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1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir
Autoren: Jason Dark
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ich fast einen Lachanfall bekommen.«
    »Mir braucht niemand zu helfen.«
    »Dachte ich mir. Und weshalb raubst du mir dann den Schlaf?«
    »Weil ich dir einen Gefallen tun will.«
    »Aha, das hört sich schon besser an. Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass ausgerechnet du mir einen Gefallen erweisen willst. Deshalb hätte ich gern gewusst, welcher Gefallen das sein kann.«
    »Ich werde dich mitnehmen!«
    Auch im Dunklen verzog ich das Gesicht. Der Vorschlag in allen Ehren, aber gefallen konnte er mir nicht. In seiner Welt zu stecken, das war alles andere als ein Vergnügen.
    Das sagte ich ihm auch. »Ich hasse die Dunkelheit. Deine Welt gefällt mir nicht. Außerdem ist sie für die Seelen der Dämonen reserviert.«
    »Davon war nicht die Rede.«
    »Umso besser. Dann habe ich ja Hoffnung. Und wohin soll unsere Reise gehen?«
    »Sagen wir in eine andere Zone.«
    »Hm.« Ich runzelte die Stirn. »Meinst du vielleicht damit eine andere Dimension?«
    »Das kann man auch sagen.«
    »Hat sie einen Namen?«
    »Ja, das hat sie.«
    »Ich will ihn hören!«
    »Nein, ich werde dir nichts sagen. Es soll eine Überraschung werden, aber ich kann dir versprechen, dass du nicht unzufrieden sein wirst.«
    »Wie schön. Trotzdem habe ich keine Lust, von dir entführt zu werden.«
    »Du wirst dich nicht wehren können, John Sinclair.«
    Mit einer ähnlichen Antwort hatte ich gerechnet und war nicht besonders überrascht. Auch meine Lockerheit war dahin. Ich kannte die Stärke meines Besuchers. Gegen sie kam ich nicht an. Er würde es immer schaffen, seinen Plan oder Willen durchzusetzen, und da musste ich leider passen.
    »Und warum gerade ich? Kannst du deine Probleme nicht selbst aus der Welt schaffen?«
    »Das könnte ich. Es sind nur gewisse Regeln einzuhalten, und du wirst sicher nicht böse sein, wenn wir unser Ziel erreicht haben. Das kann ich dir versprechend Dafür kenne ich dich gut genug, John.«
    »Ich soll also mit?«
    »Das musst mit. Es gibt für dich keine Alternative. Wie gesagt, du wirst bestimmt froh darüber sein.«
    Darauf ging ich nicht ein. Ich schaute nur im Finstern an mich hinab.
    »Nun ja, ich bin nicht für eine Reise angezogen. Das wirst du hoffentlich einsehen - oder?«
    »Ja. Du kannst dich umziehen, keine Sorge.«
    »In der Dunkelheit?«
    »Kein Problem. Geh in dein Schlafzimmer und zieh dich an.«
    Ich hatte die Worte kaum gehört, da zeigte mir der Spuk den Weg. Vor mir wich die Schwärze zur Seite. Es wurde zwar nicht hell, aber inmitten der lichtlosen Finsternis entstand so etwas wie eine Gasse. Es war ein grauer Schlauch, und er war der Weg, den ich nehmen musste.
    Rechts und links blieb die Finsternis. Die Mitte enthüllte einen Teil des Wohnzimmers und später auch des Schlafzimmers. Dort stand der Schrank, in dem meine Kleidung hing.
    Es war nicht viel. Bei Jane Collins oder Glenda Perkins sah es anders aus, aber ich war kein Modefreak und zog nur das an, was praktisch war.
    Unterwäsehe, eine dunkle Hose, ein graues Hemd. Meine hellbraune Lederjacke nahm ich von der Stuhllehne, über die ich sie am Abend gehängt hatte.
    Ich steckte die Beretta ein, das Kreuz hing vor meiner Brust, und somit war ich eigentlich reisefertig, nachdem ich mir noch die Schuhe mit den dicken Specksohlen angezogen hatte.
    Es war auch das letzte Mal, dass ich meine Wohnung leicht erhellt sah.
    Denn schlagartig fiel die Dunkelheit wieder über mir zusammen. Ich stand in der völligen Finsternis und sah nichts. Nicht mal die roten Augen zeigten sich mehr. Dafür war die Stimme geblieben.
    »Fühlst du dich so wohler?«
    »Es geht.«
    »Dann werden wir von hier verschwinden.«
    Ich wusste, dass ich vom Spuk nichts mehr hören würde. Ich richtete mich auf eine magische Reise ein, wobei mich die Frage nicht losließ, wo sie endete.
    Ich könnte mir einfach nicht vorstellen, dass mich der Spuk in seinem Reich behalten wollte. Er hatte einen Plan, und er würde mir damit einen Gefallen tun.
    Nur waren seine Gefallen nicht meine Gefallen. So hielt sich meine Freude in Grenzen.
    Die Finsternis war da, sie blieb, aber sie veränderte sich. Obwohl ich nichts sah, war es doch für mich zu spüren, denn um mich herum zog sich etwas zusammen. Es war ja keine Masse vorhanden, dennoch kam es mir so vor, sodass ich von zwei Seiten einen gewissen Druck verspürte, als wäre ich irgendwo eingeklemmt worden.
    Ich bekam Probleme mit der Atmung. Auf einmal wurde mir die Luft knapp. In der Finsternis verspürte ich einen Schwindel, und
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