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1618 - Panik

Titel: 1618 - Panik
Autoren: Unbekannt
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zahlreichen Vermittlungsstellen einzahlten, einen Flug zu einem Ferienplaneten in der Großen Magellanschen Wolke. Im Preis inbegriffen war ein mindestens vierwöchiger Aufenthalt auf dem Planeten „Force Frappe", der gegen ein geringes Entgelt jederzeit verlängert werden konnte.
    Drei verschiedene Raumschiffe bot „Nez Pierce" an: die NAPOLEON, die BONAPARTE und die MARIE-LOUISE, alles Personentransporter für jeweils 14.000 Passagiere. Die eindrucksvollen Aufnahmen der Luxusraumschiffe wurden ebenfalls gezeigt. Dann wurde aber schnell auf Bilder aus verschiedenen Raumfahrtmuseen umgeblendet, so daß die Betrachter erkennen konnten, daß die Werbebilder dort „entliehen" worden waren. „Unsere Ermittlungen haben ergeben", erläuterte ein unsichtbarer männlicher Sprecher, der offensichtlich zur KH gehörte, „daß die erwähnten „Vermittlungsstellen" jeweils nur für Stunden angemietet wurden. Nach der Eintragung von etwa hundert Personen verschwinden die Werber spurlos. Und das eingezahlte Geld ist damit natürlich auch weg."
    Eine Frau fuhr fort: „Eigene Recherchen und Nachforschungen, auch bei NATHAN, haben zudem gezeigt, daß es keine eingetragene Reiseagentur mit dem Namen „Nez Pierce" auf Terra oder im Solsystem gibt. Ebenso existieren die drei genannten Großraumschiffe nur in der Phantasie der Betrüger."
    „Laßt also die Finger von diesen Ganoven!" warnte der männliche Sprecher eindringlich. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Hintermänner, die eure Angst und die Unsicherheit ausnutzen wollen, gefaßt werden. Mehr können wir hier nicht dazu sagen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Es ist aber sicher, daß die Helfer der Betrüger auch dann noch am Werk sein werden, wenn die illegale Organisation zerschlagen ist."
    Die Sendung war zu Ende. „Schöne Zustände, Schwester", meinte der Mann. „Aber ich denke, das wird sich auch wieder legen. Irgendwann setzt sich die Vernunft durch."
    Sie setzten ihren Weg fort.
    Zornatur war der gebräuchlichste Tarnname des Agenten. In Wirklichkeit hieß der Mann Garth Bondelle. Und offiziell war er technischer Mitarbeiter der Kosmischen Hanse. Seine Hauptarbeitsstelle befand sich auf der Linguidenwelt Bastis, in einer der wenigen Handelsvertretungen, die nach wie vor im Reich der haarigen Humanoiden existierten.
    Der Spezialagent profitierte von seinem Aussehen. Er hatte nichts gemeinsam mit einem Muskelmann, einem Kämpfertyp oder sonst einem auffälligen Burschen. Im Gegenteil, er wirkte stets blaß und unscheinbar, etwas linkisch und unbeholfen, also eher wie ein schüchterner Durchschnittsbürger.
    Er war einst als Jugendlicher aus dem Simusense-Netz gerettet worden und hatte nach Ende der MonosÄra auf Terra seine erste Ausbildung bei der Kosmischen Hanse erhalten.
    Schon früh hatte sich gezeigt, daß in dem damals so unscheinbaren Jüngling mehr steckte, als man hätte vermuten können.
    Heute war Zornatur zweiundsechzig Jahre alt. Er hatte an vielen Schauplätzen in der Galaxis erfolgreiche Einsätze durchgeführt und reichhaltige Erfahrungen gesammelt. Für Adams war er einer seiner fähigsten Leute für kritische Aufgaben oder das Aufspüren von undurchsichtigen Machenschaften.
    Besondere Erfolge konnte der Spezialist bei den Einsätzen verzeichnen, die er gemeinsam mit Yankipoora durchgeführt hatte. Gemeinsam stellten sie eine Art Geheimwaffe der Kosmischen Hanse dar, die Adams so selten wie nur möglich einsetzte. Und immer nur dann, wenn es wirklich geboten war.
    Vom Typ her war Yankipoora Zornatur sehr ähnlich. Ein Unbedarfter konnte wirklich annehmen, daß es sich um Geschwister handelte - unabhängig davon, daß sich die beiden mit „Bruder" und „Schwester" anzusprechen pflegten.
    Verwandt waren sie jedoch nicht.
    Yankipoora war von schmächtiger und kleinwüchsiger Statur.
    Bei einer Körpergröße von 1,68 Meter brachte sie gerade 58 Kilogramm auf die Waage. Ihr wahrer Name lautete Iunoy Wataka.
    Angeblich besaß sie Vorfahren unter den terranischen Eskimos, von denen der Name abstammen sollte. Die leichte Schrägstellung ihrer schmalen Mandelaugen ließ den Schluß ebenfalls zu.
    Sie war ein Jahr jünger als Zornatur, und ihr Leben hatte ursprünglich einen ganz anderen Verlauf genommen. Sie stammte vom terranischen Siedlungsplaneten Efrem, der trotz seiner relativen Nähe zum Solsystem fast unbeschadet an den schlimmen Jahren der Monos-Herrschaft vorbeigeschlittert war. In ihrer Heimat hatte sie bei den Streitern der
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