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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg
Autoren: Unbekannt
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Stunde ohne eigenen Raum leicht durchgehalten. Warum also nicht die Sriin? Doch sie konnte nicht anders, als für größtmöglichen Komfort zu sorgen, auch wenn das am eigentlichen Problem nichts änderte.
    Nein, am Komfort lag es nicht.
    Colounshaba tastete sich über das Netzwerk des Tunnels, ohne auf die Knotenpunkte und Fäden bewußt zu achten. Ihre Blicke gingen durch die transparenten Wände hindurch. Dort hatten sie feste Böden eingezogen, damit nur ja keiner der Sriin abstürzte. Holobildschirme simulierten weite Landschaft ringsum, die Atmosphäre war auf die Bedürfnisse der kleinen Humanoiden abgestimmt.
    Es gab Nahrung in Hülle und Fülle, in sämtlichen Geschmacks- und Farbvariationen. Dazu kamen Syntroniken, die den Spielbetrieb der Sriin stillen sollten - doch nicht eines der Angebote wurde genutzt.
    Statt dessen lagen und saßen die einstigen Schrecklichen auf ihren Bänken und Lagern herum, als stünde ihnen der Tod bevor. Sie hatten alles -nur nicht die Freiheit, den Unendlichen Schritt zu tun.
    Ein paar von ihnen steckten sogar in Lebenserhaltungstanks, so schwach waren sie geworden. Ob es an ihrem Fourusharoud lag, dem Schrittorgan, wußte Colounshaba nicht sicher. Dafür waren andere Arcoana zuständig.
    Am Ende des Tunnels erreichte sie Babbashabars Unterkunft. Dieses war der Sriin, der sich besonders ihrer Person angenommen hatte. Bis zuletzt hatte er Colounshaba mit seiner schrecklichen Arroganz Vorschriften gemacht, sie nicht ernst genommen, ihr bis in den Schlaf nachgestellt.
    Aber den Erfolg hatte er nicht verhindert. „Babbashabar!" sang sie laut. „Ich grüße dich!"
    Aus einer Gruppe von Sriin erhob sich einer. Anhand gewisser Größenmerkmale erkannte sie, daß er es tatsächlich war. Auch die Haarfarbe, die Stimme und die Form des Gesichtes spielten bei den Humanoiden eine Rolle. „Hallo, Colo. Was gibt's denn jetzt schon wieder? Wollt ihr den blöden Mac endlich abschalten?"
    „Nein", entgegnete sie, „das nicht. Aber ich habe dennoch eine freudige Mitteilung für dich. Wir werden euch zum Planeten Caufferiosh verlegen. Dort kommen alle Sriin des Systems zusammen."
    „Ein Massengefängnis, was? Na ja, nach allem, was ihr uns angetan habt..."
    Sie bemühte sich, den Vorwurf zu ignorieren.... „Kein Gefängnis", sagte sie dennoch. „Auf Caufferiosh soll euch geholfen werden. Ihr sollt wieder Mut fassen. Es gibt immer eine Lösung."
    „Wieso? Habt ihr die nicht schon gefunden? Jetzt seid ihr uns ja los. Eure Niedlichen, die Riin.
    Die immer wieder als Schreckliche beschimpft werden."
    Colounshaba wußte lange Zeit nicht, was sie sagen sollte. Dann sang sie einfach: „Ich wünsche dir eine gute Reise, Babbashabar. Wir werden uns niemals wiedersehen."
    „Schaltet den Mac ab, Colo. Nur das hilft. Und fangt bloß nicht an, uns jetzt überall hin und her zu schieben. Das mögen wir nämlich gar nicht, klar?"
    Allein die Ausdrucksweise des Sriin verursachte ihr körperliches Unbehagen. Sie mochte es nicht, wenn aus exakter, einfühlsamer Sprache Verballhornungen und entstellte Fragmente wurden.
    Aber das, so sagte sie sich, gehörte ja nun der Vergangenheit an.
    Sie warf einen letzten Blick durch die transparente Mauer, verdrängte gewaltsam das Mitleid und drehte sich um. An einem dicken Faden ließ sich die Konstrukteurin abwärts fallen. Dort, wo die feinsten Teile des Stationsgespinstes lagen, fand sie Entspannung in der Ruhe.
    Wo Maciuunensor das Gefüge stört, weiß keiner von uns. Aber jedes Ungleichgewicht strebt nach Ausgleich...
    Schlußjetzt, Colounshaba. Schlafe. Und sieh in deinen Träumen die endlose Spirale des Seins. Was bist du schon dagegen ?
    Was deine lächerlichen, kleinmütigen Probleme?
    Einen Sonnenlauf lang ruhte sie.
    Als die Konstrukteurin des Schrittmachers wieder ins tägliche Leben der Station zurückkehrte, waren die Sriin verschwunden. In diesen Augenblikken erreichten die letzten von ihnen Caufferiosh. Die Kuppeln von Apsion blieben leer zurück, ebenso auf Taulim, Perium, Dadusharne und anderswo.
    Und noch etwas war geschehen.
    Gegen Abend suchte sie Kainangue in seiner Unterkunft auf. Wieder lag der andere regungslos in seiner Mulde. Diesmal jedoch stieg Colounshaba der Moder des Todes in die Riechorgane. Der geklonte Körper zerfiel bereits. Kainangue hatte den Geistverbund der toten Arcoana erreicht.
    Er hatte sie mit all ihren Problemen allein gelassen.
    Und obwohl es ihr nicht zustand, seine letzte Entscheidung anzuzweifeln, stieg in ihr
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