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1632 - Teuflischer Trödel

1632 - Teuflischer Trödel

Titel: 1632 - Teuflischer Trödel
Autoren: Jason Dark
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zu erkennen. Wenn dieser Trödler tatsächlich eine Kreatur der Finsternis war, dann war es besser, wenn ich mein Kreuz griffbereit hielt. Ich zog die Kette über meinen Kopf und steckte es schnell in meine rechte Seitentasche. Da eine gewisse Zeit verstrichen war, war für uns jetzt besser zu erkennen, dass es sich tatsächlich um einen Menschen handelte, der sich uns näherte. Und das Licht hatte er vor seiner Brust hängen. Es war auch keine normale Lampe, die dort ihren Schein abgab, und wir fragten uns, ob es sich dabei um ein richtiges Licht handelte. Ein Strahlen jedenfalls war nicht zu sehen, und auch die Farbe verwunderte uns ein wenig. Das Licht war nicht weiß oder gleißend hell. Es gab einen unnatürlichen grünen Schein ab. Dann tauchte die Gestalt vor uns auf.
    Es war tatsächlich Karsten Gauche, der Trödler. Und vor seiner Brust hing auch keine Lampe, sondern so etwas wie ein kantiger Stein, in dem sich das Licht gesammelt hatte. Er war also nicht geflohen. Wahrscheinlich war ihm das nicht möglich gewesen, und so musste er sich stellen, was ihm bestimmt nicht leicht gefallen war.
    Ob er merkte, dass ich etwas bei mir trug, das ihm unter Umständen gefährlich werden konnte, war mir nicht klar. Er war zurückgekehrt, weil es keinen anderen Weg für ihn gab.
    Näher kam er nicht. Sein Gesicht lag nicht im Dunkeln, weil der Schein des Steins ausreichte, um hoch bis in sein Gesicht zu gleiten, das für beide Betrachter sich fast in eine grünliche Maske verwandelt hatte. Bill hatte von Veränderungen gesprochen, denen es unterworfen gewesen war. Das sah ich jetzt nicht, aber ich stellte fest, dass Bill sich unruhig bewegte.
    »Was ist los?«
    Er saugte die Luft ein. »Verdammt, John, etwas dringt in meinen Kopf und will mich übernehmen. Das ist wie vorhin bei der alten Pistole.«
    »Was könnte der Grund sein?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht der Stein?«
    »Das ist möglich.«
    »Spürst du denn etwas?«
    »Nein, und das muss wohl an meinem Kreuz liegen. Ich würde dir raten, dich zurückzuhalten und hinter mir stehen zu bleiben. Den Rest übernehme ich.«
    »Ha, Rest ist gut.«
    Da hatte er recht. Ich wusste, dass es keine leichte Aufgabe werden würde. Ich wollte aber wissen, mit wem ich es bei Karsten Gauche wirklich zu tun hatte.
    »Okay, ich weiß nicht, wie viele Menschen du schon getötet hast. Aber die beiden Verbrannten dort oben sind die Letzten gewesen.«
    »Wer sagt das?«, fragte er zischend.
    »Ich!«
    Er nickte. »Und wer bist du?«
    »John Sinclair. Scotland Yard. Und ich bin spezialisiert auf Wesen wie dich.«
    »Ich bin nur ein Trödler.«
    »Nicht nur das«, sagte ich, »du bist etwas völlig anderes. Ich sehe dich nur äußerlich als einen Menschen an, tatsächlich steckt etwas anderes in dir.«
    »Und was?«, schnappte er.
    »Ich vermute, dass zwei Existenzen in dir stecken und du eine Kreatur der Finsternis bist. Liege ich damit so falsch?«
    Bisher hatte er unbeweglich auf der Stelle gestanden. Nun aber jaulte er auf. Weit riss er den Mund auf und fauchte mir etwas entgegen, was ich nicht verstand, aber ich sah deutlich, dass der Stein auf seiner Brust aufglühte.
    Sein Strahl erreichte auch mich. Aber er tat mir nichts, denn mein Kreuz schützte mich.
    Dass mir nichts geschah, konnte Gauche nicht richtig fassen. Er schüttelte den Kopf. Er war durcheinander. Für mich war das ein Zeichen, dass er sich bereits auf der Verliererstraße befand.
    »Wer hat dich zu einer Kreatur der Finsternis gemacht? Wer war es?«
    Plötzlich sprudelte es aus ihm heraus. »Ein Franzose. Ein Offizier. Er gab mir die Pistole. Er war das, was ich noch nicht ganz geworden bin. Er lag im Sterben. Er hatte Fehler begangen. Er war bei den dunklen Mächten in Ungnade gefallen und gab das ab, was ihn so stark machte. Die Pistole und diesen Stein hier. Beides wird dafür sorgen, dass ich sein Nachfolger werde.«
    »Bist du es denn noch nicht?«
    »Nein, noch nicht. Aber ich bin auf dem besten Weg dorthin. Die Kraft des Steins macht mich stark. Niemand wird mich aufhalten. Ich brauche nur noch wenig Zeit, dann bin ich da, wo ich sein will.«
    »Und du glaubst, dass ich dir diese Zeit lassen werde?«
    »Ja, denn ich…«
    Hinter mir hörte ich ein Stöhnen. Ich riskierte einen raschen Blick zurück.
    Es war Bill.
    Mein Freund stand nicht mehr. Er kniete auf dem Boden. Beide Hände hatte er gegen seinen Kopf gepresst, sein Gesicht war verzerrt.
    Ich wusste, dass er in den Bann dieses dämonischen Steins geraten
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