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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel
Autoren: Jason Dark
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Arbeitszimmer. Dort habe ich sie hingelegt.«
    Tommy warf seinem Besucher noch einen skeptischen Blick zu, als er das Zimmer verließ. Johnny folgte ihm, und sie mussten nicht die Treppe hochgehen. Das Arbeitszimmer lag auf derselben Ebene. Auch jetzt ging Tommy vor, und wenig später überschritt auch Johnny Conolly die Schwelle zu Elton Rybacks Arbeitszimmer.
    Er sah einen Schreibtisch. Und eine Couch zum Ausruhen. Bücher gab es auch hier, die moderne Kommunikation war ebenfalls vorhanden und auch Sitzgelegenheiten.
    Johnny fiel die Stille auf, die hier herrschte. Sie kam ihm anders vor als sonst im Haus.
    »Hier ist es passiert.« Tommy deutete auf den Schreibtisch. »Darüber liegend habe ich ihn gefunden. Er hatte sich den Lauf der Waffe in den Mund gesteckt und abgedrückt. Der perfekte Selbstmord, an den ich trotzdem nicht glauben kann.«
    »Kann ich mir denken.« Johnny schaute sich um. Durch das Fenster fiel sein Blick auf die Straße, die mit rötlichen Steinen gepflastert war. »Und wo ist die Mordwaffe?«
    »Ich hole sie.«
    »Gut.«
    Es gab an einer Seite des Zimmers einen Schrank. Tommy schloss ihn auf und räumte einige Akten zur Seite. Er hatte schnell gefunden, was er suchte.
    Die Pistole hatte nicht nur so einfach auf einem Regalbrett gelegen.
    Tommy hatte das gute Stück in ein Samttuch eingewickelt. Er trug sie vorsichtig, als er auf den Schreibtisch zuging.
    Johnny trat interessiert näher und schaute sich die Waffe genauer an.
    Ja, sie war alt. Aber sie war noch funktionstüchtig. Sie hatte einen recht langen Lauf und einen Griff, der leicht gebogen war. Den Abzug sah er auch, und ihm fiel ebenfalls auf, dass sich auf dem Gesicht seines Freundes ein Schauer abmalte.
    »Damit soll sich mein Vater getötet haben. Verdammt, das will mir nicht in den Kopf. Er hat sich damit erschossen, das stimmt. Aber ich bin davon überzeugt, dass da noch etwas anderes passiert sein muss. Da können die Bullen sagen, was sie wollen.«
    Johnny hatte zugehört, gab aber keine Antwort. Dafür fragte er: »Kann ich sie mal in die Hand nehmen?«
    »Bitte, wenn du willst.«
    Johnny rollte das Tuch nicht ganz weg. Er sorgte dafür, dass es um den Griff gewickelt blieb, als er die Pistole anhob und sich über deren Gewicht wunderte.
    »Was sagst du?«
    »Na ja, sie ist ziemlich schwer.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Ich möchte damit nicht schießen.«
    »Und du würdest sie dir auch nicht in den Mund stecken, um dich umzubringen.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Aber mein Vater soll das getan haben. Das ist nicht nur hirnrissig, das ist einfach falsch, verstehst du? Die Bullen haben es sich verdammt einfach gemacht.«
    Johnny sagte dazu nichts. Auf eine andere Idee brachte die Pistole ihn auch nicht. Er wollte sie wieder auf den Schreibtisch legen, als er angesprochen wurde.
    »Vorsicht…«
    »Bitte?« Johnny schüttelte den Kopf. »Hast du etwas gesagt, Tommy?«
    »Nein, wieso? Hast du was gehört?«
    »Ja.«
    »Was denn?«
    »Vergiss es.«
    »Wie du meinst.«
    Johnny hielt die Waffe weiterhin fest und fragte sich, ob er die Stimme tatsächlich gehört hatte. Vielleicht hatte er sich auch etwas eingebildet, aber dem wollte er nicht so unbedingt zustimmen.
    Plötzlich war die Stimme wieder da, und Johnny erschrak erneut.
    »Sie gehört dir nicht.«
    Johnny tat nichts. Er stand bewegungslos auf dem Fleck und lauschte angestrengt.
    Tommy hatte nichts gesagt. Er wirkte zudem wie jemand, der mit seinen Gedanken woanders war. Außerdem, das musste Johnny jetzt zugeben, hatte er die Stimme nur in seinem Kopf gehört. Und ein solches Phänomen war ihm nicht unbekannt. Kontaktaufnahmen dieser Art hatte er schon öfter erlebt.
    Etwas Fremdes befand sich um ihn herum und hielt sich im Unsichtbaren auf. Er hatte eine Botschaft empfangen und konnte sich nicht vorstellen, wer sie abgegeben hatte. Derjenige musste etwas mit der Pistole zu tun haben, und zum ersten Mal dachte auch Johnny über den Tod von Tommys Vater ein wenig anders.
    Tommy sprach ihn an. »Was bist du so ruhig? Hast du irgendwelche Probleme?«
    Johnny wollte seinem Freund nicht die Wahrheit sagen, um ihn nicht zu verunsichern. »Nein, nein, es ist alles okay.« Er legte die Pistole wieder weg. »Ich habe nur nachgedacht.«
    »Und worüber? Kann ich dir helfen?«
    »Ja, schon.« Johnny deutete auf die alte Waffe. »Weißt du eigentlich, von wem dein Vater sie hatte?«
    Tommy war so überrascht, dass ihm zuerst keine Antwort einfiel.
    »Da fragst du mich was. Das habe
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