Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zwei breiten Lichtstrahlen, die auch den Erdboden erreichten.
    Bill handelte wie unter Zwang. Seltsamerweise wusste er jetzt, worauf er sich konzentrieren musste. Es waren die auf dem Boden auslaufenden Enden der beiden Strahlen.
    Dort hatte sich etwas verändert. Bill wollte es zuerst nicht glauben. Er schüttelte sogar den Kopf. Es half nichts. Er konnte das, was er sah, beim besten Willen nicht ignorieren.
    Es war die geisterhafte Gestalt, die er auf den Fotos gesehen hatte. Und sie hielt sich jetzt mitten in den Flammen auf…
    ***
    Es gibt immer wieder Schockmomente im Leben eines Menschen. Und ein solcher erwischte den Reporter. Bill hatte nicht damit gerechnet, dass er mit dieser Gestalt so rasch konfrontiert werden würde, und er dachte auch darüber nach, was er dagegen unternehmen sollte. Er wusste es nicht.
    Ein normaler Mensch wäre durch das ihn umgebende Feuer verbrannt.
    Die Gestalt aber zerschmolz nicht. Für sie war das Feuer wie ein Umhang, der ihr nichts tat. Sie schien es sogar zu genießen, und als Bill noch genauer hinschaute, da hatte er das Gefühl, dass diese Gestalt dort einfach hingehörte.
    Sie beherrschte das Feuer. Sie war sein Chef, und Bill flüsterte den nächsten Gedanken vor sich hin.
    »Sie ist der Bote der Hölle!«
    Und die feinstoffliche Gestalt blieb nicht dort, wo sie war. Sie verließ die Flammen und bewegte sich auf den Reporter zu. Es war für Bill nicht mal klar, ob sie dabei den Boden berührte oder über ihm schwebte, möglich war alles, aber es gab keinen Zweifel daran, dass sie ihn als Ziel ausgesucht hatte.
    Hinter seinem Rücken meldete sich der Pfarrer mit schriller Stimme.
    »Himmel, wer ist das?«
    Bill wollte nicht, dass der Mann eingriff. Er gab eine scharf klingende Antwort. »Bleiben Sie, wo Sie sind! Oder laufen Sie einfach weg!«
    »Nein, das tue ich nicht!«
    Der Reporter hatte nicht die Zeit, sich auf eine Diskussion einzulassen, denn der Bote der Hölle war wichtiger. Dass es ihm um Menschen ging, war klar, und Bill ging davon aus, dass ihn dieses Wesen nicht mehr am Leben lassen würde.
    Meter für Meter kam es näher. Es hatte sich längst aus den Flammen gelöst. Jetzt, wo es frei war, erlebte Bill erneut ein Phänomen. Er schaute auf einen Geist mit menschlichen Umrissen, der jedoch keinen Körper hatte. Er bestand nur aus einer hellen Masse, als hätte ihn jemand aus dünnen Wattestreifen modelliert.
    Sekunden später erlebte er das nächste Phänomen. Er wollte den eigenen Augen nicht trauen, als er sah, was mit dieser Gestalt geschah.
    Sie wollte nicht mehr so bleiben, wie sie war, aus welchen Gründen auch immer. Sie verwandelte sich in der Bewegung, und das Feinstoffliche an diesem Körper nahm ab.
    Er wurde einfach aufgefüllt!
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte Bill. »Verdammt, das kann nicht wahr sein…«
    Er täuschte sich nicht. Das Phänomen setzte sich fort, und der Körper wurde stetig dichter. Sein Gesicht war nicht mehr durchscheinend. Es bekam Fleisch, da bildete sich eine Haut, und auch der Körper war davon betroffen.
    »Das ist Irrsinn«, keuchte der Reporter. »Das - das kann nur die Macht der Hölle sein…«
    Und der Vorgang setzte sich fort, während die Erscheinung nie stehen blieb. Sie legte die Strecke mit kleinen Schritten zurück, weil sie noch ein wenig Zeit brauchte.
    Es wuchsen die Haare. Und die befanden sich nicht nur auf dem Kopf, denn um Mund und Kinn herum bildete sich ein dunkler Bart, der zu einem überhaupt nicht hellen Gesicht gehörte, denn das des Unbekannten sah aus wie von der Sonne gebräunt.
    Kleidung trug der Ankömmling nicht. Er war nackt von der Stirn bis zu den Füßen. Es machte ihm auch nichts aus. Er schien sich seiner Blöße nicht bewusst zu sein.
    Wie weit würde er vorgehen? Bill stellte sich die Frage und wusste zugleich, dass sie gar nicht wichtig war. Er suchte nach einer Waffe, aber die Gestalt hielt keine in der Hand. Dann sprach sie Bill an. »Wir kennen uns bereits.«
    Bill bemühte sich um eine feste Stimme, als er fragte: »Ach ja?«
    »Sicher, wir haben uns unterhalten. Ich habe dir gesagt, wer ich bin und was ich vorhabe.«
    »Du bist der Bote der Hölle.«
    »Ja, und der Herr des Feuers. Ich habe die Macht, den Himmel brennen zu lassen und auch die Erde in Flammen zu setzen. Das hast du gesehen, und du wirst mich daran nicht hindern.«
    »Warum tust du das?«
    Er lachte. »Es muss so sein. Ich will die Macht der Hölle aus dem Verborgenen hervorholen. Das ist alles. Die Welt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher