Ich vermute, es sind zwischen zwölf und fünfzehn."
    Als Icho Tolot sich umdrehte, glaubte er eine schemenhafte Gestalt zu sehen, die etwa fünfzig Meter von ihm entfernt in einem Gang verschwand. Sie bewegte sich schnell und war nur so kurz in seinem Blickfeld, daß er sich nicht sicher war, ob er wirklich etwas gesehen oder ob er sich getäuscht hatte.
    Die Stimme Lingam Tennars kam aus den winzigen Lautsprechern seines Kampfanzugs. „Paunaro ist dabei, die Raumzeitfalte von innen zu versiegeln",
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