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1610 - Knochen-Lady

1610 - Knochen-Lady

Titel: 1610 - Knochen-Lady
Autoren: Jason Dark
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hört sich gut an.« Ich schaute auf Glenda. »Was sagst du?«
    Sie strahlte. »Das nehmen wir.«
    »Wunderbar. Ihr seid wirklich Feinschmecker.«
    Ich musste grinsen. Luigi war der perfekte Verkäufer und Koch. Der verstand es, seinen Gästen den Mund wässrig zu machen, was ja auch sein musste.
    Ein Tisch in der Nähe des Fensters war für uns reserviert worden.
    Glenda bestellte Wasser und einen Wein, den uns ein Kellner empfahl.
    Ein Weißer aus Sizilien.
    »Und für mich noch einen kleinen Salat«, sagte sie.
    »Ho, du schlägst aber zu.«
    »Kann ich mir leisten.« Glenda schaute an sich herab. »Ich habe keine Laufstegfigur, aber es ist alles dort, wo es hingehört.«
    Ich nickte. »Das kann ich bestätigen.«
    Glenda schüttelte den Kopf. »Bitte, John, reiß dich doch zusammen.«
    »Habe ich gelogen?«
    »Nein.«
    »Eben.«
    Es wurde eine nette halbe Stunde. Das Essen war wirklich ausgezeichnet, was wir Luigi auch sagten, der unser Lob mit einer leichten Verbeugung hinnahm.
    Aber nichts ist perfekt im Leben. Das mussten auch wir mal wieder erfahren, denn mein Handy meldete sich.
    Ich war ja nicht privat unterwegs. Deshalb hatte ich mein Handy mitgenommen.
    Normalerweise lasse ich es zu Hause, wenn ich ins Restaurant gehe. Aber hier war das etwas anderes.
    Glenda warf mir zwar einen vorwurfsvollen Blick zu, aber ich meldete mich.
    »Ah, er ist da!«
    »Bin ich, Bill. Was gibt es?«
    Mein ältester Freund Bill Conolly sagte: »Ich habe da ein kleines Problem, John. Möglicherweise ist es jedoch nicht so klein.«
    »Du kannst ja froh sein, dass ich meinen Teller leer habe.«
    »Bist du bei Luigi?«
    »Genau.«
    »Ach, so gut möchte ich es auch mal haben.«
    »Jetzt sage nicht, dass Sheila schlechter kocht.«
    »So meine ich das nicht.«
    »Und wie sieht dein Problem aus?«
    »Das ist weniger mein Problem als das meines Sohnes.«
    Ich zuckte leicht zusammen. »Steckt Johnny in der Klemme?«
    »Nein, nein, nicht mehr. Er hat nur Glück gehabt, dass er noch am Leben ist. Da gab es jemanden, der ihm unbedingt mit einem Rasiermesser die Kehle durchschneiden wollte.«
    »Du machst keine Witze?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Und wo ist das passiert?«
    »In der U-Bahn.«
    Ich forderte von Bill Einzelheiten, die er mir auch mitteilte.
    Je länger er sprach, desto blasser wurde ich.
    »Nun ja, so sieht es aus, John. Da hätte dieser Rick de Soto Johnny beinahe die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Weiß man was über ihn?«
    »Nicht viel, John. Deine Kollegen haben ihn bereits verhört. Ich kann nur sagen, dass er noch nicht negativ aufgefallen ist.«
    »Und trotzdem hat er Johnny angegriffen?«
    »Leider.«
    »Tatsächlich ohne Grund?«
    Als Bill mit der Antwort zögerte, da wusste ich, dass noch etwas kommen würde.
    »Los, rück schon raus damit«, stieß ich nach.
    »Ja, da ist noch etwas, John. Deshalb habe ich dich auch angerufen. Dieser de Soto hat von einer Stimme in seinem Kopf gesprochen und von einem Schädel. Dann hat er noch gesagt, dass er es tun muss. Deine Kollegen haben sich das angehört und Johnnys Aussage zu Protokoll genommen. Aber ich sehe das anders.«
    »Und Johnny?«, fragte ich.
    »Der auch. Der hat es ja gehört und nicht nur einmal, sonst hätte er es wohl nicht behalten.« Bill räusperte sich. »Wenn du mich fragst, dann habe ich den Eindruck, dass mehr hinter dieser Sache steckt. Aber das ist nur Theorie.«
    Ich musste lachen, bevor ich sagte: »Jetzt denkst du, dass ich mich mal hinter den Fall klemmen soll?«
    »Nein, so habe ich das nicht gemeint. Es wäre jedoch nicht schlecht, wenn du mal mit dem Mann reden würdest. Kann ja sein, dass tatsächlich etwas dahintersteckt, das auch dich angeht. Bitte, ich will nichts herbeireden. Ein seltsames Gefühl habe ich schon. Du weißt ja selbst, wie das mit den Gefühlen so ist.«
    »Das stimmt allerdings.«
    »Dann wäre ja alles klar, oder?«
    Ich nickte gottergeben. Wer kann einem alten Freund schon einen Gefallen abschlagen? Ich jedenfalls nicht.
    Dann sah ich Glendas gespannten Blick auf mich gerichtet, erklärte Bill, dass ich mich darum kümmern wollte. Glenda, die schon wartend auf ihrem Stuhl hin-und herrutschte, fragte: »Was war denn? Da hat dir der gute Bill wohl keine Witze erzählt.«
    »So ist es.«
    »Und worum ging es?«
    Ich weihte sie ein und sah auch ihre Reaktion. Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Aber sicher musst du dich darum kümmern, John. Das scheint ein ziemlich heißes Ding zu sein. Das habe ich im
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