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1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir
Autoren: Jason Dark
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plötzlich gab es keinen Kontakt mit dem Fußboden mehr.
    Wie ich die normale Welt verließ, bekam ich nicht mit. Aber ich hatte sie verlassen und fühlte mich körperlos, wobei nur meine Gedanken noch blieben…
    ***
    »Was liegt eigentlich heute bei euch an?«, fragte Shao, als sie ihre Teetasse abstellte.
    Suko, der sein Frühstück hinter sich hatte, nahm die Serviette und tupfte damit über seine Lippen.
    »Eigentlich nichts Besonderes.«
    »Okay, und was heißt eigentlich?«
    »Das ist ganz einfach.« Suko lächelte seiner Partnerin zu. »Wir werden wohl im Büro hocken und uns noch mal mit dem letzten Fall beschäftigen. Ich habe gehört, dass Sir James einen genauen Bericht haben möchte, davor können wir uns nicht drücken.«
    »Ist das der Fall mit der Rockband?«
    »Ja. Das war schon heftig. Ich selbst hatte keine Beziehung dazu. Bei John und Bill sah es anders aus. Dass Typen, die zwanzig Jahre tot sind, plötzlich wieder erscheinen, um eine teuflische Musik zu machen, das kommt auch nicht alle Tage vor.«
    »Stimmt.«
    Suko lächelte Shao über den Tisch hinweg an. »Aber die Sache ist gelaufen.«
    »Dann hast du ja heute Abend Zeit.«
    »Ja, wie es jetzt aussieht, schon. Wieso? Gibt es etwas Besonderes bei uns?«
    »Nicht bei uns, bei mir.«
    »Und das wäre?«
    »Meine Freundinnen und ich wollen essen gehen. Du weißt doch, unser Computer-Club…«
    »In dem ihr auch mit Aktien gespielt habt.«
    »Genau.« Shao lächelte breit. »Und in dem wir so schlau gewesen waren, die Aktien rechtzeitig genug zu verkaufen. Das wollten wir eigentlich bei einem kleinen Essen feiern.«
    Suko strahlte. »Super. Dagegen habe ich nichts. Ihr wollt dann den kleinen Gewinn regelrecht verfressen.«
    »Was für einen Gewinn? Wir sind praktisch mit plus minus Null rausgekommen. Ich habe dir die Unterlagen doch gezeigt.« Sie hob die Schultern. »Ein paar Pfund sind hängen geblieben, das ist nicht der Rede wert.«
    »Und wo wollt ihr euch die Magen vollschlagen?«
    »Diesmal beim Japaner. Einige aus unserer Runde stehen auf Sushi.«
    »Nicht schlecht.«
    »Gut, Suko. Und deshalb wollte ich fragen, ob du an diesem Abend zu Hause sein wirst.«
    »Ich denke schon.« Er streckte seine Beine schräg zur Seite hin aus und verschränkte die Arme vor der Brust. »Oder ich logge mich bei euch ein.«
    »Nein, nur nicht.« Shao hob beide Hände. »Es sind nur Frauen.« Sie beugte sich vor. »Oder fühlst du dich im Kreis von acht weiblichen Wesen wohl?«
    Er winkte ab. »Nicht wirklich.«
    »Du kannst ja einen Herrenabend mit John machen. Ihr könntet auch Bill Conolly dazu holen und dann…«
    »Spielen wir verstecken.«
    »Ja, so ähnlich.«
    Suko schob seinen Stuhl zurück und stand auf. »Da du Johns Namen erwähnt hast - ich denke, es wird Zeit, ihn abzuholen.«
    »Hat mich sowieso gewundert«, meinte Shao, die ebenfalls aufstand.
    »Was?«
    »Dass er noch nicht geschellt hat. Ihr seid heute später dran als üblich.«
    »Stimmt.« Suko ging auf die andere Seite des Tischs und hauchte Shao einen leichten Kuss auf den Mund. »Wir sehen uns dann irgendwann vor oder nach Mitternacht.«
    »Bestimmt noch vor«, sagte Shao lachend. Sie gab ihrem Freund noch den Rat, gut auf seinen Kopf aufzupassen.
    »Aber immer doch.« Suko winkte noch mal und schlug wenig später die Wohnungstür zu.
    Shao atmete kurz aus. Dann räumte sie das Geschirr auf ein Tablett, um es in die Küche zu bringen. Sie hatte an diesem Morgen etwas länger geschlafen, trug einen Morgenmantel und musste sich noch duschen.
    Das Wohnzimmerfenster stand weit auf, so konnte die kühle Luft durch die Wohnung wehen und die Schwüle der vergangenen Tage vertreiben.
    Es hatte bis in die Morgenstunden hinein stark geregnet, was der Natur und den Menschen unheimlich gut getan hatte.
    Auch im Bad öffnete Shao das Fenster, stellte es jedoch gekippt. Dann zog sie sich aus. Gedanklich war sie bereits mit dem Abend beschäftigt.
    Sie hoffte, dass sich das Wetter wieder fangen würde und sie mit ihrer Gruppe im Freien sitzen konnte.
    Es war ein frühmorgendlicher Genuss, die Wasserstrahlen zu genießen.
    Um ihr langes Haar vor Nässe zu schützen, hatte sie es unter einer Badekappe versteckt. Sie schäumte sich ein und schaute wenig später zu, wie der Schaum an ihrem Körper entlang nach unten rann und mit dem Wasser gurgelnd im Ausguss verschwand.
    Abdrehen, die Dusche verlassen, nach dem Handtuch greifen, das geschah alles aus reiner Routine. Was sie dann aber sah, das gehörte
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