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1623 - Der Zombie-Rabe

1623 - Der Zombie-Rabe

Titel: 1623 - Der Zombie-Rabe
Autoren: Jason Dark
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sich versteckt hielten. Darüber diskutierten wir.
    »Die Einzigen, die es wissen müssten, sind die Raben«, sagte Harry, »und die können wir nicht fragen.«
    Suko nahm den Gedanken auf. »Aber sie sind so etwas wie eine Spur, finde ich.«
    »Wieso?«
    »Nun, ich sage es mal so.« Er runzelte die Stirn und dachte noch mal kurz nach. »Denkt mal an diese veränderten Vögel. Wir sind uns klar darüber, dass sie magisch beeinflusst sind. Aber das nur am Rande. Mir geht es mehr um den Namen. Es sind Raben. Und wie heißt dieser Berg?«
    »Corvatsch«, sagte ich.
    »Das bedeutet Rabe. Macht es klick, John?«
    So richtig nicht. Aber Suko hatte einen Stein in den See geworfen, und der erzeugte Wellen, die auch an mir nicht vorbeiliefen.
    »Du meinst also, dass dieser Berg so etwas wie eine zweite Heimat für Fabricius und seine Freunde sein könnte?«
    »Ich würde sagen, dass es zumindest ein Denkanstoß ist.«
    Da konnten wir ihm nicht widersprechen.
    Dann sagte Harry: »Es hat sicher keinen Sinn, wenn wir hier im Haus bleiben und auf sie warten. Die kommen so schnell nicht zurück.«
    Da konnte er recht haben. Wenn wirklich alles so zutraf, würde uns der nächste Weg zum Piz Corvatsch führen. Leider befanden wir uns in der Vorsaison, und ich glaubte nicht daran, dass jetzt schon der Seilbahnverkehr in Betrieb genommen war. Das gab ich zu bedenken.
    Suko und Harry waren trotzdem der Ansicht, dass wir es versuchen sollten. Möglicherweise blieben sie auch am Fuß des Berges.
    »Warten bringt nichts«, erklärte Harry. Er drehte sich zur Seite und ging auf die Tür zu. Wir hatten sie nicht ganz geschlossen. Er zog sie auf, wollte ins Freie treten, blieb jedoch auf der Stelle stehen und bewegte sich nicht mehr.
    Stattdessen hörten wir ihn fluchen, und das musste seinen Grund haben.
    Sekunden später standen Suko und ich neben Harry.
    Die Raben waren wieder da. Sie hockten vor dem Haus auf dem Boden oder auf den grauen Steinen, die aus ihm hervorschauten…
    ***
    Erst nach einer Weile des Schweigens murmelte Suko: »Das wird wohl noch etwas dauern, bis wir losfahren können. Oder seht ihr das anders?«
    Eigentlich war es egal, wie wir das sahen. Die Vögel lauerten nicht grundlos auf uns. Ich konnte mir vorstellen, dass sie uns hier festhalten wollten, und das sicher nicht, weil die Umgebung so fantastisch war.
    Dieser Anblick bewies uns, dass es einen Plan gab, in dem wir die Hauptrolle spielten. Jemand hatte etwas gegen uns und wollte verhindern, dass wir weiterhin hinter dem Einsiedler herschnüffelten.
    Der Audi stand weiter unten an der Straße. Wir sahen ihn sogar, und es wäre auch kein Problem gewesen, zu ihm zu gelangen, wenn es die Vögel nicht gegeben hätte.
    Sie lauerten. Noch waren sie nur starre Beobachter. Aber ich war mir sicher, dass sie sich anders verhalten würden, wenn wir uns in Bewegung setzten.
    Harry fragte: »Und? Was tun wir?«
    »Auf keinen Fall bleiben«, sagte ich.
    »Das wird aber ein Spießrutenlaufen.«
    Suko zog seine Dämonenpeitsche. Er schlug einmal den Kreis und ließ die drei Riemen ins Freie rutschen. Ich fand, dass es eine gute Wahl war, denn mit der Peitsche waren die Raben besser zu treffen als mit einer Kugel. Selbst wenn sie sich im Flug befanden. Und Suko war im Umgang mit dieser Waffe ein Meister.
    Es sah aus, als würde er sie locker in der Hand halten. Trotzdem hielt er den Griff fest umschlossen. Er ging einen Schritt vor und schob Harry zur Seite. »Lass mich als Ersten gehen.«
    »Kein Problem.«
    »Okay, dann…« Er ging den ersten langen Schritt vor.
    Die Raben rührten sich nicht.
    »Na, geht doch.« Dann tat er den zweiten Schritt.
    Auch jetzt blieben die Vögel ruhig.
    Erst als Suko den dritten Schritt hinter sich gebracht hatte und Harry und ich uns ebenfalls mit gezogenen Waffen in Bewegung setzten, da rührten sie sich.
    Als hätten sie zugleich einen Befehl bekommen, fingen ihre Flügel an zu flattern, und wenige Sekunden später jagten sie in die Höhe, bereit zum Angriff…
    ***
    Urs Hoffmann und Mario Montini halfen dem blinden Fabricius aus dem Auto.
    »Danke, ihr Lieben«, sagte er, richtete sich auf und legte den Kopf zurück. Er wollte in den nächsten Sekunden in Ruhe gelassen werden.
    Er öffnete den Mund und atmete tief die klare Bergluft ein, die ihn und die jüngeren Männer umgab.
    Leise stöhnte er auf. »Ja, ich spüre, dass wir am Ziel sind. Ich kann das Flair einatmen, und ich weiß, dass er auf uns wartet. Der Corvatsch, mein Berg,
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