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1619 - Krisenherd Bolan

Titel: 1619 - Krisenherd Bolan
Autoren: Unbekannt
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Bevölkerungsanteils gewesen. Die Opfer waren entweder im Meinungsstreit profilierte Befürworter der bestehenden Verhältnisse, oder es waren ganz einfach Bolaner, die aus dem einen oder anderen Grund in die Schußlinie geraten waren.
    Haß wuchs auf den Feldern des Friedens, und an diesem zweiten August 1200 NGZ nahm der Terror eine neue Dimension an.
    Als am frühen Morgen des Tages Vrana von Valvaar bei der Explosion ihres Gleiters auf der Stelle starb und ihre Mutter, Urun, zum Krüppel wurde. Die Tochter und die Frau von Tenesch von Valvaar, Vorsitzender des Regierenden Rates und mächtigster Mann des Planeten.
    Ein Kommentator der wichtigsten Nachrichtensendung sprach Stunden nach dem Anschlag erstmals ganz vorsichtig das Wort „Bürgerkrieg" aus.
    Und da wußte er noch nichts vom Massaker
     
    2.
     
    Solsystem „Ich kann dich verstehen, Perry", sagte Homer G. Adams. „Sehr gut sogar, denn auch ich habe beschlossen, unter allen Umständen hierzubleiben. Aber du mußt jetzt vernünftig sein."
    Rhodan blickte den Chef der Kosmischen Hanse für Sekunden stumm an. Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er dann sagte: „So vernünftig wie du, Homer. Oder wie er."
    Dabei richtete er den Blick auf den dritten Mann im Raum.
    Reginald Bull saß mit Rhodan und Adams an einem runden Tisch voller Kommunikationsanschlüsse. Zwischen Bildschirmgeräten flimmerte es in Holofeldern, die augenblicklich nichts empfingen und dreidimensional abbildeten. Andere zeigten wie die Schirme Bilder von verschiedenen Schauplätzen auf Terra und den solaren Planeten. Graphiken und Texte wurden laufend neu eingeblendet. Die Zellaktivatorträger befanden sich in einem abseits gelegenen kleinen Besprechungsraum des HQ-Hanse, an der Peripherie des riesigen Komplexes und doch mit der ganzen Welt nachrichtentechnisch verbunden. Sie legten momentan keinen Wert auf Öffentlichkeit und die Hektik, die allerorts herrschte, weil man auf die Katastrophe wartete.
    Jetzt winkte Bull ab. Er sah übernächtigt aus, was nicht nur an seinem Teil der Aufgabe lag, für die Stunde Xalle nur denkbaren Vorbereitungen zu treffen. „Du kannst nicht die gleichen Maßstäbe anlegen, Perry", sagte er und richtete den Zeigefinger auf Rhodans Stirn. „Wenn es wieder losgeht, dann braucht die Menschheit einen Mann, von dem sie sich Wunder erhoffen kann. In diesem Fall das Wunder, hinter das Geheimnis der Toten Zonen zu kommen und sie aufzulösen. Die Eingeschlossenen müssen wissen, daß der große Rhodan frei ist und nicht wieder so festsitzt wie mit der ODIN, als es zum erstenmal über uns hereinbrach."
    „Der große Rhodan", wiederholte Perry sarkastisch. Er lachte trocken. „Der große Zampano, oder?"
    „Für die Leute bist du das immer noch, auch nach fast dreitausend Jahren. Wenn es ihnen gut geht, interessierst du sie soviel wie ihre letzte Energieabrechnung. Aber wenn es knüppeldick kommt, bist du noch immer der strahlende Held, der für sie den Karren wieder aus dem Dreck ziehen soll."
    „Ich kann damit leben", erwiderte Rhodan.
    Bull nickte. „Dann akzeptiere auch deine Rolle! Als die Tote Zone uns zum erstenmal lahmte und alles blockierte, was auf 5-D basierte, war zum Glück Atlan da und bereit, uns von Olymp aus zu helfen."
    „Was er nur konnte", ergänzte Adams, „weil plötzlich die Ennox auftauchten und in die Tote Zone hinein- und wieder aus ihr herausspringen konnten. Jetzt gibt es aber keine Ennox mehr in der Galaxis, und Atlan hat anscheinend andere Sorgen, als sich im Ernstfall wieder um uns zu kümmern." Rhodan zog die Knie an, legte die Hände um sie und die Fußsohlen auf die Kante des Tisches. Wieder schwieg er. Er mußte unwillkürlich an Philip und seine Chaoten denken, die in den kritischen Wochen und Monaten dafür gesorgt hatten, daß das Solsystem, die ODIN und noch viele andere von der Hyperraum-Parese betroffene Orte von außen her mit dem Nötigsten versorgt werden konnten. Sie allein hatten die Kommunikation mit Atlans Hauptquartier auf Olymp und dem Rest der Galaxis herstellen und aufrechterhalten können.
    Innerhalb der Parese-Sphäre gab es natürlich auch keinen Hyperfunk mehr, geschweige denn nach außen. Nichts funktionierte mehr auf Hyperbasis. Die Zivilisation, wie man sie anders gar nicht mehr kannte, war am 10. Januar schlagartig zusammengebrochen. Erst am 15. Mai hatte sich der betroffene Raumsektor, mit Sol mittendrin und rund zehntausend Lichtjahre durchmessend, nach dramatischen Stunden
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